Arnsberg. Für die Erweiterung des Sauerlandmuseums zum Museums- und Kulturforum Südwestfalen sind nach Meinung der Architekten Bez+Kock Generalplaner aus Stuttgart Umplanungen notwendig, die zu zusätzlichen Kosten führen werden. Ursache dafür ist ein zweites Bodengutachten, wie der Kreis am Mittwoch mitteilt.
Zweiter Aufzug wird erforderlich
Das Architekturbüro hat nach der Auswertung des zweiten Bodengutachtens drei neue Planungsentwürfe vorgelegt. Die Kreisverwaltung, der externe Projektsteuerer und die Baukommission, die die Umplanungen am Dienstag, 11. März, diskutiert hat, haben sich für die Variante A ausgesprochen. Bei der Variante A bleibt es bei den drei Kuben (Ausstellungsraum, Multifunktionsraum und August-Macke-Saal), die Fläche verringert sich jedoch geringfügig um 28 Quadratmeter. Der Übergang vom Alt- zum Neubau soll an das dritte Untergeschoss des Altbaus angebunden werden, der Blick auf den Landsberger Hof wird dadurch nicht eingeschränkt. Der Aufzug im Altbau kann bei allen drei Varianten nicht mehr auf die Kellersohle der Ruhrstraße geführt werden. Für den Neubau ist ein zweiter Aufzug erforderlich.
620.000 Euro Mehrkosten erhöhen Kreisanteil nicht
Zu den Kosten teilt der Kreis folgendes mit: Die Erstellung der Baugrube wird rund 500.000 Euro teurer, da der Sicherungsaufwand aufgrund der neuen Erkenntnisse gesteigert werden muss. Weitere Kosten heben sich durch Einsparungen an anderer Stelle wieder auf. Mit den Umplanungskosten von 120.000 Euro ergeben sich bei der Variante A Mehrkosten von insgesamt 620.000 Euro. Der Eigenanteil des Hochsauerlandkreises bei dem 12 Millionen Euro teuren Regionale-Projekt bleibt mit 6,5 Millionen Euro trotz der Mehrkosten gleich. Die Fördersumme für den Städtebau des Landes hat sich um 389.000 Euro erhöht, das Ministerium hat den Beitrag für die förderfähigen Kosten von 60 auf 70 Prozent angehoben. Weiterhin können 120.000 Euro bei der Neukonzeption und der Planung der neuen Ausstellung eingespart werden. Die verbleibende Lücke von 111.000 Euro kann durch die „Reserve für Unvorhergesehenes“ aufgefangen werden, die für solche Zwecke extra in die Finanzplanung eingestellt worden ist.
Vorstellung der neuen Planung im Blauen Haus
Das Architekturbüro wird die neuen Planungen am Mittwoch, 19. März um 17 Uhr, dem Kulturausschuss im Blauen Saal des Blauen Hauses vor Ort vorstellen.
3 Antworten
Jetzt beginnt also auch im Sauerland die Elbphilharmonie.
Da wird folgendes als Beruhigung verkauft: Die Fördersumme für den Städtebau des Landes hat sich um 389.000 Euro erhöht, das Ministerium hat den Beitrag für die förderfähigen Kosten von 60 auf 70 Prozent angehoben. Weiterhin können 120.000 Euro bei der Neukonzeption und der Planung der neuen Ausstellung eingespart werden. Die verbleibende Lücke von 111.000 Euro kann durch die „Reserve für Unvorhergesehenes“ aufgefangen werden, die für solche Zwecke extra in die Finanzplanung eingestellt worden ist.
Als wären das keine Steuermittel. Und was passiert beim nächsten sicher vorkommmenden. Gibt es dann einen weiteren Topf für unvorhergesehenes?
Ja, Thomas, Steuergelder werden für die Allgemeinheit ausgegeben, in diesem Fall für ein vernünftiges Museum, in dem sich die Ruhrradtouristen eine vernünftige Ausstellung ansehen können, über die sie als vielleicht großstadtverwöhnte Kulturgenießer nicht lachen müssen, und die sie vielleicht einen Tag länger im chönen Arnsberg hält.
Dass man bei einer Voruntersuchung schwierige geologische Verhältnisse noch nicht detailliert geschnallt hat, hat mich nicht wirklich überrascht, aber man könnte durchaus meckern, dass bei Kosten Voruntersuchung = 20.000 und Kosten Hauptuntersuchung = 40.000 EUR nicht gleich besser untersucht wurde. Trotzdem ist diese Kostensteigerung nachvollziehbar. Was mir stinken würde wäre die Entdeckung von Asbest beim Abriss der hässlichen Schachtel, das wurde nicht vorher ausgeschlossen trotz meines Einwandes.
„Trotzdem ist diese Kostensteigerung nachvollziehbar.“
Böse Zungen behaupten, die Kostensteigerung war vorhersehbar.
Wir könnten nun Wetten darauf abschließen, wie viele 10.000 Teuronen noch dazu kommen.
Und ob das „fertige“ Museum zu einem weit größerer Besuchermagnet mutiert als der charmante, nicht kaputt renovierte Altbau, wird sich ja irgendwann zeigen … vorausgesetzt es kracht nicht alles zusammen.