- Anzeige -

- Anzeige -

- Anzeige -

Motorradfahrer gehen gegen Sunderner Rat vor

Der Bundesverband der Motorradfahrer geht gegen einen Beschluss des Sunderner rates vor, den dieser auf Antrag der IG Motorradlärm und Raserei gefasst hat. (Foto: Dennis Scheck  / pixelio.de)
Der Bun­des­ver­band der Motor­rad­fah­rer geht gegen einen Beschluss des Sun­derner Rates vor, den die­ser auf Antrag der IG Motor­rad­lärm und Rase­rei gefasst hat. (Foto: Den­nis Scheck / pixelio.de)

Sun­dern. Der Bun­des­ver­band der Motor­rad­fah­rer e.V. (BVDM) bean­stan­det den Rats­ent­scheid in Sun­dern zum The­ma Motor­rad­lärm und lässt des­sen Recht­mä­ßig­keit über­prü­fen. Micha­el Wilc­zyn­ski, Stre­cken­sper­rungs­re­fe­rent des BVDM, hat des­halb an HSK-Land­rat Schnei­der geschrie­ben. Der Schwer­ter Motor­rad­fah­rer, der selbst an der Rats­sit­zung am 11. Dezem­ber teil­ge­nom­men hat­te, hat­te bereits direkt im Anschluss von einem „nega­ti­ven Bei­geschmack“ gespro­chen, weil der Rat sich bei sei­ner Dis­kus­si­on auf eine Stel­lung­nah­me vom Lan­des­be­trieb Stra­ßen NRW bezo­gen habe, die von Mar­kus Alle­feld stam­me, der selbst Rats­mit­glied sei, und weil Mit­glie­der der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Motor­rad­lärm dem Stadt­rat angehörten.

BVDM: „Ein klarer Verstoß gegen die Gemeindeordnung“

Ins Rathaus sind 19 neue Ratsmitglieder eingezogen. (Foto: oe)
Der BVDM kri­ti­siert die letz­te Rats­sit­zung in Sun­dern. (Foto: oe)

Im Detail will sich der BVDM zum Beschluss des Sun­derner Rates zum Antrag der „IG Motor­rad­lärm und Rase­rei“ erst äußern, wenn der schrift­lich vor­liegt. Den­noch macht der Ver­band bereits eini­ge Posi­tio­nen deutlich.
  • Unse­rer Auf­fas­sung nach kann sich einer­seits ein Gemein­de­rat grund­sätz­lich nicht mit all­ge­mei­nen Ange­le­gen­hei­ten der STVO befas­sen und hier­zu Beschlüs­se fassen.
  • Aus unse­rer Sicht waren in die­ser Sit­zung des Rates eini­ge Mit­glie­der befan­gen, da sie sel­ber feder­füh­rend der IG Motor­rad­lärm ange­hö­ren oder die­se ver­tre­ten. Der Motor der IG Motor­rad­lärm, Herr Kunen, ist Mit­glied im Rat der Stadt Sun­dern. Er bewohnt ein Grund­stück im Mar­ti­nus­weg nahe der Hel­le­fel­der Höhe, wel­che die IG Motor­rad­lärm für Motor­rad­fah­rer sper­ren möchte.
  • Auf einen mög­li­chen Inter­es­sen­kon­flikt haben die Rats­mit­glie­der in der Sit­zung nicht hin­ge­wie­sen, noch haben sie sich bei der Abstim­mung ent­hal­ten. Dar­in ist ein kla­rer Ver­stoß gegen die Gemein­de­ord­nung zu sehen.
  • Eben­falls mer­ken wir an, dass ein Mit­glied des Rates, Mar­kus Alle­feld, in der Funk­ti­on sei­ner beruf­li­chen Tätig­keit die Stel­lung­nah­me des Lan­des­be­triebs NRW ver­fasst hat, die schluss­end­lich in die Beschluss­fas­sung als tra­gen­des Ele­ment ein­ge­flos­sen ist.
  • Des Wei­te­ren ver­wei­sen wir auf die Stel­lung­nah­me des RP Arns­berg, in der mehr­fach dar­auf hin­ge­wie­sen wur­de, dass bis­her durch­ge­führ­te Maß­nah­men nicht der STVO ent­spre­chen und ggfs. zurück gebaut wer­den müs­sen. Die­se Aus­füh­run­gen wur­den durch Bür­ger­meis­ter Lins mit den Wor­ten: „Bestehen­de Maß­nah­men wer­den nicht rück­gän­gig gemacht“ vom Tisch gefegt.

