Hüsten. „Trainerwechsel zum Saisonende“ – unter dieser Überschrift kündigt Pfarrer Dietmar Röttger in der neuesten Ausgabe des „Blättchens“ der Hüstener St. Petri-Kirchengemeinde an, dass seine Zeit als „pastoraler Chef-Trainer“ in Hüsten nach dann 13 Jahren zum Ende der gerade begonnenen Saison 2015/2016 zu Ende geht. Zum 31. Juli 2016 habe er seinen Stellenverzicht als Pfarrer der Pfarrei St. Petri Hüsten gegenüber Erzbischof Becker erklärt und der Bischof habe diesen auch angenommen.
„Mannschaft der Gesamtgemeinde topfit“
„Dieser Schritt zur beruflichen Veränderung und einem neuen Aufbruch geht von mir selbst aus und den Zeitpunkt habe ich im Hinblick auf unsere Gemeinde und meine eigene Lebensplanung sehr bewusst gewählt. Ich bin überzeugt, dass für die Pfarrei Hüsten ein Pfarrerwechsel zum besagten Zeitpunkt gut bewältigt werden und auch wichtige neue Impulse für die innere Weiterentwicklung der Gemeinden geben kann,“ schreibt Röttger seiner Gemeinde, mit der er zwölf Jahre lang den kirchlichen Wandel in und um Hüsten gestaltet habe. „Es war eine Arbeit, die mir sehr viel Freude bereitet hat und in die viel Herzblut von mir geflossen ist“. Nach der Errichtung der Gesamtpfarrei Hüsten zum 1. Januar 2013 sei, um im sportlichen Bild zu bleiben, die Mann(Frau-)schaft der Pfarrei topfit und trage gemeinsam die Verantwortung für das Spielgeschehen, so dass der Cheftrainer gehen könne, ohne dass der Erfolg der gemeinsamen Arbeit gefährdet sei. „Man soll gehen, wenn es am schönsten ist, selbst wenn es nicht leicht fällt,“ so Röttger.
Ein Jahr auf kirchliche Entdeckungsreise
Er werde in zwei Jahren 50 Jahre alt und stehe nach 22 Jahren Dienst als Priester in der Halbzeit seines Arbeitslebens, sagt der gebürtige Augsburger. In Anbetracht der sich weiter rasant wandelnden Situation der Kirche und somit der Lebens- und Arbeitssituation der Priester habe er den Erzbischof gebeten, ihn für ein Jahr freizustellen, damit er in anderen Ortskirchen der Welt auf Entdeckungsreise gehen könne, um zu sehen, wie Kirche und priesterliches Leben auch anders gehen können. So habe ich mit dem Leiter der diözesanen Perspektivgruppe ein Programm für ein Pastorales Kundschafterjahr entwickelt, dessen Erkenntnisse anschließend fruchtbar gemacht werden sollen.
Über Chicago und Poitiers nach Paderborn
Ab August 2016 wird Dietmar Röttger für ein halbes Jahr im Erzbistum Chicago tätig sein, fachlich begleitet vom Projekt „CrossingOver“ des „Zentrums für angewandte Pastoraltheologie“ an der Ruhr-Universität Bochum. Anschließend wir er zwei Monate im Erzbistum Poitiers in Westfrankreich hospitieren, um dort in einer kirchlichen Situation mit äußerst wenigen Priestern und starker Laienverantwortung Eindrücke zu sammeln. Im letzten Quartal sollen die Ergebnisse ausgewertet und für das Bistum fruchtbar gemacht werden. „Zum Herbst 2017 ist geplant, dass ich die Leitung eines neuen Pastoralen Raumes im Erzbistum Paderborn übernehme. Wo das sein wird, ist heute noch offen,“ so Röttger.
„Den Wechsel gut vorbereiten“
„Ich weiß, dass viele sehr überrascht sein werden und manche diese Entscheidung vielleicht auch nicht verstehen werden,“ sagt Röttger. Ihm sei es wichtig, der Gemeinde diese Entscheidung schon so zeitig mitzuteilen und nun den Wechsel gut mit den Gremien vorzubereiten und die laufende Saison noch mit gestalten, denn er werde sich bis zum Schluss mit ganzer Kraft als Pfarrer in Hüsten engagieren. Denn: „Ich war und bin sehr gerne in Hüsten und den dazugehörigen Dörfern und bin sehr dankbar für die vielen Jahre des geteilten Lebens.“