Arnsberg. Unter dem Titel „Das Paradies vor der Haustür – Vom Revier ins Sauerland“ wird im Sauerlandmuseum des Hochsauerlandkreises in Arnsberg in rund fünf Wochen die zweite Ausstellung eröffnet. Nach „August Macke“ und rund 31.000 Besuchern zur Eröffnung des umgestalteten und erweiterten Museums zum Museums- und Kulturforum Südwestfalen soll damit „der Alltag“ einkehren. Die Sonderausstellung wird vom 1. März bis zum 30. August gezeigt. Am heutigen Montag gab es einen Vorgeschmack darauf: Im Beisein von Landrat Dr. Karl Schneider und Museumsleiter Dr. Jürgen Schulte-Hobein sowie zahlreicher Autoren wurde bereits der neue Katalog zur Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.
Zur Sonderausstellung ab dem 1. März
„Diese Besucherzahl bei der Macke-Ausstellung hätten wir uns nie träumen lassen, und sie ist ein hoher Anspruch für uns“, sagte Landrat Dr. Karl Schneider zu Begrüßung im blauen Saal. Der Landrat erklärte, dass man nicht ständig Kunstausstellungen zeigen könne, weil es dem Museum an eigenen Exponaten zum Verleihen fehle. Der Anspruch, das Museum mit interessanten Themen zu füllen und die Besucher zufrieden zu stellen, bleibe aber bestehen, so Dr. Schneider. „Das Haus wird uns stets vor Herausforderungen stellen“, gab sich der Landrat überzeugt. Anspruch für das Sauerland Museum als Museums- und Kulturforum für Südwestfalen bleibe die Zahl von 50.000 Besuchern jährlich.
Ziel: 50.000 Besucher jährlich
Einer Herausforderung gestellt haben sich auf jeden Fall auch die 20 Autoren des neuen Kataloges, der die kommende Ausstellung unter dem Titel „Das Paradies vor der Haustür – vom Revier ins Sauerland“ begleiten soll. Dabei biete der Katalog gleichermaßen einen Vorgeschmack auf die neue Ausstellung, könne aber auch zur Nachbereitung dienen. „Das Buch enthält nicht nur viel Arbeit, sondern auch ein gehöriges Maß an wissenschaftlicher Kompetenz“, erklärte Landrat Dr. Schneider. Das Thema von Katalog und Ausstellung sei treffend, Tourismus habe viel mit der Zukunft des Sauerlandes zu tun. Damit sei der Katalog nicht nur eine oft begehrtes Sammlerstück, sondern mache auf die neue Ausstellung neugierig.
Vorbereitung des Kataloges seit zwei Jahren
Museumsleiter Dr. Jürgen Schulte-Hobein erinnerte daran, dass man sich schon vor zwei Jahren erstmals zur Vorbereitung des Kataloges getroffen habe. Mit dem Ergebnis der Produktion sei er sehr zufrieden, vor allem das markante Cover des Buches sei aufwändig gestaltet und habe einen großen Wiedererkennungseffekt: Durch eine Tür im Ruhrgebiet mit seinen Fabriken und Zechen geht zur Erholung ins Sauerland. Komprimiert und reich bebildert seien die Beiträge des Kataloges, die es mit seinen fundamentalen Informationen zu einem passenden Begleitbuch der Ausstellung machten.
Begleitbuch zur Ausstellung
Auf den insgesamt 240 Seiten des Kataloges zur kommenden Ausstellung haben verschiedenen Autoren aus allen Bereichen des Sauerlandes ihre Beiträge geleistet. Thomas Weber, der Geschäftsführer Sauerland-Tourismus, geht z.B. der Frage „Warum Urlaub im Sauerland?“ nach. Museumsmitarbeiterin Dr. Ulrike Schowe stellt „Das Sauerland vor Beginn des Tourismus“ dar und beleuchtet die Ursprünge mit Bergbau, Forstwirtschaft und Wanderhandel. Frank Linnekugel von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Hochsauerlandkreise beschreibt in seinem Beitrag „Endlich Erholung“ die Entstehung und Entwicklung von Urlaub und Arbeitszeitverkürzung.
Wissenschaftliche Fakten und Geschichten
Wissenschaftliche Fakten, aber auch Geschichten über den Besuch der Aldi-Brüder Karl und Theodor Albrecht im Sauerland von Josef Geiß runden den Lesespaß des neuen Kataloges ab. „Der Katalog öffnet buchstäblich die Tür und bringt Geschmack an die Ausstellung“, würdigte Museumsleiter Dr. Jürgen Schulte-Hobein die Arbeit. Sein Dank gelte allen Autoren. Ein Beitrag im Katalog kommt zudem auch vom Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Brauerei Veltins, Ulrich Biene. „Der Tourismus hat auch die Entwicklung des Sauerländer Bieres beeinflusst“, so der Mitarbeiter von Veltins. Früher hätten die ersten Besucher im Sauerland ihr Bier aus dem Ruhrgebiet mit in den Urlaub genommen, später brachten sie dann das Sauerländer Bier mit ins Ruhrgebiet. „Ohne Tourismus aus dem Ruhrgebiet wäre das Sauerländer Bier nicht so groß geworden“, lautet die einfache Erklärung.
„Gelungenes Stück zur Präsentation der Heimat“
„Das ist ein gelungenes Stück zur Präsentation der Heimat“, lobt Mit-Autor Elmar Reuter, Vorsitzender des Sauerländer Heimatbundes. Der Katalog gebe zudem eine gute Darstellung des Übergangs von dem was war bis zu dem wie es sich entwickelt habe.
Hintergrund:
# Der Katalog zur Ausstellung „Das Paradies vor der Haustür – Vom Revier ins Sauerland“ ist zunächst nur über den Museums-Shop in Arnsberg zu bekommen
# Der Preis für das gebundene Hardcover-Buch liegt bei 19.90 Euro
# Die Startauflage des Kataloges liegt bei 1.000 Exemplaren, eventuell kann nach nachgedruckt werden