Arnsberg. Viele Blumen gab es zu Beginn der ersten Ratssitzung des Jahres. Der neue Bürgermeister Ralf Paul Bittner legte gut drei Wochen nach seiner Wahl seinen Amtseid ab und skizzierte in seiner Antrittsrede, was er in den kommenden Jahren gemeinsam mit Rat, Verwaltung und Bürgern erreichen will. Rosi Goldner verabschiedete sich mit bewegenden Worten nach drei Jahrzehnten Ratsarbeit, davon zwei als stellvertretende Bürgermeisterin. Und Peter Blume wurde mit großer Mehrheit als neuer 1. stellvertretender Bürgermeister gewählt. Der CDU-Politiker aus Wennigloh war einziger Kandidat und erhielt 40 Stimmen bei zwei Enthaltungen und einer ungültigen Stimme.
„Rosi Goldner ganz nah bei den Menschen“
Rosi Goldner habe großes Vertrauen der Bürger, weil sie immer ganz nah und ohne Scheu bei den Menschen gewesen sei, würdigte der neue Bürgermeister die scheidende Stellvertreterin. „Das war mein Ding, eine wunderbare Zeit“, sagte Goldner und dankte für alles. Nach dem Amtseid mit religiöser Formel dankte auch Bittner zunächst für die Herzlichkeit und Wärme, die ihm von den Ratsmitgliedern entgegengebracht werde, bevor er seine vorbereitete Rede hielt, in der die Gemeinsamkeit eine große Rolle spielte.
Schwarz-grünes Signal angenommen
Mit dem Rat will Bittner in der neuen Konstellation den breiten politischen Konsens suchen, mit konstruktiver Zusammenarbeit Mehrheiten für gute Ideen und Projekte generieren. Bittner wandte sich auch direkt an die schwarz-grüne Ratsmehrheit. Er habe sich sehr gefreut, dass CDU und Grüne bereits eine Zusammenarbeit zum Wohle der Stadt signalisiert haben und dieses Signal nehme er mit Vertrauen und Offenheit an.
Den Mitarbeitern der Stadtverwaltung signalisierte er, dass er kein Einzelkämpfer sein werde und an die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre anknüpfen wolle. Er werde stets ein offenes Ohr haben und wolle ein vertrauensvolles Verhältnis, geprägt von Wertschätzung und Kontakt auf Augenhöhe. Um die Verwaltung weiterentwickeln zu können, kündigte er eine Mitarbeiterbefragung an.
Bürgersprechstunde schon gut angenommen
Den Bürgerinnen und Bürgern versprach er vor allem Bürgernähe. Eine gute Erreichbar auf allen Kanälen, Offenheit für Ideen und die Möglichkeiten von Feedback und Kritik seien ihm wichtig. Bittner berichtete, dass die neue eingeführte wöchentliche Bürgersprechstunde bereits sehr gut angenommen werde und Termine bis weit ins Jahr hinein vergeben seien. Neben der im April startenden monatlichen Stadtteilbegehungen sollen auch noch eine Online-Sprechstunde und eine Online-Plattform geschaffen werden, in der Termin- und zeitunabhängig Themen, Projekte und Meinungen mitgeteilt werden können.
Als wichtige inhaltliche Punkte seiner Arbeit nannte Bittner die Weiterführung der Integrationsarbeit, die Sicherheit im öffentlichen Raum, eine leistungsstarke Feuerwehr, den Masterplan Sport, die Schulpolitik und die klimaneutrale Stadt.
Blume: „Einfach kann ja jeder!“
Auch Peter Blume hatte eine kleine Rede vorbereitet. Mit der Bürgermeisterwahl sei die Politik in Arnsberg nicht einfacher, sondern spannender geworden. „Aber einfach kann ja jeder“, sagte er und kündigte an, dass er in Unterstützung des Bürgermeisters ein zusätzlicher Ansprechpartner mit offenem Ohr für Fragen und Probleme sein wolle. Er wolle Vertrauen gewinnen für öffentliches Handeln und damit Frust und Politikverdrossenheit abbauen. Und er wolle ein respektvolles, tolerantes und menschliches Arnsberg.