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Psychologe und Hirnforscher Dr. Hans-Georg Häusel bei Volksbank Dialog

Hirn­for­scher Dr. Hans-Georg Häu­sel hielt jetzt im Rah­men der Ver­an­stal­tungs­rei­he Volks­bank Dia­log einen Vor­trag über die Bedeu­tung des Unbe­wuss­ten beim Han­deln von Men­schen. Links VB-Vor­stand Flo­ri­an Mül­ler. (Foto: Volksbank)

Hüs­ten. Wie war das noch gleich mit selbst bestimm­tem Han­deln bei Män­nern und Frau­en? Dass Erfolg viel­fach unter­be­wusst ent­schie­den und der Grund­stein dazu oft­mals schon in der Kind­heit gelegt wird, mach­te jetzt der aner­kann­te Psy­cho­lo­ge und Hirn­for­scher Dr. Hans-Georg Häu­sel klar. Er war Gast der Vor­trags­rei­he „Volks­bank Dia­log“, zu der die Vor­stän­de des Geld­in­sti­tu­tes mehr als 700 Gäs­te in einer bis auf den letz­ten Platz gefüll­ten Schüt­zen­hal­le Hüs­ten begrü­ßen konnten.

26. Auflage der Dialog-Veranstaltung

Die Volks­bank-Vor­stän­de Micha­el Reitz (li.) und Dr. Flo­ri­an Mül­ler (re.) mit dem Hirn­for­scher Dr. Hans-Georg Häu­sel. (Foto: Volksbank)

Für die Volks­bank Sau­er­land über­nahm Vor­stand Dr. Flo­ri­an Mül­ler die Begrü­ßung der Gäs­te, alle­samt Geschäfts­part­ner und Kun­den. Dr. Mül­ler erin­ner­te zur inzwi­schen 26. Auf­la­ge der Dia­log-Ver­an­stal­tung dar­an, dass es die Idee der ehe­ma­li­gen Bank-Vor­stän­de war, die­se außer­ge­wöhn­li­che Vor­trags­rei­he mit nam­haf­ten Refe­ren­ten ins Leben zu rufen. „Hier haben auch schon Joa­chim Gauck und Mar­got Käß­mann gespro­chen“, erin­ner­te Dr. Mül­ler. In die­sem Jahr wol­le man sich aber auf Dr. Hans-Georg Häu­sel freu­en, der sich vor allem als Vor­den­ker des Neu­ro-Mar­ke­tings einen Namen gemacht habe.

Emotionen bestimmen unser Handeln

Unter dem Titel „Think Lim­bic! Die unbe­wuss­ten Sei­ten des pri­va­ten und unter­neh­me­ri­schen Erfolgs“ nahm der Refe­rent im Anschluss sei­ne Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer für rund zwei Stun­den mit auf eine Rei­se zu dem, was im Kopf pas­siert. Schon auf die ers­te Fra­ge an sein Publi­kum, wie vie­le Ent­schei­dun­gen von Men­schen bewusst getrof­fen wür­den, ern­te­te der For­scher ein Schul­ter­zu­cken im Publi­kum. „Es sind 70 bis 80 Pro­zent“, ver­blüff­te Dr. Häu­sel die Hal­le, die mit einem ers­ten Rau­nen ant­wor­te­te. Dass es sich beim Volks­bank-Dia­log nicht um einen tro­cke­nen, gar lang­wei­li­gen Vor­trag han­deln wür­de, war den Zuhö­rern spä­tes­tens bei der Prä­sen­ta­ti­on eines der ers­ten Bil­der auf der Lein­wand klar: In Bil­dern wur­den die an Emo­tio­nen gekop­pel­ten Gesichts­aus­drü­cke von Affen mit denen des US-Ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten Trump ver­gli­chen – sehr ähn­lich, wie auch die Gäs­te mit einem Lachen quittierten.

„Was hat der andere, was ich nicht habe?“

Wei­ter gelacht wur­de bei der Aus­sa­ge Häu­sels, dass die letz­te Ver­än­de­rung im mensch­li­chen Gehirn schon 30.000 Jah­re zurück lie­ge. Der Antrieb der Men­schen habe sich folg­lich auch nicht groß ver­än­dert und sei immer noch mit „Nah­rung“ und „Sexua­li­tät“ zu benen­nen. Dabei ver­moch­te der Dok­tor den Män­nern aber sogleich jedoch Hoff­nung wie­der zu neh­men, 30 Pro­zent der Frau­en lieb­ten ihr Haus­tier mehr als ihren Part­ner. Über einen wei­te­ren wich­ti­gen Antriebs­fak­tor – dem Neid – näher­te sich Dr. Häu­sel im Anschluss dem Kern sei­nes Vor­tra­ges. „Was hat der ande­re, was ich nicht habe?“, gehö­re dabei zu ent­schei­den­den Frage.
Mit Schau­bil­dern, Tabel­len und Gra­fi­ken leg­te der Hirn­for­scher sehr zum Inter­es­se sei­nes ob der gan­zen schein­ba­ren Klar­hei­ten fas­zi­nier­ten Publi­kums nach und nach die Logik der mensch­li­chen Emo­ti­ons­sys­te­me frei. „Emo­ti­on ist nicht das Gegen­teil von Ratio­na­li­tät“, beton­te Häu­sel. Der Mensch müs­se sich aber per­ma­nen­ten Ziel­kon­flik­ten aus­set­zen, die sich zum Bei­spiel zwi­schen Fami­lie und Kar­rie­re oder zwi­schen Las­ter und Ver­zicht abspie­len wür­den. Einem nach Lösung suchen­den Publi­kum emp­fahl der For­scher, dage­gen immer die Mit­te zu suchen, mit einem gro­ßen Haken: „In der Mit­te ist es sehr lang­wei­lig“, so Dr. Häu­sel zum Spaß der Zuhö­rer beim Volksbank-Dialog.

