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Nach Stern-Artikel: Bürgermeister Brodel schreibt offenen Brief

Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del. (Foto: Stadt Sundern)

Sun­dern. Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del hat mit einem offe­nen Brief an die Chef­re­dak­ti­on des Stern auf den gro­ßen Bericht über die Sun­derner Kom­mu­nal­po­li­tik reagiert, die das Maga­zin am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag ver­öf­fent­licht hat­te. „In Sun­dern stellt die SPD erst­mals seit Jahr­zehn­ten den Bür­ger­meis­ter. Und zer­legt sich nach Ber­li­ner Art“, hat­te Stern-Autor Lud­wig Gre­ven geschrie­ben (zum Stern-Arti­kel). Bro­del spricht von „Nebel­schwa­den, hin­ter denen die Sun­derner ihre Stadt nicht wie­der­erken­nen“, und lädt die Chef­re­dak­ti­on zu einem Besuch ein, um sich „ein unver­stell­tes Bild“ auf „eine der tou­ris­tisch und wirt­schaft­lich vitals­ten Städ­te in Nord­rhein-West­fa­len“ zu verschaffen.

Definitiv keine „tote Hose“

Der offe­ne Brief im Wortlaut:

Sehr geehr­te Frau Gretemeier,
sehr geehr­ter Herr Thomsen, 
sehr geehr­ter Herr Gless, 
hier­mit möch­te ich Sie recht herz­lich ein­la­den, unse­re Stadt zu besu­chen. Dies scheint mir mehr als gebo­ten, berich­tet doch einer Ihrer frei­en Autoren so nebu­lös über unser Sun­dern, dass wir es als Bür­ge­rin­nen und Bür­ger durch die vie­len Nebel­schwa­den gar nicht mehr wie­der­erken­nen konn­ten. Die­sen Nebel will ich ger­ne für Sie lüf­ten, damit Sie, und im Anschluss Ihre Lese­rin­nen und Leser, eine unver­stell­te und kla­re Sicht­wei­se genie­ßen kön­nen. Das haben Sie verdient.
Unser Sor­pe­see, an dem Ihr Autor nur ein älte­res Ehe­paar auf Mai­kä­fer­samm­lung gefun­den haben will, zählt zu den stärkst besuch­ten Seen in Nord­rhein-West­fa­len. Dane­ben wer­den Sie in unse­ren Dör­fern zahl­rei­che tou­ris­ti­sche High­lights fin­den. Knapp 250.000 Über­nach­tun­gen im letz­ten Jahr spre­chen da eine ein­deu­ti­ge Spra­che. Wie vie­le Mai­kä­fers­amnn­ler hier­un­ter sind, ver­mag ich aller­dings nicht genau zu sagen. Mei­ne Ver­mu­tung geht aller­dings dahin, dass es eher weni­ger sind, wie­wohl mehr als herz­lich willkommen. 
Ich den­ke nicht, dass Sie als Chef­re­dak­ti­on, bei sol­chen Zah­len, sel­ber von „toter Hose“ spre­chen wür­den, wie es in dem Arti­kel vom 04.07. des Jah­res heißt. Eben­falls scheint es so, dass die Mai­kä­fer den objek­ti­ven jour­na­lis­ti­schen Blick ver­stellt haben. Ansons­ten wäre viel­leicht das größ­te Sport- und Tagungs­zen­trum Nord­rhein-West­fa­lens des Lan­des­sport­bun­des auf­ge­fal­len oder auch gleich zwei, in ganz Deutsch­land bekann­te Spezialkliniken. 
Das sind aber bei­lei­be nicht die ein­zi­gen „Sen­sa­tio­nen“ in Sun­dern, wo Ihr Autor nur eine erkannt haben will. So vie­le Tou­ris­ten, Gäs­te und Besu­cher kom­men ja nicht ein­fach so. Sie kom­men wegen einer wun­der­vol­len Land­schaft, dem viel­fäl­ti­gen Frei­zeit­an­ge­bot und einer unge­wöhn­li­chen Gast­freund­schaft. Ins­ge­samt sicher „sen­sa­tio­nell“, wobei wir sel­ber es als Nor­ma­li­tät emp­fin­den. Eben­falls ist es für uns Nor­ma­li­tät, dass wir mit Hein­rich Lüb­ke einen Bun­des­prä­si­den­ten gestellt haben oder aber mit Franz Mün­te­fe­ring einen Vize-Kanzler. 
Dane­ben behei­ma­tet unser Sun­dern mit sei­nen star­ken Unter­neh­men gleich meh­re­re Welt­markt­füh­rer. Eini­ge der Waren „Made in Sun­dern“ dürf­ten Sie pro­blem­los bei sich sel­ber wie­der­fin­den. Ob in Ihren Haus­hal­ten, Ihren Autos oder an Ihren Fahr­rä­dern. Das ein­zi­ge was unse­re dyna­mi­sche Wirt­schaft defi­ni­tiv nicht pro­du­ziert ist die beschrie­be­ne „tote Hose“. Auch das ist, für eine Stadt unse­rer Grö­ße, sicher­lich außer­ge­wöhn­lich. Ihr Autor wür­de, hät­te er es erkannt, sicher auch von „Sen­sa­tio­nen“ spre­chen, wären da nur nicht die Mai­kä­fer gewesen. 
Sie sehen, dass wir zu Recht stolz auf die viel­fäl­ti­gen und außer­ge­wöhn­li­chen Merk­ma­le unse­rer Stadt sein kön­nen. Kom­men Sie also vor­bei, erle­ben Sie eine der tou­ris­tisch und wirt­schaft­lich vitals­ten Städ­te in Nordrhein-Westfalen. 
Mit freund­li­chen Grüßen
Ralph Bro­del

(Quel­le: Pres­se­mit­tei­lung Stadt Sundern)

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