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RC Sorpesee unterliegt im Topspiel BSV Ostbevern mit 1:3

In gut gefüll­ter Hal­le hat die 1. Mann­schaft des RC Sor­pe­see das Top­spiel gegen den BSV Ost­be­vern ver­lo­ren. (Foto: Ralf Litera)

Sun­dern. Als sich im Vol­ley­ball­zen­trum Sun­dern die Spie­le­rin­nen aus dem Müns­ter- und nicht aus dem Sau­er­land nach Spie­len­de zum Sie­ges­kreis zusam­men­fan­den, fühl­te sich das falsch an und war doch die logi­sche Kon­se­quenz aus dem Spielgeschehen.

Große Motivation

Mit gro­ßer Moti­va­ti­on in den Wett­kampf gestar­tet, woll­ten die RCS-Girls die Nie­der­la­ge gegen Bre­men am Spiel­tag zuvor ver­ges­sen machen, die sicher­lich durch die Erkran­kun­gen der Dia­go­nal­spie­le­rin Kim Sprey­er und Außen­an­grei­fe­rin und Kapi­tä­nin Kirs­ten Plat­te begüns­tigt wor­den war. Nun wie­der voll­stän­dig und in eige­ner Hal­le mit der blau­en Wand im Rücken – was soll­te da schief gehen?
Das Trai­ner­team hat­te sich akri­bisch auf den Geg­ner vor­be­rei­tet. Doch soll­ten bereits die ers­ten Ball­wech­sel zei­gen, dass es hier dicke Bret­ter zu boh­ren galt, woll­te man die Hin­spiel­nie­der­la­ge gegen den BSV Ost­be­vern egalisieren.

Rangekämpft und doch verloren

Es fehl­te nicht an Ein­satz. (Foto: Ralf Litera)

Schnell lagen die HSK-Girls gegen die Müns­ter­län­de­rin­nen zurück. Ein erheb­li­cher Rück­stand gleich zu Beginn des ers­ten Sat­zes (6:14) muss­te auf­ge­holt wer­den. Dass die BSV-Ver­tre­tung so schnell von dan­nen zie­hen konn­te, lag ins­be­son­de­re in Wieb­ke Sil­ge begrün­det. Die Mit­tel­blo­cke­rin, die einst im A‑Nationalteam spiel­te, trohn­te im Mit­tel­block mit beein­dru­cken­der Phy­sis und Über­sicht und punk­te­te immer wie­der. Dass es dem Team von Juli­an Schal­low aber grund­sätz­lich mög­lich war, die­se har­te Nuss zu kna­cken, zeig­te Durch­gang 1. Immer mehr kämpf­ten sich die RCS-Athel­tin­nen ran und gli­chen beim 20:20 aus. Doch der Satz­er­folg soll­te aus­blei­ben. Dies lag vor allem auch dar­an, dass Ost­be­vern ein ein­ge­spiel­tes und kämp­fe­ri­sches Team stell­te, das die Anwei­sun­gen des Trai­ner­teams Münch/Klotz bes­ser umzu­set­zen in der Lage war. Dies gelang dem Heim­team nicht. Zwar lau­te­te der Match­plan, den Geg­ner in der Mit­te zu bin­den, um bei schnell vor­ge­tra­ge­nen Angrif­fen über die Außen­po­si­tio­nen zum Erfolg kom­men zu kön­nen, wo nur ein rela­tiv klei­ner Block war­te­te. Doch die­ser gute Plan wur­de vom RCS-Kader nicht befolgt. Immer wie­der ver­la­ger­te sich das Spiel des RC Sor­pe­see früh erkenn­bar auf die Berei­che, in denen der gut pos­tier­te Block aus Ost­be­vern schon lau­er­te und somit den Angriffs­be­mü­hun­gen der Sau­er­län­de­rin­nen nach­hal­tig den Druck nahm.  Kein Wun­der also, dass bereit Satz 1 aus den Hän­den gege­ben wurde.

Satz 2 ideenlos

Die­se Män­gel in der Spiel­um­set­zung setz­ten sich auch in der Fol­ge­zeit fort. Die Offe­ni­v­ab­tei­lung wirk­te wei­ter ideen­los. So gelang des dem Gast auch in Durch­gang 2, die Stär­ken nach Belie­ben aus­zu­le­ben. Zu kei­nem Zeit­punkt in Satz 2 wur­de es für den BV gefähr­lich. 19:25 – da war der ers­te Punkt für die Tabel­le schon vergeben.

Hoffnung nach dem Seitenwechsel

Einen Licht­blick am Ende des Tun­nels soll­te Durch­gang 3 bie­ten. Der Sei­ten­wech­sel tat den Mädels um Kapi­tä­nin Kirs­ten Plat­te etwas bes­ser. Es gelang in Ansät­zen, die Vor­ga­ben des Trai­ner­teams aufs Feld zu brin­gen. Schon ganz fol­ge­rich­tig lag der RCS den gan­zen Satz über in Füh­rung, die auch bis ins Ziel geret­tet wer­den konn­te. Wenn­gleich knapp (25:23) schöpf­te die gut gefüll­te Tri­bü­ne (265 Zuschau­er) wie­der Hoff­nung, noch einen Tie-Break zu sehen.

Gegner ließ nicht nach

Die­se Hoff­nung wur­de indes jäh zer­stört. Denn der BSV leg­te in Durch­gang 4 wie­der einen hal­ben Gang zu. Dies soll­te rei­chen, um den RCS in Schach zu hal­ten. Obwohl den Mädels vom Sor­pe­see der Kampf­geist und der Ein­satz­wil­len zu kei­nem Moment auch in die­sem Satz abzu­spre­chen war, muss­te das Team erken­nen, dass der nicht nach­las­sen­de Geg­ner, der es durch ein tak­tisch varia­bles Spiel ver­stand, der Mann­schaft um Kapi­tä­nin Kirs­ten Plat­te die Ent­fal­tungs­mög­lich­kei­ten zu neh­men, hier am Ende drei Punk­te aus dem Sau­er­land ent­füh­ren wür­de. Nach 107 Minu­ten Spiel­zeit been­de­te ein Feh­ler aus Sei­ten des RCS den Satz und damit auch das Spiel.

„Die­se Nie­der­la­ge schmerzt“, resü­mier­te ein sicht­lich ent­täusch­ter Co-Trai­ner Linus Tepe kurz nach dem Abpfiff. „Wir wuss­ten um die Stär­ken des Geg­ners. Aber auch um die Schwä­chen. Teil­wei­se konn­te man ja sehen, wie wir den BSV hät­ten kna­cken kön­nen. Es ist bit­ter, dass uns das nicht über die Spiel­dau­er gelun­gen ist“, so der Co.

RCS vor Neubewertung

Auf Sei­ten des RCS muss jetzt eine Neu­be­wer­tung erfol­gen. Der Kon­takt zur Spit­ze der Liga ist unter­bro­chen, die Geg­ner schei­nen sich auf die Abläu­fe zuneh­mend ein­ge­stellt zu haben. Es gilt neue Spiel­va­rie­tä­ten zu ent­wi­ckeln, um im Wett­kampf­ge­sche­hen wei­te­re Aus­wahl­mög­lich­kei­ten zu schaffen.
„Das erfor­dert die Abkehr von lieb­ge­won­ne­nen Gewohn­hei­ten, die Bereit­schaft sich zu ver­än­dern. Viel­leicht ist dies ein Punkt, an dem der RCS neue Spiel­stär­ke ent­wi­ckeln kann“, so Tepe weiter.

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