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Neheims Hauptstraße spielt in der 1. Liga

Die Neheimer Hauptstraße zählt als 1A-Einkaufslage. (Foto: Oskar Eichhorst)
Die Nehei­mer Haupt­stra­ße zählt als 1A-Ein­kaufs­la­ge. (Foto: Oskar Eichhorst)

 

Neheim. Die Nehei­mer City ist „auf­ge­stie­gen“. Denn erst­mals ist sie in den „City­facts“ ver­tre­ten, die das bun­des­weit täti­ge Mak­ler­bü­ro Lühr­mann für der­zeit 173 Ein­kaufs­stand­or­te ver­öf­fent­licht. Vor fünf Jah­ren war die Stadt Arns­berg, obwohl nach Lipp­stadt die ein­woh­ner­stärks­te Stadt zwi­schen Dort­mund und Kas­sel, noch ein wei­ßer Fleck auf die­ser Landkarte.

Mit Span­nung hat der Vor­stand des Akti­ven Neheim die City­facts gele­sen und jetzt auch an die Mit­glie­der wei­ter­ver­mit­telt. „Wir brauch­ten mehr Zah­len,“ sagt der 2. Vor­sit­zen­de Her­bert Scheidt, außer­dem sei es sehr auf­schluss­reich, wie Außen­ste­hen­de die Nehei­mer City sehen. Ein Blick, der das Akti­ve Neheim aber noch nicht ganz zufrie­den stellt. Zwar habe man sich rie­sig gefreut, dies­mal über­haupt dabei zu sein, aller­dings wer­de nur die Haupt­stra­ße als 1A-Lage ein­ge­stuft. Apo­the­ker­stra­ße, Men­de­ner Stra­ße und Burg­stra­ße etwa fehl­ten in den City­facts und kämen damit über­re­gio­na­len Filia­lis­ten, die einen neu­en Stand­ort suchen, erst gar nicht auf den Tisch. „Da müs­sen wir dran arbei­ten, wir sind grö­ßer als nur die Haupt­stra­ße,“ meint AN-Vor­sit­zen­der Peter Rottler.

Sehr gefreut hat sich Rott­ler über die ermit­tel­ten Kauf­kraft­da­ten. Danach gibt es rund 334000 Men­schen, die die Nehei­mer City in 30 Minu­ten errei­chen kön­nen, um dort ein­zu­kau­fen. Umge­rech­net auf die­ses Poten­zi­al liegt Neheim mit dem erziel­ten Ein­zel­han­dels­um­satz pro Kopf nur auf Platz 160 unter den 173 Städ­ten. Ein nicht so erfreu­li­cher Wert, aber auch eine Chan­ce, denn das Poten­zi­al lie­ge auf der Stra­ße, so Rott­ler. „Wir kön­nen also 100000 zusätz­li­che Kun­den gewin­nen, wenn wir Neheim bes­ser ver­mark­ten“, sagt Rott­ler und rech­net ein mög­li­ches Wachs­tum von 30 Pro­zent aus. Dafür muss Neheim aller­dings an sei­ner Zen­tra­li­tät arbei­ten. Der aktu­el­le Wert liegt hier unter 100, was bedeu­tet, dass Neheim in der Umge­bung nicht stark genug als Zen­trum wahr­ge­nom­men wird.

Das bele­gen auch die vom Akti­ven Neheim selbst an Sams­ta­gen ermit­tel­ten Daten. Danach kom­men 44 Pro­zent, also fast die Hälf­te der Kun­den, aus dem direk­ten Nehei­mer Umfeld. Jeweils 14 Pro­zent kom­men aus den Stadt­be­zir­ken Hüs­ten und Alt-Arns­ber­g/Oe­ven­trop. Werl/Soest mit 9 Pro­zent und Sun­dern mit 6 Pro­zent fol­gen danach. Poten­zi­al sieht Rott­ler vor allem auch noch in Men­den, denn die Ana­ly­se habe ver­deut­licht, wie rie­sig die­se nahe Stadt mit ihren rund 55000 Ein­woh­nern sei.

Deut­lich wer­den bei den City­facts auch die demo­gra­phi­schen Pro­ble­me in der Stadt Arns­berg. Über 40 Pro­zent der Arns­ber­ger sind inzwi­schen über 50 Jah­re alt und so ist die Stadt in die­ser Alters­grup­pe in der Sta­tis­tik ganz weit vor­ne, wäh­rend sie in der Alters­grup­pe von 20 bis 40 schlech­ter als über 150 Ver­gleichs­städ­te abschnei­det. Mit aller Kraft müss­ten des­halb alle Arns­ber­ger zusam­men anpa­cken, um jun­ge Köp­fe in Arns­berg zu hal­ten und jun­ge Fami­li­en nach Arns­berg zu holen. Es müs­se gelin­gen, den pro­gnos­ti­zier­ten Bevöl­ke­rungs­rück­gang um 12,6 Pro­zent bis 2030 zu ver­rin­gern. Der Ziel­kor­ri­dor lie­ge bei fünf bis sie­ben Prozent.

Deut­lich unter den Zah­len ver­gleich­ba­rer Städ­te liegt die Miet­preis­ent­wick­lung in der Nehei­mer City. „Das sind Zah­len, die jeman­den von außen rei­zen,“ sagt Her­bert Scheidt. So freut sich das Akti­ve Neheim, dass es zumin­dest im Bereich der Haupt­stra­ße kei­ne lan­gen Leer­stän­de gibt und das allein im letz­ten Jahr fünf neue Mode­ge­schäf­te auf­ge­macht haben und so Neheims Posi­ti­on als Markt­füh­rer in der Regi­on gestärkt haben.

Bei der Stadt mahn­te das Akti­ve Neheim wei­te­re Inves­ti­tio­nen an, denn der Orts­teil brau­che Iden­ti­tät, dür­fe nicht auf das Ein­kau­fen redu­ziert wer­den, und in den letz­ten sechs Jah­ren sei von der Stadt nicht mehr viel für Neheim getan wor­den. Von Aha-Effek­ten rund um die Markt­plat­te bis zur Rück­kehr des Rat­hau­ses in die City reicht der For­de­rungs­ka­ta­log. „Nur wenn sich auch Neheim wei­ter­ent­wi­ckelt, ist Arns­berg eine gute Adres­se,“ meint Theo Krick, der beim Akti­ven Neheim die Arbeits­grup­pe Stadt­ent­wick­lung lei­tet und eben­so wie der 1. Vor­sit­zen­de Peter Rott­ler von den Mit­glie­dern für wei­te­re zwei Jah­re in den geschäfts­füh­ren­den Vor­stand geschickt wur­de. Neu in die­sem Gre­mi­um ist Kay Stie­fer­mann, der als Lei­ter der Arbeits­grup­pe Marketing/Medien stolz von 12,65 Mio. Leser­kon­tak­ten und null Euro ver­brann­tem Geld berichtete.

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