Rat beschloss Prüfaufträge an Verwaltung

Die Beschlüs­se des Rates, gegen die sich der Bun­des­ver­band der Motor­rad­fah­rer wen­den könn­te, waren zunächst nur Prüf­auf­trä­ge an die Ver­wal­tung. dabei geht es um eine Ver­le­gung der Motor­rad­park­plät­ze an der Sor­pe­pro­me­na­de, um eine Aus­wei­tung der Geschwin­dig­keits­be­gren­zun­gen bei
Lang­scheid auf 10 bis 18 Uhr und am Wochen­en­de 6 bis 20 Uhr sowie um die Sper­rung der Hel­le­fel­der Höhe in eine Fahrt­rich­tung und die Befahr­bar­ma­chung des Och­sen­kopfs in Gegenrichtung.

Beitrag teilen

5 Antworten

  1. Wenn man kei­ne Argu­men­te mehr hat, macht eben einen juris­ti­schen Fron­tal­an­griff. Das zeigt aller­dings wenig Fingerspitzengefühl.
    Als Rad­fah­rer mache ich die gan­ze Sai­son immer wie­der leid­vol­le Erfah­run­gen mit rasen­den und dröh­nen­den Motor­rä­dern an Wochen­en­den. Ich traue mich mitt­ler­wei­le nicht mehr, die Hel­le­fel­der Höhe zu befah­ren und auch nicht den Len­scheid und eini­ge ande­re Stre­cken. Die Motor­rä­der sind oft schon kilo­me­ter­weit zu hören.
    Wenn ich nach Hau­se kom­me, dröh­nen mir die Ohren.
    Es gibt vie­le gro­ße Motor­rä­der. die lei­se sind – aber doch eine gan­ze Men­ge Krach­ma­cher. Und die schei­nen ver­stärkt unse­re Regi­on zu beschal­len. Des­halb ist es nur zu begrü­ßen, wenn die Poli­ti­ker den leid­ge­plag­ten Anlie­gern hel­fen wol­len. Wer sich nicht ein­sich­tig zeigt, dem muss man Gren­zen zeigen.
    Ich glau­be nicht, dass weg­blei­ben­de Motor­rad­fah­rer der Gas­tro­no­mie mehr scha­den als weg­blei­ben­de Gäs­te, die wegen dem Motor­rad­lärm nicht (mehr) kom­men. Und was ist mit den Grundstückseigentümern?
    Woh­nen Sie mal an einer der Renn­stre­cken und ver­su­chen, ein ruhi­ges Wochen­en­de zu verleben.
    Für mich kann es nur als – beglei­ten­de – Lösung, geben, dass der Gesetz­ge­ber die Dezi­bel-Zahl erheb­lich einschränkt.

  2. Ich fin­de es wit­zig, das von einer db-Begren­zung gespro­chen wird.……sehr vie­le Motor­rä­der, wie mein Super­sport­ler eben auch, ist vom Werk her schon laut im Stand­gas. Das rum­jam­mern an so einer befah­re­nen Stra­ße ist ähn­lich wie das mot­zen wenn ich an einen Spor­t/-oder Spiel­platz zie­he und mich im nach­hin­ein beschwe­re das es dort mal lau­ter wird, vor­zugs­wei­se am We! Ich woh­ne auch an einer stark befah­re­nen Stra­ße, vie­le Mop­peds und ande­re Spin­ner. Aber das wuss­te ich bereits. Und das Sau­er­land ist nicht erst seit die­sem Jahr sehr beliebt für Moppedfahrer!

