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Motorradkontrollen sollen fortgesetzt und ausgebaut werden

Die Städte Arnsberg und Sundern arbeiten in einer Ordnungspartnerschaft Motorradlärm mit Kreis, Polizei und anderen Städten zusammen. (Foto: Margit Völtz  / pixelio.de)
Die Städ­te Arns­berg und Sun­dern arbei­ten in einer Ord­nungs­part­ner­schaft Motor­rad­lärm mit Kreis, Poli­zei und ande­ren Städ­ten zusam­men. (Foto: Mar­git Völtz / pixelio.de)

Arnsberg/Sundern/Hochsauerlandkreis. Zur Mit­te des Som­mers haben die Städ­te Arns­berg, Sun­dern, Mesche­de und Schmal­len­berg sowie die Poli­zei und der Hoch­sauer­land­kreis eine ers­te Zwi­schen­bi­lanz ihrer „Ord­nungs­part­ner­schaft Motor­rad­lärm“ gezo­gen. Sie haben dabei ers­te posi­ti­ve Effek­te in die ange­streb­te Rich­tung fest­ge­stellt, aber auch die Not­wen­dig­keit, die kom­bi­nier­ten Geschwin­dig­keits- und Lärm­kon­trol­len fort­zu­set­zen und auszubauen.

Erste Zwischenbilanz der Ordnungspartnerschaft „Motorradlärm“

Landrat Dr. Karl Schneider sowie die Bürgermeister Detlef Lins, Hans-Josef Vogel, Bernhard Halbe und Uli Hess lassen sich das neue Schallpegelmessgerät vorführen. (Foto: HSK)
Land­rat Dr. Karl Schnei­der sowie die Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins, Hans-Josef Vogel, Bern­hard Hal­be und Uli Hess lie­ßen sich im April nach der Unter­zeich­nung der Ord­nungs­part­ner­schaft das neue Schall­pe­gel­mess­ge­rät vor­füh­ren. (Foto: HSK)

Anfang April haben der Hoch­sauer­land­kreis, die Städ­te Arns­berg, Sun­dern, Schmal­len­berg und Mesche­de sowie die Poli­zei im Hoch­sauer­land­kreis eine Ord­nungs­part­ner­schaft gegrün­det. Ziel der gemein­sa­men Arbeit ist die Redu­zie­rung von Beläs­ti­gun­gen der Anwoh­ner durch über­lau­te Abgas­an­la­gen von Motor­rä­dern, die Redu­zie­rung von aggres­si­ven Fahr­wei­sen eini­ger Motor­rad­fah­rer und den damit ein­her­ge­hen­den Gefähr­dun­gen und Beläs­ti­gun­gen ande­rer Ver­kehrs­teil­neh­mer sowie die Ver­hin­de­rung von Ren­nen „gegen die Uhr“ und das Befah­ren gesperr­ter Strecken.

„Ziel des Bünd­nis­ses war es nie und ist es auch wei­ter­hin nicht, alle Motor­rad­fah­rer in Ver­ruf zu brin­gen oder von Fahr­ten im Hoch­sauer­land­kreis abzu­hal­ten,“ so Poli­zei­spre­cher Lud­ger Rath. „Im Gegen­teil. Biker, die sich an die Spiel­re­geln hal­ten und Rück­sicht ihrer Umwelt gegen­über üben, sind jeder­zeit gern gese­he­ne Besu­cher. Viel­mehr war von Beginn an beab­sich­tigt, die Fah­rer her­aus­zu­fil­tern, die glau­ben, ein Recht auf Rasen, ein Recht auf Lärm und ein Recht auf rück­sichts­lo­ses Ver­hal­ten zu haben. Dadurch soll die Lebens­qua­li­tät der Anwoh­ner und die Sicher­heit aller Ver­kehrs­teil­neh­mer erhöht werden.“

Konzentration auf die beliebtesten Strecken

Da es auf Grund der Grö­ße des Hoch­sauer­land­krei­ses und auch allei­ne der Flä­che der vier betei­lig­ten Städ­te nicht mög­lich ist, alle von Motor­rad­fah­rern genutz­ten Stre­cken durch­gän­gig zu über­wa­chen, erfolg­te in den ers­ten Mona­ten der Ord­nungs­part­ner­schafts­ar­beit eine Kon­zen­tra­ti­on auf die „belieb­tes­ten“ und am meis­ten fre­quen­tier­ten Rou­ten. Dort sind bereits diver­se Kon­trol­len erfolgt, bei denen die gefah­re­nen Geschwin­dig­kei­ten, aber auch der tech­ni­sche Zustand der Abgas­an­la­gen und der damit ver­bun­de­ne Lärm­pe­gel im Fokus stan­den. „Dabei zeig­te sich ein inter­es­san­ter Zusam­men­hang: In vie­len Fäl­len waren es die Motor­rad­fah­rer, an deren Maschi­nen tech­ni­sche Män­gel bezie­hungs­wei­se Mani­pu­la­tio­nen fest­ge­stellt wur­den, die auch in punc­to Geschwin­dig­keit auf­fäl­lig waren,“ so Lud­ger Rath. „Die­se kom­bi­nier­ten Maß­nah­men wer­den in den fol­gen­den Wochen und Mona­ten unter Berück­sich­ti­gung der Wet­ter­la­ge auch wei­ter fortgesetzt.“

Projekt auf Jahre angelegt

Bereits vor dem Start der Ord­nungs­part­ner­schaft war allen Betei­lig­ten eines klar: Kurz­fris­ti­ge Erfol­ge wür­de es nicht geben. Recht­li­che Pro­ble­me im Zusam­men­hang mit der Laut­stär­ke einer Abgas­an­la­ge und der Umstand, dass die meis­tens „ertapp­ten“ Motor­rad­fah­rer nicht aus dem Hoch­sauer­land­kreis stam­men, erschwe­ren die Durch­füh­rung der Maß­nah­men und erfor­dern einen „lan­gen Atem“. Des­halb ist das Pro­jekt auch nicht auf weni­ge Mona­te, son­dern die kom­men­den Jah­re aus­ge­legt. In denen wol­len die Kreis­ver­wal­tung, die betei­lig­ten Städ­te und die Poli­zei deut­li­che Fort­schrit­te für die Lebens­qua­li­tät der Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner des Hoch­sauer­land­krei­ses erzielen.

