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Erlebnisspielplatz: Am Hennesee entsteht eine Piratenbucht

Am Hen­nes­ee soll der geplan­te Erleb­nis­spiel­platz als „Pira­ten­bucht“ ent­ste­hen: Ein­stim­mig sprach sich der Stadt­rat für die­ses Kon­zept aus. (Foto: Proludic)

Mesche­de. Ein Teil der Berg­hau­ser Bucht am Hen­nes­ee wird vor­aus­sicht­lich im kom­men­den Früh­jahr zur Pira­ten­bucht: Dann wird dort auf einem Are­al von rund 7.500 Qua­drat­me­tern ein Erleb­nis­spiel­platz mit unter­schied­lichs­ten Spiel­ge­rä­ten ent­ste­hen – alles unter dem Ober-The­ma der aben­teu­er­lus­ti­gen Frei­beu­ter. Ein­stim­mig sprach sich der Stadt­rat für die Umset­zung die­ses Kon­zep­tes aus.

Kosten des „Wikingerdorfs“ mehr als doppelt so hoch als „Piratenbucht“

Hin­ter­grund: Zwei Anbie­ter hat­ten zuletzt in der Sit­zung des Aus­schus­ses für Gene­ra­tio­nen, Bil­dung, Frei­zeit und Sozia­les ihre Ent­wür­fe für den Erleb­nis­spiel­platz prä­sen­tiert – zum einen unter dem The­ma „Pira­ten­bucht“, zum ande­ren als „Wikin­ger­dorf“. Der geplan­te Erleb­nis­spiel­platz ist Bestand­teil des Spiel­platz­kon­zep­tes, für des­sen Umset­zung der Stadt­rat im Dop­pel­haus­halt für die Jah­re 2021 und 2022 Mit­tel bereit­ge­stellt hatte.

In bei­den Vor­schlä­gen für den Erleb­nis­spiel­platz sei­en Vor­schlä­ge aus der Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung in hohem Maß berück­sich­tigt wor­den, lob­te Stadt­käm­me­rer Jür­gen Bar­thol­me. Gro­ße Unter­schie­de gibt es aller­dings bei den Kos­ten: Wäh­rend die „Pira­ten­bucht“ für 408.000 Euro – hin­zu kom­men noch Kos­ten für den Auf­bau und die Her­rich­tung des Gelän­des – zu haben sei, wür­den die vier Bau­ab­schnit­te des Wikin­ger­dorfs ins­ge­samt 1,1 Mio. Euro kos­ten. Auch hier kom­men die Kos­ten für Auf­bau und Gelän­de-Vor­be­rei­tung noch hin­zu. Jür­gen Bar­thol­me unter­strich zudem, dass der Erleb­nis­spiel­platz kei­ner­lei Aus­wir­kung auf wei­te­re Pro­jek­te im Rah­men des
Spiel­platz-Kon­zep­tes habe, die in den Orts­tei­len umge­setzt wer­den sollen.

Bürgermeister Christoph Weber zieht Konzept der Piratenbucht für den Standort Hennesee vor

Bür­ger­meis­ter Chris­toph Weber wür­dig­te bei­de Ent­wür­fe für den Erleb­nis­spiel­platz. Sie sei­en stim­mig und gut aus­ge­ar­bei­tet – in den Kon­zep­tio­nen aber sehr unter­schied­lich. Wäh­rend es sich bei der „Pira­ten­bucht“ um einen „klas­si­schen Spiel­platz“ han­de­le, ste­he beim „Wikin­ger­dorf“ das „Out­door-Erle­ben“ im Vor­der­grund. Letz­te­res sei aber eher im groß­städ­ti­schen Bereich gefragt: „Natur erle­ben wird bei uns nicht auf einem Spiel­platz ver­or­tet.“ Unab­hän­gig von den Kos­ten tref­fe die „Pira­ten­bucht“ „die Auf­ga­ben­stel­lung bes­ser.“ Das war auch der Tenor in den ver­schie­de­nen Rats­frak­tio­nen. Bei­de Kon­zep­te sei­en „ful­mi­nant“, so Josef Som­mer (CDU); ins­be­son­de­re die „Pira­ten­bucht“ bie­te aber „eine Fül­le von Spiel- und Bewe­gungs­mög­lich­kei­ten“. Josef Som­mer reg­te an, sich für besu­cher­schwa­che Zei­ten über „elek­tro­ni­sche Siche­rungs­maß­nah­men“ Gedan­ken zu machen – eine Anre­gung, die Stadt­käm­me­rer Bar­thol­me auf­grei­fen möchte.

