Sundern. Jetzt sei die Zeit, dass sich die Sunderner Bevölkerung klar positioniere, hatte Jürgen Ter Braak am Donnerstag im Rat gesagt, als die Ratsmitglieder ihr klares Nein zum Bürgerbegehren der BI Nelliusstraße in Hachen gesagt hatten und es so nun zum ersten Bürgerentscheid in Sundern kommt. Den Worten des SPD-Fraktionschefs haben Stefan Lange und Sebastian Booke, der Vorsitzende und der stellv. Vorsitzende des CDU-Stadtverbands, den Aufruf zur Gründung einer neuen Bürgerinitiative folgen lassen. Sie nennen die Bürgerinitiative „Keine Nazistraßen, keine Verharmlosung von Rassismus“ und folgen damit einem Vorschlag des Historikers Peter Bürger, der sich in den letzten Monaten intensiv mit Leben und Wirken von Georg Nellius auseinandergesetzt hat. Die Gründungsversammlung der Bürgerinitiative soll bereits am kommenden Mittwoch stattfinden.
„Ein Zeichen für unsere gemeinsame Heimatstadt Sundern setzen!“
Hier der Wortlaut der Einladung zur Gründung, den die beiden Initiatoren am Freitag veröffentlicht haben:
„Der Rat der Stadt Sundern hat gestern ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt gegen die Verharmlosung von Rassismus. Mit einer überwältigenden Mehrheit der Stimmen der Ratsmitglieder wurde das Bürgerbegehren gegen die Umbenennung der Nelliusstraße abgelehnt.
Wir möchten an dieser Stelle ganz ausdrücklich den Initiatoren des Antrages zur Umbenennung der Straße, nämlich der Fraktion Bündnis ’90/ Die Grünen, danken, diese Debatte in Sundern angestoßen zu haben. Und unser persönlicher Dank richtet sich an die Historiker Peter Bürger, Michael Gosmann und Werner Neuhaus, die in den vergangenen Wochen wissenschaftlich in unzähligen Stunden Arbeit und persönlichen Einsatzes belegen konnten, dass Georg Nellius ganz eindeutig ein „kulturpolitischer Steigbügelhalter des Nationalsozialismus“ war.
In Sundern – da waren sich gestern 37 von 39 Ratsmitgliedern über alle Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg einig, dürfen keine Täter mit Straßennamen geehrt werden. Wir beschädigen damit nicht nur das Andenken an die Opfer, wie beispielsweise die Familie Klein, sondern wir beschädigen damit auch das Ansehen unserer Heimat.
Wir möchten dies verhindern! Wir wollen zeigen, dass Sundern keine Nazistraßen will. Wir wollen zeigen, dass es nur die Opfer sind, die wir mit Straßenamen ehren dürfen und nicht die Täter! Wir wollen ein Zeichen setzen für Demokratie und gegen Rassismus!
Und deshalb greifen wir heute den Vorschlag von Peter Bürger auf: Wir rufen auf zur Gründung einer Bürgerinitiative „Keine Nazistraßen, keine Verharmlosung von Rassismus“, um den anstehenden Bürgerentscheid ganz eindeutig zu beantworten und die Nelliusstraße umzubenennen!
Zur konstituierenden Sitzung der Bürgerinitiative laden wir ein für Mittwoch, den 12. Februar 2014, um 20:00 Uhr ins Tagwerk (Kolpinghaus), Hauptstr. 105, 59846 Sundern.
Wir würden uns sehr freuen, wenn alle, die unser Anliegen unterstützen, ganz gleich welcher Partei oder Fraktion sie angehören, an dieser konstituierenden Sitzung teilnehmen würden und damit ein Zeichen für unsere gemeinsame Heimatstadt Sundern setzen!“