Arnsberg. Altes Gemäuer und moderne Kunst: Bereits zum dritten Mal sind jetzt Werke aus der Sammlung Carl-Jürgen Schroth im Kloster Wedinghausen zu sehen. „Präzise Gefühle“ heißt die Ausstellung, die Werke regional wirkender Künstler der Hellweg-Region herausragenden Werken internationaler Vertreter der konkreten und konzeptuellen Kunst gegenüber stellt. Die Ausstellung ist vom 14. Februar bis zum 10. April jeweils mittwochs, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet und bietet ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen, Vorträgen, Musik, Literatur und Kreativ-Workshop.
Regionale und internationale Künstler
Carl-Jürgen Schroth, 1947 in Arnsberg geboren und ehemaliger Eigentümer des weltweit tätigen Gurt-Herstellers „Schroth Safety Systems“, hat inzwischen über 300 Werke von über 70 Künstlern erworben. Seine Sammlung, die noch im Laufe dieses Jahres im Soester Wilhelm-Morgner-Haus einen dauerhaften Ausstellungsplatz finden soll, zählt laut Wikipedia zu den 236 weltweit führenden Privatsammlungen. Bei „Präzise Gefühle“ bestückt Schroth eine Kunstschau, die das regional begrenzte Kunstschaffen der Hellweg-Region nach 1945 in einer umfänglichen Betrachtung in den internationalen Kontext führt.
Die Arnsberger Ausstellung ist die fünfte und letzte Ausstellung des Ausstellungsprojekts „Hellweg Konkret“ In Hamm, Soest und Unna waren zunächst nur Malerei, Grafik und Skulptur von Künstlern der Hellwegregion wie Erich Lütkenhaus (1924–2010) und Gerhard Weber (1925–2013) in Hamm, K.G. Schmidt (1914–1987) in Bad Sassendorf, des Briten Gordon F. Turner (1944–1983) in Erwitte sowie
Carlernst Kürten (1921–2000) in Unna. „Deren Schaffen konzentrierte sich auf die konkreten Bildmittel wie Linie, Farbe, Fläche, Volumen und Raum. Ihrer Kunst liegt die Idee zugrunde, rein geistigen Inhalten ästhetischen Ausdruck zu verleihen. In der Einfachheit der meist geometrischen Formensprache zeigt sich eine erstaunliche Bandbreite der Variationen, die mit den Augen erkundet und
nachvollzogen werden will,“ schreibt Prof. Dr. Erich Franz, der ehemalige stellv. Direktor des Westfälischen Landesmuseums Münster.
Am vierten Ausstellungsort, dem Kunstmuseum Ahlen, und auch jetzt im Kloster Wedinghausen in Arnsberg werden der Hellweg-Kunst herausragende Werke der internationalen konkreten und
konzeptuellen Kunst aus den letzten fünf Jahrzehnten entgegengesetzt, darunter Arbeiten von Douglas Allsop, Hartmut Böhm, Daniel Buren, Callum Innes, Imi Knoebel, Vera Molnar und François Morellet. Aufgrund der spezifischen Räumlichkeiten und einiger den veränderten Gegebenheiten angepassten alternativen Exponate bietet Wedinghausen allerdings eine gänzlich anders anmutende Ausstellung.
Carl-Jürgen Schroth ist überzeugt, dass gerade die strengste gestalterische Präzision der Werke beim Betrachter das Erlebnis von unerwarteter sinnlicher und emotionaler Freiheit erzeugen kann. Und Kathrin Ueberholz vom Kulturbüro Arnsberg sagt: „Man braucht Ruhe, dann erfolgt auch ein Dialog mit dem Betrachter.“
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