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Neue Arnsberger Energie hält den Euro in der Stadt

Wollen gemeinsam ie Arnsberger mit Strom und Gas versorgen: karlhenz Weßer, Geschäftsführer der Stadtwerke Arnsberg, und Andre Drießen, Geschäftsführer der Stadtwerke Soest (r.). (Foto: oe)
Wol­len gemein­sam ie Arns­ber­ger mit Strom und Gas ver­sor­gen: Karl­heinz Wei­ßer, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Arns­berg, und And­re Drie­ßen, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Soest (r.). (Foto: oe)

Arns­berg. „Einen his­to­ri­schen Tag“ nennt es Karl­heinz Wei­ßer, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Arns­berg,  „die Arns­ber­ger kön­nen jetzt einen ech­ten Heim­vor­teil bei der Ener­gie­ver­sor­gung nut­zen“. Denn die Stadt­wer­ke Arns­berg bie­ten jetzt auch Strom und Gas „in Arns­berg und für Arns­berg“ an. Unter dem Cla­im „Ener­gie so NAH“ – wobei NAH für die gro­ßen Stadt­tei­le Neheim, Arns­berg und Hüs­ten steht –  wer­den die neu­en Ener­gie­pro­duk­te an die­sem Wochen­en­de an einem Stand beim Nehei­mer Früh­lings­fest erst­mals vor­ge­stellt und die Arns­ber­ger wer­den zum unkom­pli­zier­ten Wech­sel ein­ge­la­den. Attrak­ti­ve Prei­se, Sicher­heit und Ser­vice vor Ort sowie das gute Gefühl, dass ihr Geld in der Regi­on bleibt, sind die Argu­men­te, mit denen die Stadt­wer­ke wer­ben. Denn die Ein­nah­men sol­len, so Wei­ßer, einen nicht uner­heb­li­chen Bei­trag zur Kon­so­li­die­rung des städ­ti­schen Haus­halts lie­fern – und damit letzt­lich auch Bädern und Kin­der­gär­ten vor Ort zu gute kommen.

Ziel: 30 Prozent Marktanteil in fünf Jahren

Wie vom Rat beschlos­sen sei­en die Stadt­wer­ke Arns­berg auf kla­rem Wachs­tums­kurs zu einem umfas­sen­den Infra­st­uk­tur­dienst­leis­tungs­an­bie­ter, sag­te Wei­ßer, der des­halb 2013 vom Boden­see nach Arns­berg geholt wor­den war. Die Geo­ther­mie am Nass und das Holz­heiz­kraft­werk am Ber­li­ner Platz sei­en ers­te schon Schrit­te im Bereich Ener­gie gewe­sen, dem jetzt der stra­te­gi­sche Schritt als Ener­gie­dienst­leis­ter fol­ge. Bis­her, so Wei­ßer, sei­en die Stadt­wer­ke Arns­berg unter den 1100 Stadt­wer­ken bun­des­weit noch „einer der Exo­ten“ gewe­sen, die kei­nen Strom und kein Gas in ihrem Ange­bot hat­ten. Rund 38.000 pri­va­te Haus­hal­te, die alle Strom brau­chen und über rund 20.000 Gas­an­schlüs­se ver­fü­gen, dazu alle Gewer­be- und Indus­trie­be­trie­be sol­len jetzt umwor­ben wer­den. 30 Pro­zent Markt­an­teil in den ers­ten fünf Jah­ren sei das Ziel, so Wei­ßer, „aber schon bei zehn Pro­zent steht die schwar­ze Null“. Ein Ziel, das nicht unrea­lis­tisch sei, denn ande­re Stadt­wer­ke hät­ten in der Start­pha­se Wer­te zwi­schen 20 und 60 Pro­zent erreicht.