Verzahnung der Partner soll intensiver werden

(Foto: Uwe Schlick/pixelio.de)
(Foto: Uwe Schlick/pixelio.de)

Am 22. Juli 2014 fand in Mesche­de ein Tref­fen der Ord­nungs­part­ner statt. Dort wur­de unter Teil­nah­me eines Ver­tre­ters der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Motor­rad­lärm und Rase­rei Sun­dern gemein­sam bespro­chen, wel­che der bis­he­ri­gen Maß­nah­men erfolg­reich waren, wel­ches Opti­mie­rungs­po­ten­ti­al vor­han­den ist und wel­che Mög­lich­kei­ten sich den Betei­lig­ten für das gemein­sa­me Ziel zukünf­tig noch bie­ten. Auch wur­de fest­ge­stellt, dass die Ver­zah­nung zwi­schen den Kom­mu­nen, der Kreis­ver­wal­tung und der Poli­zei noch wei­ter inten­si­viert wer­den kann.

Die Kom­mu­nen haben an den Schwer­punkt­stre­cken, wie zum Bei­spiel der Hel­le­fel­der Höhe, Geschwin­dig­keits­mess­ge­rä­te auf­ge­stellt. Die­se regis­trie­ren die Fahr­zeug­art und die Geschwin­dig­keit. Teil­wei­se wur­den die gefah­re­nen Geschwin­dig­kei­ten den jewei­li­gen Fah­rern ange­zeigt. Zusam­men mit Ban­nern, die an den Stre­cken auf­ge­hängt wur­den, soll so eine Redu­zie­rung des Geschwin­dig­keits­ni­veaus und eine damit ein­her­ge­hen­de Sen­kung der Geräusch­emis­sio­nen erzielt wer­den. Ers­te Ergeb­nis­se zei­gen, dass die­se Maß­nah­men durch­aus einen posi­ti­ven Effekt in der gewünsch­ten Rich­tung erzie­len kön­nen. Für die Zukunft ist dar­über hin­aus geplant, die Motor­rad­fah­rer indi­rekt über die Tou­ris­mus­bran­che anzu­spre­chen und die Pro­ble­ma­tik auf die­sem Wege zu verdeutlichen.

Schon 26 Fahrverbote

Seit dem Start der Ord­nungs­part­ner­schaft wur­den an 32 Tagen an den Wochen­en­den und an Wochen­fei­er­ta­gen kom­bi­nier­te Geschwin­dig­keits- und Laut­stär­ke­kon­trol­len durch­ge­führt, vier geplan­te Kon­trol­len muss­ten auf Grund schlech­ter Wit­te­rung abge­sagt wer­den. Bei den Kon­trol­len wur­den über 600 Motor­rä­der ange­hal­ten und über­prüft. Das Ergeb­nis: Bei über 37 Pro­zent die­ser Kon­trol­len muss­te die Poli­zei Maß­nah­men gegen die Fah­re­rin­nen und Fah­rer tref­fen. Es wur­den allei­ne 126 Krad­fah­rer fest­ge­stellt, die zu schnell unter­wegs waren. Davon müs­sen 26 mit einem mehr­wö­chi­gem Fahr­ver­bot rech­nen, da sie die zuläs­si­ge Höchst­ge­schwin­dig­keit um mehr als 40 km/h über­schrit­ten hat­ten. Bei 35 durch­ge­führ­ten Schall­pe­gel­mes­sun­gen kam es zu 27 Bean­stan­dun­gen, die ent­spre­chend geahn­det wur­den. Außer­dem zeig­ten sich noch in 33 Fäl­len ande­re Män­gel an den Motorrädern.

Auch Unfallstatistik zeigt Notwendigkeit der Kontrollen

Für die betei­lig­ten Ord­nungs­part­ner steht fest: Die Aktio­nen wer­den wei­ter fort­ge­setzt, in erfolg­ver­spre­chen­de Rich­tung aus­ge­wei­tet und ste­tig neu an dem ange­streb­ten Ziel aus­ge­rich­tet. Dabei geht es nicht nur um tech­nisch beding­te Lärm­be­läs­ti­gun­gen, son­dern auch um den Krach, der durch hohe Geschwin­dig­keit und hohe Dreh­zah­len ent­steht. Und auch zukünf­tig wird die Über­wa­chung des Geschwin­dig­keits­ni­veaus zur Erhö­hung der Ver­kehrs­si­cher­heit ein Bau­stein der Maß­nah­men blei­ben. Die­se Not­wen­dig­keit zeigt sich auch schon allei­ne in der Ver­kehrs­un­fall­sta­tis­tik, in der Motor­rad­fah­rer, die im Hoch­sauer­land­kreis unter­wegs sind, regel­mä­ßig einen gro­ßen Anteil an Getö­te­ten und Ver­letz­ten einnehmen.

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