Sundern. Der Innenhof am Rathaus in Sundern könnte schon bald zu einem Test-Zentrum für das Corona-Virus werden. Das sagte jetzt Bürgermeister Ralph Brodel bei seiner Monatspressekonferenz. Mit 13 niedergelassenen Ärzten aus Sundern seien dazu bereits Gespräche vor Ort unter freiem Himmel geführt worden. Die Teststation soll in enger Abstimmung mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) erfolgen.
Abstimmung mit der KVWL
Nach dem Vorbild in anderen Städten innerhalb Deutschlands wird auch in Sundern über die Einrichtung einer zentralen Teststation nachgedacht, bei der Menschen aus ihren Autos heraus auf das Corona-Virus getestet werden können. In der Stadt Sundern würde sich dafür nach Ansicht von Bürgermeister Ralph Brodel und seiner Verwaltung der Innenhof im hinteren Bereich des Rathaus-Parkplatzes anbieten. „Es gäbe hier die logistische Möglichkeit, die Menschen mit dem Auto vorfahren zu lassen“, beschrieb Brodel die Idee.
Menschen können im Auto vorfahren
Ein niedergelassener Allgemeinmediziner aus Sundern hat eine Untersuchungsstation schon vor seiner Praxis eingerichtet und will Patienten seiner Praxis damit außerhalb der regulären Praxisräume untersuchen und testen. Für den Rathausinnenhof hält der Sunderner Bürgermeister eine zweite Abstrichstelle für möglich und sinnvoll. „Unser Ziel muss sein, vor allem die Infektion mit dem Corona-Virus weiter zu unterbinden“, so Brodel. Der Idee nach würde aus dem Kreis der niedergelassenen Ärzte in Sundern nach einem noch festzulegenden Einsatzplan ärztliches Personal die Testung auf das Virus vornehmen.
Einsatzplan für Sunderner Ärzte
Dabei würden die Patienten nach wie vor Kontakt zu ihrem Vertrauensarzt halten, der nach einem Telefongespräch seine Patienten zum Testen auf das Corona-Virus zur zentralen Teststation am Rathaus Sundern schicken würde. Auch die Abrechnung der Untersuchung bliebe bei den einzelnen Praxen der Sunderner Mediziner, die Ärzteschaft solle der Idee nach nur abwechselnd das Personal stellen. Bürgermeister Ralph Brodel sieht an der Stelle auch die logistischen Möglichkeiten vorhanden, die entnommenen Proben in Kühlschränken zu lagern und sie von dort aus einem Labor zur weiteren Analyse zuzuführen. Es bestehe nach dem Abstrich ein gewisser Zeitdruck, weil die Proben nicht unbegrenzt haltbar seien.
Kein Labor vor Ort geplant
„Ein Labor vor Ort ist nicht aber vorgesehen“, so Brodel. Dafür könnte aber in den zur Verfügung stehenden Garagen die Dekontamination des Personals nach dem Einsatz erfolgen. Seit einige Tagen läuft deutschlandweit bereits die Diskussion darüber, ob die Tests auf das Corona-Virus nicht massiv ausgeweitet werden sollten, um möglichst früh die weitere Verbreitung des Corona-Virus eindämmen zu können. Der Sunderner Bürgermeister berichtete dabei von Laboren, die in der Lage seien, bis zu 1.000 Proben in der Woche zu analysieren. Die Teststation in Sundern könnten innerhalb von einem bis eineinhalb Tagen aufgebaut werden, so der Bürgermeister.
Entlastung bei der Corona-Untersuchung
Bei der Kassenärztlichen Vereinigung werde bereits über die Einrichtung ein zentralen Teststation beraten, die in Arnsberg oder Neheim entstehen könne. Mit dem Angebot am Rathaus Sundern wolle man die Belastung durch die Tests an nur einem Ort reduzieren, so Brodel. Bereits seit dem 13. März finden Tests auf das Corona-Virus für begründete Verdachtsfälle nach ärztlicher Überweisung auch in der „Corona-Ambulanz“ des Klinikums Hochsauerland statt, die in einem separaten Gebäude am Marienhospital Arnsberg untergebracht ist.