Sundern/Langscheid. „Wir möchten mit diesem Preis unsere Hochachtung für alle diejenigen aussprechen, die in den vergangenen Monaten unendlich viel Gutes getan haben. Diese Auszeichnung ist mehr als gerechtfertigt,“ sagte Matthias Ostrop, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Bürgerstiftung Sundern, bei der Verleihung des Martinspreises 2016 an das Bürgernetzwerk Flüchtlingshilfe Sundern. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, das Netzwerk mit unserem Martinspreis auszuzeichnen. Die vielen Freiwilligen sind teilweise bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gegangen, an die Grenzen ihrer Zeit und ihrer Kraft.“ Fast 50 Ehrenamtliche waren der Einladung zu einer kleinen Feierstunde in der Langscheider Lukaskirche gefolgt und machten in beeindruckendem Maße klar, wie breit und wie vielfältig das Netzwerk agiert.
Einstimmiges Juryurteil
Mit dem mit 3000 Euro dotierten Preis zeichnet die Stiftung alle zwei Jahre Menschen aus, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich engagieren. Die Stiftung hatte im September aufgerufen, Vorschläge einzureichen. Das einstimmige Urteil der Jury lautete: Das Netzwerk hat sich in einem hohen Maße einer gesellschaftlichen und sozialen Herausforderung gestellt. In einer besonderen Ausnahmesituation, in der Hilfe und Handeln erforderlich war, haben Bürgerinnen und Bürger aus Sundern bewiesen, wie viel man mit bürgerschaftlichem Engagement erreichen kann. Viele Ehrenamtliche haben wesentlich dazu beigetragen, für Menschen auf der Flucht in Sundern eine Willkommenskultur zu prägen und zu gestalten.
„Menschen an- und zur Ruhe kommen lassen“
In einer sehr würdigen Laudatio stellte Werner Hellwig, Geschäftsführer der Kolping-Bildungszentren Südwestfalen, die vielfältige und vielschichtige Arbeit des Netzwerkes vor. Stand zunächst die Erstversorgung der Flüchtlinge im Focus, so gehe es nun um den Spracherwerb, um die Integration in den Arbeitsmarkt, um Bildungsberatung und Beratung zu den Themen Status und Bleibeperspektiven. Die Aktionsfelder des Bürgernetzwerkes seien so vielfältig wie die Beteiligten, die ihre Kompetenzen einbringen. Neben der sachlichen Hilfe, die das Netzwerk gegeben habe, sei es aber vor allem die menschliche Komponente gewesen, die dazu beigetragen habe „die Menschen in Sundern an- und zur Ruhe kommen zu lassen“.
„Sofort zuhause gefühlt“
Abgerundet wurde die kleine Feierstunde, indem Akram Anthanon die Geschichte seiner Flucht erzählte und die er mit einem großen Dankeschön an alle Netzwerker endete: „Wir danken euch allen so herzlich, ihr habt so viel für uns getan, wir haben uns hier sofort zuhause gefühlt.“
„Kein Schönwetter-Netzwerk“
Hildegard Neuhaus-Schäfer, Leiterin des Lukas-Familienzentrums und Mitbegründerin des Netzwerkes, dankte im Namen aller Netzwerker herzlich für die Anerkennung. Dabei betonte sie, dass das Netzwerk kein Schönwetter-Flüchtlingsnetzwerk sei, und man sich aller Themen und auch immer wieder neuen Herausforderungen stelle.
- Impressionen über das vielfältige Engagement gibt es auf der Homepage des Bürgernetzwerkes www.willkommen-in-sundern.de