Für Ingrid Völcker (FDP) ist das „Wikin­ger­dorf“ in finan­zi­el­ler Hin­sicht „eine Num­mer zu groß“: „Wir soll­ten mit bei­den Bei­nen auf dem Boden blei­ben.“ Auch UWG-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Maria Göd­de-Rötz­mei­er sah das Wikin­ger­dorf als „kei­nen klas­si­schen Spiel­platz für Kin­der.“ Man sol­le aber prü­fen, ob eini­ge Ele­men­te – zum Bei­spiel ein Spiel­haus – in die „Pira­ten­bucht“ inte­griert wer­den könn­ten. Zudem schlug sie vor, noch Ver­än­de­run­gen an den Spiel­ge­rä­ten vorzunehmen.

Das wünsch­te sich auch Katha­ri­na Bisch­ke, Vor­sit­zen­de der Frak­ti­on Bünd­nis 90 / Die Grü­nen: Der inklu­si­ve Bereich sol­le noch ver­stärkt wer­den. Bei­de Kon­zep­te sei­en „total schön“ – vom Spiel­wert sei aber die „Pira­ten­bucht“ etwas höher zu bewer­ten. Eben­so äußer­te SPD-Frak­ti­ons­chef Jür­gen Lip­ke den Wunsch, den inklu­si­ven Bereich des Erleb­nis­spiel­plat­zes noch stär­ker her­aus­zu­ar­bei­ten. Ein zusätz­li­ches Spiel­haus kön­ne dage­gen leicht zu einem Treff­punkt für uner­wünsch­te Kli­en­tel wer­den. Bei den Kos­ten für das „Wikin­ger­dorf“ habe er zudem „dicke Backen gemacht“, bekann­te Jür­gen Lip­ke – die SPD spre­che sich für die „Pira­ten­bucht“ aus.

Mögliche Finanzierung

Eine mög­li­che Finan­zie­rung nahm Stadt­käm­me­rer Bar­thol­me unter die Lupe: Die Vor­be­rei­tung des Gelän­des sowie – in Tei­len – der Auf­bau der Spiel­ge­rä­te kön­ne vom Team des Inte­grier­ten Bau­be­triebs­ho­fes (IBB) über­nom­men wer­den. Rund 100.000 Euro für einen orts­fes­ten Fall­schutz wer­den erst im kom­men­den Jahr fäl­lig, so dass sie den aktu­el­len Haus­halt – in ihm ste­hen 170.000 Euro für das Pro­jekt bereit – nicht belas­ten. Auch die Spar­kas­se „Mit­ten im Sau­er­land“ habe ange­kün­digt, sich für inklu­si­ve Spiel­ge­rä­te mit einer Spen­de zu betei­li­gen. Auf die­se Wei­se ver­blei­be für das lau­fen­de Haus­halts­jahr ein offe­ner Betrag von rund 100.000 Euro.

Der Stadt­käm­me­rer schlug vor, die­sen Betrag aus den Mit­teln zu ent­neh­men, die eigent­lich für eine Moder­ni­sie­rung des Sport­plat­zes Sche­der­weg vor­ge­se­hen waren. Wegen aus­ge­blie­be­ner För­der­mit­tel kann die­ses Pro­jekt 2022 nicht umge­setzt wer­den – 2023 soll dafür ein neu­er Vor­stoß unter­nom­men wer­den. In die­sem Jahr könn­ten damit die Spiel­ge­rä­te für die „Pira­ten­bucht“ geor­dert und das Gelän­de­vor­be­rei­tet wer­den; im kom­men­den Jahr sol­le dann der eigent­li­che Auf­bau erfolgen.

Ein­stim­mig beschlos­sen die Rats­mit­glie­der, dem Kon­zept der „Pira­ten­bucht“ den Vor­zug zu geben und gemein­sam mit dem Her­stel­ler Pro­lu­dic zeit­nah die genaue Aus­füh­rung zu kon­kre­ti­sie­ren. Im Herbst könn­ten dann die vor­be­rei­ten­den Arbei­ten in der Berg­hau­se Bucht beginnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: Stadt Meschede)

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