Arnsberg. Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Arnsberg fordert in einem Haushaltsantrag eine Kostenkontrolle bei der geplanten Sanierung des Rathauses.
Grundsätzliche Zustimmung zur Sanierung
In einer Klausurtagung und in einer weiteren Fraktionssitzung hat sich die FDP intensiv mit dem Thema Rathaussanierung auseinandergesetzt. „Die Teilnehmer bedauerten, dass die beste Lösung – ein Neubau – aufgrund fehlender Fördermittel nicht in Betracht komme. Da für die Sanierung eine hohe Förderung zu erwarten sei und das Rathaus dringend erneuert werden müsse, gab es grundsätzliche Zustimmung zum Vorschlag der Verwaltung,“ berichtet Fraktionschef Horst Kloppsteck. „Die FDP-Fraktion fordert aber als Voraussetzung in einem Antrag zum Haushalt, die Sanierung des Rathauses in einem offenen und transparenten Verfahren durchzuführen. Dabei soll das gesamte Projekt von Anfang an von einem Gremium mit den Vertretern der Verwaltung und der politischen Fraktionen, aber auch externen Fachleuten für Sanierungen dieser Art besetzt werden. Es soll den Projektfortschritt in engen Zeitabständen begleiten und die Öffentlichkeit informieren.“
Mit unerwarteten Schwierigkeiten zu rechnen
Zur Begründung verweisen die Liberalen auf unerwartete Schwierigkeiten, mit denen bei Sanierungsprojekten dieser Art und dieses Umfangs immer gerechnet werden müsse. Nicht nur bei Großprojekten wie dem Berliner Flughafen, dem Stuttgarter Bahnhof und der Elbphilharmonie habe dies den zeitlichen und finanziellen Rahmen gesprengt. Auch der Umbau des Lüdenscheider Rathauses sei ein Beleg dafür. Auch beim hiesigen Rathaus, das in den 1960-er Jahren erbaut worden sei, müsse mit nicht vorhergesehenen Baumängeln und Belastungen gerechnet werden. In der von der Verwaltung vorgelegten Machbarkeitsstudie würden deshalb schon weitere Voruntersuchungen zum Beispiel zur Betonqualität gefordert. „Deshalb schlagen wir vor“, so FDP-Fraktionsvorsitzender Horst Kloppsteck, „das Projekt Rathaussanierung von Anfang an in einem transparenten Verfahren durch Verwaltung, Politik und externe Fachleute zu begleiten. Der Hochsauerlandkreis hat ähnliches durch Baukommissionen bei den Projekten Sauerlandmuseum, Kreisfeuerwehrzentrale und Musikakademie mit Erfolg praktiziert.“
Notfalls Verschiebung
So solle sichergestellt werden, dass die Sanierung im angesetzten Kostenrahmen erfolgt. Dies gelte umso mehr, da Mehrkosten möglicherweise von der Stadt Arnsberg allein ohne Fördergelder zu tragen sind. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass der Stärkungspakt mit seinen engen Sparzielen scheitere. Im Zweifel müsse die notwendige Sanierung des Rathauses oder auch ein Neubau auf die Zeit nach dem (möglichst) erfolgreichen Abschluss des Stärkungspaktes verschoben werden.