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Rat entscheidet sich eindeutig für Rathaussanierung

Das Arns­ber­ger Rat­haus wird ab 2021 saniert. (Foto: oe)

Arns­berg. Die Stadt Arns­berg wird ihr Rat­haus am bis­he­ri­gen Stand­ort sanie­ren, wie es seit inzwi­schen schon schon rund fünf Jah­ren vor­be­rei­tet wird. Dies ent­schied der Rat am Diens­tag abend nach inten­si­ver und kon­tro­ver­ser Dis­kus­si­on mit dann doch über­ra­schend gro­ßer Mehr­heit. 33 von 46 Rats­mit­glie­dern stimm­ten der Vor­la­ge zu, die Bür­ger­meis­ter, Bau­de­zer­net und Käm­me­rer den Poli­ti­kern noch­mals mit ein­dring­li­chen Wor­ten ans Herz gelegt hat­ten („Der­zeit steht ein Fens­ter weit auf!“ Peter Ban­nes). Zwölf Rats­mit­glie­der stimm­ten in der gehei­men Abstim­mung mit Nein, dazu kam eine Enthaltung.

CDU-Fraktion tief gespalten

Die gehei­me Abstim­mung hat­te CDU-Frak­ti­ons­chef Jochem Hune­cke bean­tragt, weil es in sei­ner Frak­ti­on ein gespal­te­nes Mei­nungs­bild gebe und er den Druck von den ein­zel­nen Mit­glie­dern neh­men wol­le. Vier Frak­tio­nen posi­tio­nier­ten sich in der Dis­kus­si­on ein­deu­tig, die SPD und die FDP waren dafür, die Grü­nen und die AfD dage­gen. Die Lin­ke blieb stumm, dürf­te aber auch mit Ja gestimmt haben.

Verärgerung über kurze Beratungszeit

Obwohl das Pro­jekt bis­her weit­ge­hend unstrit­tig war, hat­te Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner die Abstim­mung auf die Tages­ord­nung gesetzt, weil Minis­te­ri­um und Bezirks­re­gie­rung einen posi­ti­ven Rats­be­schluss wünsch­ten, bevor sie die För­der­mit­tel bereit­stel­len. Weil es dem Bür­ger­meis­ter wich­tig war, vor die­ser Abstim­mung noch­mals fünf Alter­na­ti­ven mit aktu­el­len Zah­len gegen­über­zu­stel­len,  hat­te es kurz­fris­tig noch ein Gut­ach­ten gege­ben. Des­halb beka­men die Poli­ti­ker die Beschluss­vor­la­ge erst neun Tage vor der Rats­sit­zung, was für Unmut sorg­te. Im Pla­nungs- und Haupt­aus­schuss wur­den die ers­ten bei­den Abstim­mun­gen abge­bla­sen, da noch Bera­tungs­be­darf bestehe.

Blume setzt auf private Folgeinvestitionen

Vor allem bei den Grü­nen und der CDU gab es Kla­gen, dass die Zeit nicht gereicht habe, Unklar­hei­ten zu besei­ti­gen. Die­ter Hen­ri­ci (CDU) sprach von einer Respekt­lo­sig­keit gegen­über den Poli­ti­kern, so dass er nur schwe­ren Her­zens mit ja stim­men kön­ne. Frak­ti­ons­kol­le­ge Gerd Webers nann­te ange­sichts von elf Mil­lio­nen Preis­er­hö­hung sein Nein eine Gewis­sens­ent­schei­dung und Dirk Ufer stell­te den Stand­ort gene­rell in Fra­ge. der Pla­nungs­aus­schuss­vor­sit­zen­de Peter Blu­me (CDU) stell­te dage­gen die hohe städ­te­bau­li­che Bedeu­tung des Rat­hau­ses mit Bür­ger­zen­trum für das Stadt­um­bau­ge­biet Hüs­ten her­aus. Er stim­me mit ja, weil er sicher sei, dass pri­va­te Inves­ti­tio­nen fol­gen werden.

Grüne fordern mehr Klimaschutz für Vorzeigeprojekt

Die Grü­nen plä­dier­ten für eine Ver­schie­bung um ein Jahr. Tho­mas Wäl­ter kri­ti­sier­te die Auf­wei­chung von Stan­dards beim eins­ti­gen Vor­zei­ge­pro­jekt für Kli­ma­schutz und Nach­hal­tig­keit. Die Stadt kön­ne nicht Kli­ma­schutz pre­di­gen und dann beim ers­ten Haus der Stadt nicht vor­an­ge­hen, sag­te Vere­na Ver­spohl. Der Bür­ger­meis­ter ant­wor­te­te, das Rat­haus wer­de mit der Nut­zung von Solar­ener­gie und Geo­ther­mie fast kli­ma­neu­tral sein.
AfD-Frak­ti­ons­chef Jür­gen Anto­ni kün­dig­te an, er kön­ne und wol­le den Weg nicht mit­ge­hen, solan­ge in der Schul­land­schaft ver­nünf­ti­ges Ler­nen nicht mög­lich sei und die KiTa-Gebüh­ren noch so hoch sei­en. Dafür sah er sich sofort mit dem Vor­wurf von Popu­lis­mus und Unred­lich­keit konfrontiert.

FDP und SPD ohne Wenn und Aber

Die FDP ste­he ohne Wenn und Aber zur Rat­haus­sa­nie­rung, aber auch zur Ein­hal­tung der Kos­ten, sag­te FDP-Frak­ti­ons­chef Horst Kloppsteck, der zugleich beklag­te, dass die an die­sem Abend beschlos­se­ne exter­ne Pro­jekt­steue­rung zu spät kom­me. SPD-Frak­ti­ons­chef Gerd Sto­dollick stell­te mehr noch als alle ande­ren die Ver­bes­se­rung der Arbeits­be­din­gun­gen für die Rat­haus­mit­ar­bei­ter in den Mit­tel­punkt. Er nann­te den Stand­ort genau rich­tig und die Kos­ten­be­rech­nung über­zeu­gend mit einem guten Risi­ko­puf­fer. „Eine ein­ma­li­ge Chan­ce“, sag­te Sto­dollick, „eine his­to­ri­sche Ent­schei­dung“ nann­te es Hunecke.

(Eige­ner Bericht/oe)

 

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Eine Antwort

  1. Die gehei­me Abstim­mung hat­te CDU-Frak­ti­ons­chef Jochem Hune­cke bean­tragt, weil es in sei­ner Frak­ti­on ein gespal­te­nes Mei­nungs­bild gebe und er den Druck von den ein­zel­nen Mit­glie­dern neh­men wolle.

    Moment mal. Das Rat­haus ist ein zen­tra­ler Ort einer Kom­mu­ne. In die­sem Gebäu­de tagt i.d.R. der Stadt­rat. Der Stadt­rat wird von Bürger*Innen durch freie und gehei­me Wahl bestimmt.
    Wenn sich dann aber die Gewähl­ten zu für das Gemein­wohl wich­ti­ge The­men nur „ins­ge­heim“ äußern dür­fen, läuft was falsch.
    Herr Hunecke,
    so ich fik­tiv ein CDU-Mit­glied namens „Micha­el Mus­ter­mann“ in den Rat gewählt hät­te, möch­te ich auch wis­sen wie sich „Micha­el Mus­ter­mann“ bzgl. Rat­haus-Sanie­rung posi­tio­niert hat.
    Ihre Bean­tra­gung einer gehei­men Abstim­mung war schlicht und ein­fach nur widerlich.
    „Sire, geben Sie Gedan­ken­frei­heit!“ ist Ihnen wahr­schein­lich nicht bekannt.

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