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Ochsenkopf: L 685 in der Flamke ist „schlechteste Landesstraße“

Ein Ban­ner für die schlech­tes­te Lan­des­stra­ße: von links Spe­di­teur Huber­tus Göss­ling, Ste­phan Brit­ten (IHK), Wirt­schafts­för­de­rin Julia Wage­ner, IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Ilo­na Lan­ge, Bei­geord­ne­te Katha­ri­na Gro­the und Tho­mas Frye (IHK) an der L 685 in der Flam­ke in Sun­dern. (Foto: oe)

Sun­dern. Das ist eine „Aus­zeich­nung“, die nie­man­dem wirk­lich gefällt. Die Arns­ber­ger IHK hat zum zwei­ten Mal die schlech­tes­ten Lan­des­stra­ßen im Hoch­sauer­land und am Hell­weg aus­ge­wählt und wie­der ist Sun­dern mit dabei, dies­mal mit dem noch nicht erneu­er­ten Abschnitt der L 685 über den Och­sen­kopf im Bereich der Flam­ke. „Wir sehen das als posi­ti­ves Zei­chen“, sag­te aller­dings Sun­derns Bei­geord­ne­te Katha­ri­na Gro­the bei der „Preis­ver­lei­hung“. Sie erhofft sich eben­so wie die Wirt­schafts­för­de­rin Julia Wage­ner zusätz­li­che Auf­merk­sam­keit im Minis­te­ri­um in Düs­sel­dorf und die Erkennt­nis, dass hier drin­gend etwas getan wer­den muss.

Erfolg in Stemel hat beflügelt

Zer­brö­seln­des Pflas­ter der L 685 in der Flam­ke. (Foto: oe)

„Das ist ja lebens­ge­fähr­lich hier!“, sag­te IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Ilo­na Lan­ge, als sie sich an der Bus­hal­te­stel­le Schwarz in der Flam­ke eine Wei­le den auf der kur­vi­gen und holp­ri­gen L 685 vor­beib­rau­sen­den star­ken Ver­kehr ange­se­hen hat­te. Vor gut vier Jah­ren stand sie mit einem ähn­li­chen Trans­pa­rent mit Sun­derns dama­li­gem Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins an der Orts­durch­fahrt Ste­mel. Dort ist seit einem Jahr freie Fahrt auf einer bes­tens moder­ni­sier­ten Land­stra­ße. Nicht zuletzt die­ser Erfolg habe den Ver­kehrs­aus­schuss der IHK beflü­gelt, die Akti­on zu wie­der­ho­len, sag­te des­sen Vor­sit­zen­der Huber­tus Göss­ling. „Die Lan­des­stra­ßen sind die Lebens­adern unse­rer Regi­on“, beton­te der , der Hüs­te­ner Spe­di­teur, „aber sie sind nach wie vor ver­nach­läs­sigt.“ Lan­des­weit lie­ge der Anteil der mit „schlecht“ oder „sehr schlecht“ bewer­te­ten Lan­de­stra­ßen über 50 Pro­zent, im Bereich der Mesche­der Nie­der­las­sung von Straßen.NRW sogar bei 60 Pro­zent. „Die Lan­des­stra­ßen sind seit Jahr­zehn­ten unter­fi­nan­ziert“, so Göss­ling, und im Sau­er­land müs­se wegen der ber­gi­gen Topo­gra­fie und der fros­ti­gen Win­ter beson­ders viel nach­ge­holt werden.

Ochsenkopf wichtig für Wirtschaft und Pendler

Die IHK nutz­te einen Besuch von NRW-Ver­kehrs­mi­nis­ter Hen­drik Wüst, ihn auf die Pro­ble­ma­tik hin­zu­wei­sen. Wüst war am Nach­mit­tag in Sun­dern war nicht mehr vor Ort, dafür aber am Mor­gen an der L 740 in Mede­bach, die eben­falls das Prä­di­kat schlech­tes­te Lan­des­stra­ße bekam. Im Raum Win­ter­berg sei­en die Lan­des­stra­ßen vor allem für den Tou­ris­mus von Bedeu­tung, so der IHK-Ver­kehrs­exper­te Tho­mas Frye, denn dort ent­ste­he das größ­te Ski­ge­biet Deutsch­lands, dass künf­tig 20.000 Gäs­te pro Tag erwar­te. In Sun­dern sei die Stra­ße dage­gen vor allem für die Wirt­schaft von Bedeu­tung. Sun­dern sei ein star­ker Wirt­schafts­stand­ort und für die Fir­men sei die Stra­ße über den Och­sen­kopf eine wich­ti­ge Ver­bin­dung zur Auto­bahn. Zudem gebe es star­ke Pend­ler­strö­me. Rund 4200 Men­schen sei­en Tag für Tag auf dem Weg zur Arbeit zwi­schen den Städ­ten Arns­berg und Sun­dern unter­wegs, vie­le davon auf dem Och­sen­kopf. Zudem wer­de die L 685 von Lini­en­bus­sen und Kran­ken­wa­gen benutzt. Und auch der Tou­ris­mus mit Win­ter­sport, Wan­dern und dem Aus­flugs­ziel Sor­pe­see sei von Bedeutung.

Minister verweist auf aufgestockten Etat

Der Minis­ter mach­te kei­ne kon­kre­ten Zusa­gen, ver­wies aber dar­auf, dass deut­lich mehr Geld zur Ver­fü­gung steht. Huber­tus Göss­ling begrüß­te die Auf­sto­ckung des Etats und auch das Umschwen­ken, mehr Geld in den Erhalt des bestehen­den Net­zes und weni­ger in den Neu­bau zu ste­cken. Er sieht aber auch schon die Gefahr, dass das Geld gar­nicht so schnell ver­baut wer­den kann, weil es an qua­li­fi­zier­ten Inge­nieu­ren bei Straßen.NRW und qua­li­fi­zier­ten Mit­ar­bei­tern bei den Bau­fir­men fehlt. Gleich­wohl zeig­ten sich die Ver­tre­ter von IHK und Stadt Sun­dern opti­mis­tisch, dass das Ban­ner mit dem unschö­nen Titel, das nun erst­mal in der Flam­ke hän­gen wird, ähn­lich bald wie in Ste­mel sein Ziel erreicht haben könnte.

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