Stockum. Die drei Ortsvorsteher aus dem Sorpetal haben einen offenen Brief zum geplanten neuen Markt in Stockum an den Bürgermeister Detlef Lins geschrieben und damit einen neuen Gesichtspunkt in die Diskussion gebracht, die in Stockum hohe Wellen schlägt.
„Ernste Folgen für Ortschaften im Sorpetal“
Die Ortsvorsteher sind nicht gegen den Markt in Stockum. Allerdings haben sie insbesondere die Sorge, dass durch die Größe des Marktes in Stockum bewusst Kaufkraft aus Hagen-Wildewiese, Amecke und Allendorf abgezogen werden soll. Das aber könne ernste Folgen für die Anbieter in den drei Ortschaften im Sorpetal haben. Deswegen haben Anton Lübke, Monika Krick und Klaus-Rainer Willeke den Bürgermeister gebeten, seinen Einfluss geltend zu machen, um die Größe des Marktes an die Erfordernisse für Stockum, Dörnholthausen und Seidfeld anzupassen.
„Sinnvolle Ergänzung“ statt „Kannibalisierung“
„Die noch zahlreichen Anbieter in den Orten im Sorpetal stellen für die Orte ein erhebliches Stück Lebensqualität dar, die bewusst nicht aufs Spiel gesetzt werden darf,“ so die drei Ortsvorsteher. „Kannibalisierung“ der Anbieter in den Ortsteilen von Sundern dürfe nicht das Ziel neuer Investitionen sein. Eine sinnvolle Ergänzung der Angebote in den Ortsteilen – wie bisher – führe dagegen zu Gewinnern in allen Orten. „Das wollen wir beibehalten!“ sagen die Briefschreiber.
Offener Brief an den Bürgermeister
Hier der offene Brief in voller Länge:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Lins,
die Genehmigung eines geplanten „Nettomarktes“ in Stockum steht kurz bevor.
Der Wunsch nach einem Lebensmittelmarkt als Nahversorgung für die Nachbarn aus Stockum ist nachvollziehbar, da der bisherige einzige Lebensmittelmarkt schließen wird.
Wie wir der Presse entnommen haben, wird jedoch ein Markt geplant, der für die Einwohnerzahl von Stockum, Seidfeld und Dörnholthausen (ca: 2.200 Einw.) überdimensioniert erscheint.
Wir haben die Befürchtung, dass für eine langfristige Existenz des neuen Marktes bewusst und gezielt Kaufkraft aus den Nachbarorten im Sorpetal abgeschöpft werden soll und muss. Allein für die Bürgerinnen und Bürger von Stockum erscheint die geplante Größe des Marktes auf Dauer überdimensioniert und langfristig unrentabel.
Die Begründung für die Schließung des Lebensmittelmarktes in Stockum macht die bedrohliche Situation für unsere Orte deutlich.
Sinngemäß wird argumentiert, dass man mit den Preisen der Discounter nicht mithalten könne. Jetzt soll ein Discounter nach Stockum kommen. Dieselben Probleme, die in Stockum für die Schließung sorgen, werden jetzt auf die Anbieter in unseren Orten verlagert. Schließungen sind damit absehbar.
Diese Nahversorgung in unseren Orten ist jedoch ein wichtiger Baustein für eine angemessene Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger in den Orten im Sorpetal.
Einige Anbieter in unseren Orten machen erhebliche Vertriebsanstrengungen, um rentabel wirtschaften zu können. Dieses Bemühen würde durch ein entsprechendes Sortiment im neuen Markt in Stockum leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Die Existenzen der örtlichen Nahversorger in den Orten im Sorpetal sind dadurch – ohne Not – erheblich gefährdet.
Wir bitten Sie daher, diese berechtigten Bedenken gegen die geplante Größe des neuen Marktes in Stockum zu berücksichtigen und diese Bedenken auch den Entscheidern zur Kenntnis zu geben.
Mit freundlichem Gruß
Anton Lübke, OV Allendorf Monika Krick, OV Amecke Klaus-Rainer Willeke, OV Hagen-Wildewise