Arnsberg. „Dieser Platz ist eine Perle!“ lobte CDU-Politiker und Pilot Friedrich Merz jetzt den Flugplatz Arnsberg-Menden (FAM). Er war spontan zu einem Treffen der Betreiber des modernen Verkehrslandeplatzes mit lokalen und regionalen Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung hinzugekommen, nachdem er gerade beruflich aus der Bundeshauptstadt Berlin mit seinem eigenen Flugzeug auf der Asphaltbahn am Rande des Sauerlandes gelandet war, wo er auch wohnt.
Regierungspräsidenten und Landräte besuchen Flugplatz
Anlass für die Zusammenkunft war das 50-jährige Bestehen des Flugplatzes Arnsberg-Menden in diesem Jahr sowie die Präsentation von vielen Investitionen an dem bereits schon in der Vergangenheit hervorragend ausgebauten Flugplatz. Auch wurde über Maßnahmen für die zukünftige weitere Sicherheitserhöhung durch eine etwaige Landbahnverlängerung sowie ein sogenanntes GPS-Anflugverfahren informiert. Als Betreiber und Inhaber des Flugplatzes Arnsberg-Menden hatte der Unternehmer Ulrich Bettermann die Regierungspräsidentin Dorothee Feller von der Bezirksregierung Münster, die für die luftrechtliche Aufsicht in Westfalen verantwortlich zeichnet, und den Arnsberger Regierungspräsidenten Hans-Josef Vogel sowie die Landräte des Hochsauerlandkreises (Dr. Karl Schneider), des Märkischen Kreises (Thomas Gemke) und des Kreises Soest (Dr. Wutschka in Vertretung von EvaIrrgang) sowie die Bürgermeister der umliegenden Städte und Gemeinden in den OBO-Hangar 4 am Flugplatz eingeladen.
Dr. Jens Uwe Drowatzky begrüßte als Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft Arnsberg Menden GmbH alle Gäste. Anschließend hoben Frau Regierungspräsidentin Feller und Herr Regierungspräsident Vogel kurz die Bedeutung des Flugplatzes Arnsberg Menden für die Region hervor. Dies auch vor dem Hintergrund, wie sehr der Flugplatz im „Dreiländereck“ von der Industrie des HSK, Soest und MK genutzt wird. Am meisten nutzt ihn der OBO Bettermann Konzern mit allein drei dort stationierten Jets, um die vielen Auslandsgesellschaften möglichst schnell und effizient zu erreichen. Der „Altgeschäftsführer“ Franz-Josef Barkhaus erinnerte dann an die Historie der letzten 50 Jahre und sprach speziell einen Dank an Gustav Dieter Edelhoff und Ulrich Bettermann aus, die im Jahr 2006 mit der Familie von Boeselager-Ketteler erfolgreich die Verhandlungen zum Erwerb von Grund und Boden abschließen konnten.
Start- und Landebahn soll verlängert werden
Anschließend stellte der Architekt Paul Schüpstuhl aus Wimbern die Neubaupläne eines Bürogebäudes am Flugplatz vor, das zukünftig der OBO Bettermann Gruppe zur Verfügung steht. Auch berichtete Architekt Schüpstuhl, dass man aus Sicherheitsgründen und aufgrund europäischer Vorgaben die Start- und Landebahn verlängern möchte. Die geforderte Landebahnbreite soll – wie vorgesehen – von 20 auf 25 Meter hergestellt werden. Das europäische Mindestmaß für die Breite einer Start- und Landebahn beträgt heute mindestens 23 Meter.
Auf Nachfrage von Bürgermeistern, ob mit diesen Maßnahmen eine Steigerung der Start- und Landevorgänge einhergehe, brachte der Architekt klar zum Ausdruck, dass alle diese Maßnahmen und ein mögliches GPS-Navigationsanflugverfahren nur der Sicherheitserhöhung dienten und auch in Zukunft keine größeren Maschinen als heute landen könnten sowie damit keine Steigerung der Starts und Landungen einherginge.
Wesentliche Bereicherung für die Infrastruktur in der Region
Zum Abschluss sprach Herr Bettermann, der gerade vom Weltwirtschaftsforum in Davos zurückgekehrt war, über die große Politik und was die Politiker in Berlin alles tun sollten, um die deutsche Industrie zu unterstützen. Es begann mit marktgerechten Energie- und Strompreisen und ging hin bis zu einer europäischen Einheitssteuer, denn mit dem deutschen Spitzensteuersatz können die Unternehmen langfristig kaum leben. Er zählte aktive Beispiele auf, woran die Politiker erkennen konnten, wo der „Schuh drückt“. Trotz aller Probleme stehe Bettermann zum Standort Menden sowie zum Flughafen Arnsberg-Menden.
Insgesamt sei die hochkarätig besetzte Gesprächsrunde sehr konstruktiv und positiv verlaufen, bilanzierte die Flugplatz-Betreiber-Gesellschaft. Zum Schluss betonten alle Beteiligten beim Auseinandergehen, dass dieser Flugplatz für die drei Kreise eine wesentliche Bereicherung der hiesigen Infrastruktur speziell vor dem Hintergrund darstelle; so seien in Südwestfalen mehr als 150 Weltmarktführer beheimatet. .