Stadtwerke Soest als erfahrener Partner

„Von 0 auf 100 in so kur­zer Zeit, das war schon eine Her­aus­for­de­rung,“ sag­te Wei­ßer. Denn nach dem Rats­be­schluss zur Aus­wei­tung des Geschäfts­ge­biets im Sep­tem­ber wur­de ein ehr­gei­zi­ger Zeit­plan „exakt umge­setzt“. Bei der Suche nach einem stra­te­gi­schen Part­ner, der über die nöti­ge Infra­struk­tur und lang­jäh­ri­ge Erfah­rung ver­fügt, sei man aber schnell fün­dig gewor­den. Zusam­men mit den Stadt­wer­ken Soest, die in ihrer Stadt 90 Pro­zent der Haus­hal­te mit Strom belie­fern, wur­de Anfang 2015 als 100-pro­zen­ti­ge Toch­ter der bei­den Kom­mu­nal­un­ter­neh­men die „Stadt­wer­ke Arns­berg Ver­triebs und Dienst­leis­tungs GmbH“ gegrün­det, in der Karl­heinz Wei­ßer zusam­men mit sei­nem Soes­ter Kol­le­gen André Drei­ßen gemein­sam als Geschäfts­füh­rer fun­giert. Bei­de Stadt­wer­ke tei­len sich hier Kos­ten, Risi­ken und Erträ­ge 50:50. Bei­de Geschäfts­füh­rer wer­ten die neue Gesell­schaft als ein gutes und zukunfts­wei­sen­des Bei­spiel für gelun­ge­ne inter­kom­mu­na­le Zusam­men­ar­beit. „Die Kom­mu­nen nut­zen aktiv die Chan­cen, die die Ener­gie­wen­de ihnen bie­tet. Die Part­ner begeg­nen sich auf Augen­hö­he,“ unter­streicht Drie­ßen das gute Ver­hält­nis der bei­den Städ­te und Stadt­wer­ke. Wei­ßer betont auch die gute per­sön­li­che Che­mie zwi­schen den bei­den Geschäfts­füh­rern, die bei­de noch rela­tiv neu an ihrer Wir­kungs­stät­te sei­en und die sel­be Phi­lo­so­phie lebten.

Preise in den Varianten „kurz & gut“ sowie „sicher & günstig“

Die Stadtwerke expandieren auch baulich. Noch vor Weihnachten soll im Niedereimerfeld der neue Stadtwerke-Campus eröffnet werden. (Foto: oe)
Die Stadt­wer­ke expan­die­ren auch bau­lich. Noch vor Weih­nach­ten soll im Nie­der­ei­mer­feld der neue Stadt­wer­ke-Cam­pus eröff­net wer­den. (Foto: oe)

Eine Phi­lo­so­phie, zu der gehört, dass „der Euro kon­zern­frei lokal bleibt“, und die man dem Kun­den deut­lich machen will. Zur Phi­lo­so­phie gehö­ren aber auch Syn­er­gie­ef­fek­te,. So will man „den Arns­ber­gern Pro­duk­te zu attrak­ti­ven Prei­sen anbie­ten“ – und ohne eine Viel­zahl ver­schie­de­ner Pro­duk­te. Der Pro­spekt bie­tet jeweils nur zwei Ange­bo­te für „Strom so NAH!“ und „Gas so NAH!“, dazu noch Spe­zi­al­an­ge­bo­te für Nacht­spei­cher und Wär­me­pum­pe. Die Grund­an­ge­bo­te gibt es in der Vari­an­te „kurz & gut“ mit Preis­ga­ran­tie bis Ende 2015 und – etwas güns­ti­ger – als „sicher & günstig„mit Preis­ga­ran­tie bis Ende 2017. Für Strom liegt der Grund­preis pro Jahr bei 97,60 Euro und der Arbeits­preis bei 25,35 bzw. 24,75 Cent pro Kilo­watt­stun­de, bei Gas der Grund­preis bei 110 Euro, der Arbeits­preis bei 5,99 bzw. 5,85 Cent pro Kilowattstunde.

