Sundern. Das mit dem Tütenschließen klappte zu Beginn nicht so flüssig, also Arbeitsteilung: Ralph Brodel packt zwölf Zwiebeln in die Tüte, eine Helferin knotet sie zu. Mit diesem Ablauf läuft es wie geschmiert, die beiden können sich bei der Arbeit unterhalten. Eine Situation, die typisch ist für den Bürgermeisterkandidaten des Bündnisses Zukunft für Sundern: Sich interessieren, mit anpacken, ins Gespräch kommen.
Das Intermezzo mit den Zwiebeln fand in der Sunderner Ausgabestelle der Arnsberger Tafel statt. Vorher hatte der Gast trotz des warm-schwülem Wetters gemeinsam mit anderen Helfern den Lieferwagen entladen, denn der musste schnell wieder bereit sein, um weitere Lebensmittel abzuholen.
Beim Tag der Vereine hatte Ralph Brodel Verantwortliche der Tafel kennengelernt und ein Treffen vor Ort verabredet. Der fand jetzt statt. Gisela Cloer, Vorsitzende der Tafel Arnsberg, Brigitte Ricke, Verantwortlich für die Ausgabestelle in Sundern, und viele Helferinnen und Helfer informierten den Gast über die Abläufe.
Rund 18 Tonnen Lebensmittel werden in den drei Ausgabestellen – Arnsberg, Neheim-Hüsten und Sundern – jede Woche verteilt. Eine Zahl, die Brodel doch sehr überraschte, wie auch das spontane „Ja“ von einem der Ehrenamtlichen auf die Frage: „Hätten Sie vor 20 Jahren gedacht, dass in Sundern so eine Einrichtung wichtig ist?“.
Dreissig ehrenamtliche Helfer am Ausgabetag
Zwischen 200 und 250 Personen werden jede Woche von der Tafel mit Lebensmitteln versorgt, berichtete Karl-Heinz Runte. Es kann vorkommen, dass an einem Ausgabetag auf einmal fünf neue Familien hinzukommen, auch viele Flüchtlinge aus einer der städtischen Unterkünfte sind darunter. „Reicht denn der eine Ausgabetag pro Woche?“, erkundigte sich Ralph Brodel. Doch, das reicht, mehr geht auch nicht, erklärte Gisela Cloer, denn die Organisation wird von Ehrenamtlichen geleistet. In Sundern sind es etwa 30 Frauen und Männer. Wie viel Arbeit hinter den Kulissen geleistet wird, erlebte Brodel schon in der kurzen Zeit seines Besuchs. Schnell war der Lieferwagen leer, die Ausgabestelle voller Kisten, die im Handumdrehen in Kühlschränke, Tüten oder Steigen umgepackt waren. Jetzt will er auch wissen, wie die Ausgabe abläuft. Der Termin für einen zweiten Besuch wird schnell gefunden.
Das Engagement der Helferinnen und Helfer begeisterte den Bürgermeisterkandidaten. Zum Abschied versprach er „Ich werde Sie immer rückhaltlos unterstützen“.