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Nachfrage nach Baugrundstücken „in keiner Weise gedeckt“

Für Häus­le­bau­er gibt es in Arns­berg zu wenig Bau­grund­stü­cke. (Foto: lichtkunst.73 / pixelio.de)

Arns­berg. „Die wei­ter­hin sehr gro­ße Nach­fra­ge von Bau­in­ter­es­sen­ten wird der­zeit in kei­ner Wei­se gedeckt“, steht im jetzt vor­ge­leg­ten Grund­stücks­markt­be­richt 2018. Im Jahr 2018 wur­den im Arns­ber­ger Stadt­ge­biet 67 Bau­grund­stü­cke des indi­vi­du­el­len Woh­nungs­bau­es am Immo­bi­li­en­markt gehan­delt. „Dies bedeu­tet gegen­über dem Vor­jahr einen Rück­gang um rund 44 Pro­zent, der aus­schließ­lich in dem feh­len­den Ange­bot von Bau­grund­stü­cken in wei­ten Tei­len des Stadt­ge­bie­tes begrün­det ist“, so der Bericht.

762 Kaufverträge

Dem Gut­ach­ter­aus­schuss wur­den 762 Kauf­ver­trä­ge über­mit­telt, die im Jahr 2018 über bebau­te und unbe­bau­te Grund­stü­cke in der Stadt Arns­berg abge­schlos­sen wur­den. Dies ist ein Rück­gang gegen­über dem Jahr 2017 um rund 4,5 Pro­zent. Der Geld­um­satz betrug – ohne Berück­sich­ti­gung der Kauf­fäl­le mit unge­wöhn­li­chen oder per­sön­li­chen Ver­hält­nis­sen und der Ver­käu­fe „sons­ti­ger Grund­stü­cke“ – 110,7 Mil­lio­nen € und lag damit rund 15 Pro­zent unter dem Ergeb­nis des Jah­res 2017.
Die Erwer­ber von Wohn­bau­grund­stü­cken stamm­ten zu 43 Pro­zent aus dem jewei­li­gen Stadt­be­zirk, wei­te­re rund 28 Pro­zent wohn­ten bereits im Stadtgebiet.

In Neheim Preissteigerungen bis zu 20 Prozent

Der durch­schnitt­li­che Preis­an­stieg von Wohn­bau­grund­stü­cken betrug im Stadt­ge­biet über 5 Pro­zent. Die Preis­ent­wick­lung stellt sich jedoch unter­schied­lich dar. Wäh­rend in eini­gen Stadt­tei­len eine Preis­sta­gna­ti­on zu ver­zeich­nen war, erhöh­ten sich die Prei­se in Arns­berg (rd. 3 %), Hol­zen (rd. 6 %), Müsche­de und Hüs­ten (rd. 5 %) sowie ins­be­son­de­re in Neheim (rd. 10 %), wo in eini­gen Wohn­ge­bie­ten Preis­stei­ge­run­gen von rund 15 bis 20 Pro­zent ein­ge­tre­ten sind. Das durch­schnitt­li­che Wert­ni­veau bei­trags­frei­er Grund­stü­cke für frei­ste­hen­de Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­ser beträgt

Für unbe­bau­te Gewer­be- und Indus­trie­grund­stü­cke wur­den sechs Kauf­fäl­le regis­triert. Das Preis­ni­veau liegt hier auf dem Niveau des Vor­jah­res und stellt sich wie folgt dar:

1800 Euro/m² an Neheimer Hauptstraße

An der Nehei­mer Haupt­stra­ße kos­ten Grund­stü­cke bis zu 1800 Euro pro Qua­drat­me­ter. (Foto: Akti­ves Neheim)

Im Haupt­ge­schäfts­be­reich des Stadt­teils Neheim sind für das Jahr 2018 kei­ne erneu­ten Preis­stei­ge­run­gen fest­zu­stel­len. Hier beträgt der höchs­te Boden­wert im Stadt­ge­biet 1800 €/m² (Bereich „Haupt­stra­ße 8 – 42“). Für Grund­stü­cke in den ande­ren Misch- und Kern­ge­bie­ten waren im Stadt­kern Hüs­ten im Bereich der „Markt­stra­ße“ sowie im Stadt­kern Arns­berg Preis­stei­ge­run­gen zu verzeichnen.