„Geld hat eine besondere Wirkung“

Sie erfuh­ren im wei­te­ren Ver­lauf des anspre­chen­den Vor­tra­ges, dass sich die Span­nungs­ver­hält­nis­se aus dem Pri­va­ten natür­lich auch in die Wirt­schaft fort­set­zen las­sen. Somit sei unter­neh­me­ri­sches Han­deln stets von der Suche nach der rich­ti­gen Rich­tung geprägt. Ein welt­weit agie­ren­des Unter­neh­men habe die­se schon gefun­den – die Kir­che. Bei mehr finan­zi­el­len Reich­tum als Goog­le und Apple ver­bu­chen könn­ten, sei für die­ses Unter­neh­men eine Inno­va­ti­on alle 300 Jah­re aus­rei­chend. Nach­dem das Publi­kum die­se Aus­sa­ge mit Lachen ver­daut hat­te, kam Häu­sel aber­mals auf die Emo­tio­nen als Trei­ber von Ent­schei­dun­gen zu spre­chen. „Geld hat zum Bei­spiel eine beson­de­re Wir­kung auf die posi­ti­ve Sei­te des Emo­ti­ons­sys­tems“, so Häu­sel, und kei­ner im Saal woll­te auch sei­ner ande­ren Aus­sa­ge wider­spre­chen, dass Geld „kon­zen­trier­te Lust in der Hosen­ta­sche“ sei. Die Per­sön­lich­keit der Men­schen wer­de im „Lim­bi­schen Sys­tem“ von den Fak­to­ren „Sti­mu­lanz“, „Domi­nanz“ und „Balan­ce“ geprägt. Boten­stof­fe wie Tes­to­ste­ron bei Män­nern und Öst­ra­di­ol bei Frau­en beein­fluss­ten das Mischungs­ver­hält­nis von Har­mo­nie und Interessen.
Am Bei­spiel von Kaf­fee ver­deut­lich­te Dr. Häu­sel die Wir­kung von Emo­tio­nen, erst recht, wenn sich aus einen nor­ma­len Pro­dukt eine Mar­ke machen las­se. Denn: „Alles was kei­ne Emo­tio­nen aus­löst, ist für unser Gehirn sinn- und wert­los“, so der For­scher. Und so erfuh­ren die bereits sehr amü­sier­ten Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer in der Schüt­zen­hal­le Hüs­ten im Wei­te­ren, dass Erfol­ge und Miss­erfol­ge aus dem eige­nen Leben im Unter­be­wusst­sein gespei­chert wür­den. Auch, dass natür­lich die Per­sön­lich­keit eines jeden Men­schen über den Umgang mit die­sem Spei­cher und die Her­an­ge­hens­wei­se ent­schei­de. Die Fra­ge „Wer ist in sei­nem Lebens­be­reich glück­li­cher?“ las­se sich nicht beantworten.

Erklärungen und Tipps

Erklä­run­gen für Eltern, die erfuh­ren, dass das Groß­hirn erst nach 25 Jah­ren in der Lage sei, die Kon­se­quen­zen des Han­delns abzu­schät­zen, oder Tipps, das Gehirn mit Sport, akti­vem Den­ken und neu­en sozia­len Kon­tak­ten fit zu hal­ten, sind bestimmt vie­len in guter Erin­ne­rung geblie­ben. In der „Sie­ger­spi­ra­le“, die mit der Schaf­fung eines posi­ti­ven Umfelds star­tet, kön­ne eine Emp­feh­lung für den per­sön­li­chen Erfolg gese­hen wer­den. Der lässt sich für den Volks­bank-Dia­log 2018 auf kei­nen Fall abspre­chen, und bei einem Imbiss mit Geträn­ken nutz­ten noch vie­le der Gäs­te die Mög­lich­keit, über den Vor­trag zu dis­ku­tie­ren. Im kom­men­den Jahr soll die Dia­log-Ver­an­stal­tung dann in der umge­bau­ten Stadt­hal­le Mesche­de stattfinden.

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