Deutliche Ersparnisse gegenüber dem Grundversorger

Das sei­en sehr wett­be­werbs­fä­hi­ge Prei­se, sagen die Geschäfts­füh­rer und rech­nen vor, dass die Kun­den gegen­über dem Grund­ver­sor­ger bei durch­schnitt­li­chen Ver­brauch bei Strom 100 bis 150, bei Gas sogar 300 bis 400 Euro pro Jahr spa­ren kön­nen. Auf den Spit­zen­plät­zen bekann­ter Preis­ver­gleichs­lis­ten wer­de man nicht auf­tau­chen, denn dort sei­en Anbie­ter ver­tre­ten, die ihr Geld nicht mit dem Ener­gie­ver­kauf ver­die­nen, sag­te Drei­ßen und zog Par­al­le­len zum Auto­kauf. Es gebe auch kein Auto, dass allen gefällt. Drei Grup­pen von Kun­den wer­de man des­halb nicht errei­chen. Die­je­ni­gen, die nie im Leben den Anbie­ter wech­seln wür­den, weil sie Angst haben, am nächs­ten Tag kom­me nichts mehr aus der Steck­do­se, die Hard­core-Öko-Kun­den, denen 100 Pro­zent Öko­strom aus Was­ser­kraft­wer­ken und 100 Pro­zent kli­ma­neu­tra­les Erd­gas nicht genug sind, und die Schnäpp­chen­jä­ger, die immer dem neu­es­ten Son­der­an­ge­bot hin­ter­her jagen. Auf letz­te­re kön­ne man aber auch ver­zich­ten, da sie einen erheb­li­chen Auf­wand ver­ur­sa­chen. So wol­len Wei­ßer und Drei­ßen mit „ihrem Auto“ die Kun­den anspre­chen, die neben einem attrak­ti­ven Preis Wert dar­auf legen, dass ihr Ener­gie­an­bie­ter vor Ort ist und umfas­sen­den Ser­vice bie­tet, wobei man die Mit­ar­bei­ter auch ber den Gar­ten­zaun kennt,  dass er zusätz­li­che Arbeits­plät­ze und zusätz­li­che Wirt­schafts­kraft schafft, dass die Gewin­ne in die Stadt flie­ßen und dass auch Kul­tur, Sport und Sozia­les unter­stützt werden.

Neues Kundencenter in Neheim und neue Arbeitsplätze

Zum Start gibt es drei neue Arbeits­plät­ze bei den Stadt­wer­ken in Arns­berg und einen wei­te­ren in Soest. Am Kar­sams­tag, 4. April wer­den die Stadt­wer­ke ein neu­es Kun­den­cen­ter an der Apo­the­ker­stra­ße 27 in Neheim eröff­nen, das auch sams­tags geöff­net sein wir. Ab sofort steht zudem das Kun­den­cen­ter in der Stadt­wer­ke-Zen­tra­le im Nie­der­ei­mer­feld 22 allen neu­en Strom- und Gas­kun­den zur Ver­fü­gung. Ein wei­te­res Kun­den­cen­ter im Stadt­teil Arns­berg könn­te bei ent­spre­chend posi­ti­ver Ent­wick­lung bald fol­gen. In Kür­ze soll es auch ein Online-Por­tal geben, wo der Kun­de zukünf­tig zum Bei­spiel zehn Jah­re lang sei­ne Rech­nun­gen ein­se­hen kann.

Die neue Arns­ber­ger Ener­gie kön­nen theo­re­tisch Kun­den in ganz Deutsch­land kau­fen, aller­dings nicht über­all zum sel­ben Preis, da die­ser von den jewei­li­gen Netz­be­trei­bern beein­flusst wird. In der Nach­bar­stadt Sun­dern gel­ten die Arns­ber­ger Prei­se, da Arns­berg und Sun­dern bei­de RWE-West­netz als Netz­be­trei­ber haben.

 

 

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