Bei den Flä­chen der Land- und Forst­wirt­schaft wur­de für das Markt­seg­ment Acker­land im Rah­men der jähr­li­chen Boden­richt­wert­ermitt­lung auf­grund von Ver­gleichs­prei­sen sowie der Preis­ent­wick­lung in den Nach­bar­ge­mein­den eine Erhö­hung von rund 10 Pro­zent vor­ge­nom­men. Für Flä­chen der Land- und Forst­wirt­schaft wur­den fünf Kauf­fäl­le ver­zeich­net (2017: zehn Kauf­fäl­le). Der Flä­chen­um­satz betrug hier­bei rund 4,1 ha.

Zuwachs beim Verkauf von Mehrfamilienhäusern

Für 80,6 Mil­lio­nen € wech­sel­ten bebau­te Grund­stü­cke den Besit­zer. Die Anzahl liegt bei den Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­sern mit 202 Kauf­fäl­len etwa 7 Pro­zent unter dem Niveau des Vor­jah­res. Dage­gen ist bei den Drei- und Mehr­fa­mi­li­en­häu­sern mit 40 Kauf­fäl­len ein Zuwachs von rund 18 Pro­zent und für gemischt genutz­te Grund­stü­cke von rund 100 Pro­zent gegen­über dem Ergeb­nis des Jah­res 2017 zu ver­zeich­nen. Der Preis frei­ste­hen­der Ein­fa­mi­li­en­häu­ser ist durch­schnitt­lich um rund 4 Pro­zent gestie­gen. Für Dop­pel­haus­hälf­ten und Rei­hen­häu­ser liegt ein Preis­an­stieg von rund 5 Pro­zent vor. Für Ein­fa­mi­li­en­häu­ser mit Ein­lie­ger­woh­nung und Zwei­fa­mi­li­en­häu­ser war kei­ne Preis­ver­än­de­rung zu ermit­teln. Bei den Mehr­fa­mi­li­en­häu­sern ist ein durch­schnitt­li­cher Wert­zu­wachs von rund 4 bis 5 Pro­zent zu ver­zeich­nen. Bei den vor­ge­nann­ten Wert­ent­wick­lun­gen han­delt es sich um stadt­wei­te Durch­schnitts­wer­te. Der Preis­an­stieg liegt im west­li­chen Stadt­ge­biet höher als in den öst­li­chen Stadtteilen.

Eigentumswohnungen als Geldanlage

Im Jahr 2018 wur­den 193 Eigen­tums­woh­nun­gen für ins­ge­samt 20,4 Mil­lio­nen € ver­kauft. Die Anzahl der Kauf­fäl­le liegt rund 5 Pro­zent nied­ri­ger als im Jahr 2017. In die­sen Umsatz­zah­len sind 27 neu errich­te­te Eigen­tums­woh­nun­gen ent­hal­ten. Die Prei­se für Neu­bau­woh­nun­gen betra­gen wie im Vor­jahr bis zu 3000 € je m² Wohn­flä­che. Das Preis­ni­veau ist gegen­über dem Jahr 2017 unver­än­dert. Bei den Wei­ter­ver­käu­fen von Woh­nungs­ei­gen­tum ist eine durch­schnitt­li­che Preis­stei­ge­rung von rund 7,5 Pro­zent zu ver­zeich­nen. Der Erwerb von Eigen­tums­woh­nun­gen erfolgt aktu­ell über­wie­gend als Geld­an­la­ge. Im Jahr 2018 beab­sich­tig­ten nach den vor­lie­gen­den Rück­mel­dun­gen etwa 70 Pro­zent der Erwer­ber eine Ver­mie­tung der Wohnung.

100-seitiger Bericht

Nach der Ver­öf­fent­li­chung der aktu­el­len Boden­richt­wer­te Anfang März 2019 hat der Gut­ach­ter­aus­schuss für Grund­stücks­wer­te in der Stadt Arns­berg den Grund­stücks­markt­be­richt 2019  vor­ge­legt. Er ent­hält auf über 100 Sei­ten umfas­sen­de Dar­stel­lun­gen des Immo­bi­li­en­mark­tes im Jah­re 2018 sowie der Vor­jah­re mit Umsät­zen, Preis­ent­wick­lun­gen etc.. Die Boden­richt­wer­te sowie der Grund­stücks­markt­be­richt kön­nen im Inter­net unter www.boris.nrw.de kos­ten­los abge­ru­fen wer­den. Der Grund­stücks­markt­be­richt kann in gedruck­ter Form zum Preis von 30 € erwor­ben wer­den bei der Geschäfts­stel­le des Gut­ach­ter­aus­schus­ses, Tel. 02932 201‑1349 oder ‑1350.

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