Arnsberg. Es war mehr als nur das Austauschen eines beschädigten Straßennamen-Zusatzschilds. Über 30 Arnsberger waren zur Mittagsstunde zum Paul-Falk-Weg gekommen, wo städtische Mitarbeiter gerade das neue Schild montiert hatten, das an den von den Nazis verschleppten und ermordeten angesehenen jüdischen Kaufmann erinnert, der ganz in der Nähe gelebt hatte. Neben Bürgermeister Ralph Paul Bittner, der den Anlass nutzen wollte, ein klares politisches Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen, waren Politiker, Mitglieder der Geschichtswerkstatt, Anwohner, Medienvertreter und Mitarbeiter der Stadt zu dem Ort gekommen, wo unbekannte Täter kürzlich versucht hatten, das Wort „jüdisch“ unkenntlich zu machen.
Bittner: Schnell dagegen halten
„Wir wollen zeigen, was die Menschen in Arnsberg davon halten. Wir wollen dagegenhalten, und zwar schnell,“ sagte der Bürgermeister und verwies darauf, dass das Schild erst am morgen geliefert und mittags schon montiert worden sei. Und er kündigte an, dass die Stadt in allen weiteren Fällen ebenso reagieren werde. Dabei lobte er auch die Angebote aus der Bürgerschaft, hierbei zu helfen. Das sei eine tolle Botschaft. Bittner berichtete auch, das sein Amtsvorgänger, der heutige Regierungspräsident Hans-Josef Vogel, diesen Kurs voll unterstütze.
Mit Blick auf den beginnenden Kommunalwahlkampf forderte Bittner alle Demokraten dazu auf, die Themen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit „vor die Klammer zu nehmen“ und sich nicht außeinanderdividieren zu lassen, sondern zusammenzustehen, um solchen Tendenzen in Arnsberg keine Chance zu geben.