Neheim. Während die starre ablehnende Haltung des Dachverbands des Bundes der Historischen Schützen gegen den muslimischen Schützenkönig in Werl-Sönnern inzwischen bundesweit wellen der Empörung schlägt, hat der Neheimer Jägerverein gehandelt und Zeichen gesetzt, dass es bei Sauerländer Schützen auch anders geht. Als einer der größten Schützenvereine der Region möchten die Neheimer Jäger sich solidarisch zeigen und ein Zeichen der Integration Setzen. Jägeroberst Klaus Humpe hat deshalb in einem Schreiben an die Schützenbruderschaft St. Georg in Sönnern deren neues Königspaar Mihat und Melanie Gedik zur Teilnahme am Festzug während des bestehenden Jägerfestes eingeladen. Die Einladung zum Festzug am Sonntag, 17. August ab 15 Uhr durch die Neheimer Innenstadt geht auch an Brudermeister Olaf Schmitz sowie Vorstand und Hofstaat der Schützen aus Sönnern.
Seit 1837 gegen Ausgrenzung
Oberst Klaus Humpe bezieht sich in seinem Brief auf den historischen Ursprung des Jägervereins, der bei dieser Einladung eine nicht unerhebliche Rolle spiele. Vor 180 Jahren sei der Jägerverein 1834 in Neheim gegründet worden, um eine Ausgrenzung von Menschen aus religiösen, sozialen oder ähnlichen Motiven zu verhindern. Da einige der Gründerväter Mitglieder der jüdischen Gemeinde waren, engagiere sich der Verein rund um die alte Synagoge, die heute die Zentrale des Vereins sei. „Um so mehr bedauern es die Jäger, dass der BDHS den muslimischen Schützenkönig nicht toleriert,“ schreibt Klaus Humpe.