  3. Der Beschluss des Rates ist nach­fol­gend in ver­kürz­ter Form zu lesen.. Ich
    bin über­zeugt, dass der Rat hier eine sinn­vol­le Entscheidung
    getrof­fen hat.
    Das ist ein Schritt auf einem wei­ten Weg, die Pro­ble­ma­tik des Ver­kehrs­lärms zu lösen. Ziel­wei­send hal­te ich eine —Zusam­men­ar­beit– mit dem Motor­rad­ver­band, nicht ein „Gegen­ein­an­der“
    —————————————————————————————————–
    Die Anfech­tung der Rats­ent­schei­dung ist wenig Erfolg ver­spre­chend und auch nicht wesentlich,
    denn der § 31/6 der Gemein­de­ver­ord­nung NRW sagt aus, dass eine
    Mit­wir­kung wegen Befan­gen­heit nur gel­tend gemacht wer­den kann, wenn
    die­se Stimme/n für das Abstim­mungs­er­geb­nis ent­schei­dend war.
    .….…Dies war hier kei­nes­falls so. Das Ergeb­nis mit 34 JA-Stimmen
    und 4 Ent­hal­tun­gen, kei­ne Gegen­stim­me… spricht eine deut­li­che Sprache.
    ————————————————————————————————-
    Lie­be Motor­rad­fah­rer, ( ich bin selbst einer), lest bit­te mal den
    Beschluss des Rates, der zum gro­ßen Teil nur Wege andenkt und mit dem
    man Leben kann,.….….……und eine Bit­te: viel­leicht kom­men aus den
    Rei­hen der Motor­rad­fah­rer ja Vor­schlä­ge, wie den Anwoh­nern der
    Moped­stre­cken gehol­fen wer­den kann. .….….….…. 🙂
    ———————————————————————————————————-
    ‑5-Nie­der­schrift des Rates vom 11.12.2014
    ( in ver­kürz­ter Form) .….
    1.Die Tem­po 30
    Rege­lung auf der Pro­me­na­de soll in den Som­mer­mo­na­ten tem­po­rär aus­ge­wei­tet wer­den .…. . 2.Die Ver­wal­tung soll unter Betei­li­gung der zustän­di­gen Behör­den eine über­ört­li­che Len­kung von
    Ver­kehrs­strö­men des Motor­rad­ver­kehrs prüfen.….……
    3.Es soll eine über­ört­li­che Zusam­men­ar­beit mit dem
    benach­bar­ten Mär­ki­schen Kreis und dem Kreis Olpe ange­strebt werden.
    4.Die sehr posi­tiv ange­lau­fe­ne Ord­nungs­part­ner­schaft Motorradlärm
    mit den Städ­ten Arns­berg, Mesche­de und Schmal­len­berg sowie dem
    Hoch­sauer­land­kreis und der Kreis­po­li­zei­be­hör­de soll wei­ter unterstützt
    werden.….….….
    5.Die Park­si­tua­ti­on an der Promenade
    soll von der Ver­wal­tung über­prüft wer­den. Ggf. sol­len die
    Motor­rad­park­plät­ze ver­la­gert werden.….….….….….….
    6. Es soll eine Peti­ti­on an die Euro­pa-und Bun­des­po­li­tik erstellt wer­den mit
    dem Ziel die Gesetz­ge­bung dahin­ge­hend zu ändern, dass Fahr­zeu­ge nur noch
    zuge­las­sen wer­den wenn sie unter 80 db liegen .….….….…
    7. Die Stadt­mar­ke­ting Sun­dern soll gebe­ten wer­den, im Som­mer einen
    Ver­kehrs­ak­ti­ons­tag am Sor­pe­see zu planen.….
    Hans Klein/ WISU

  4. Auch die über­mä­ßi­ge Laut­stär­ke ab Werk ist untrag­bar – sowohl bei Motor­rä­dern als auch bei gewis­sen Sport­wa­gen wie Audi R8 etc. Da wird durch unnach­voll­zieh­ba­re Lob­by­ar­beit von Por­sche & Co dafür gesorgt, dass ein­zel­ne Typen eine Zulas­sung bekom­men. Sol­che Aus­nah­men müs­sen ein­fach von Gesetz wegen abge­schafft wer­den. Die Fol­gen davon kann man ja an sol­chen Brenn­punk­ten wie Lang­scheid und Hel­le­feld begutachten.
    Aber die eigent­li­chen Rüpel sind ja die Motor­rad­fah­rer, die ihre Maschi­ne mani­pu­lie­ren. Ent­we­der durch cle­ve­re Klap­pen­mi­mik im Aus­puff oder aber indem sie ein­fach den „dB-Kil­ler“ – also den Dämp­fer­ein­satz – ausbauen.
    Und ganz schlimm ist dann die Zube­hör­in­dus­trie und der Han­del, indem dort Aus­puff­an­la­gen ange­bo­ten wer­den, bei denen mit weni­gen Hand­grif­fen der dB-Kil­ler aus­ge­baut wer­den kann. Hier in die­sem Ange­bot von Polo wird sogar extra dar­auf auf­merk­sam gemacht, dass der dB-Kil­ler leicht aus­ge­baut wer­den kann. Man for­mu­liert das nur ein wenig anders. Sie­he hier im Polo-Katalog:
    http://www.polo-motorrad.de/de/gts-s-auspuff-kawasaki-zx-6-r-ab-2009-edelstahl-gestrahlt.html
    Mit EG-BE und für Racin­g­zwe­cke ent­fern­ba­ren dB-Eater.!!!!!!!!!!
    Sol­che Kata­lo­ge sind Bei­hil­fe zum mas­sen­haf­ten Rechtsbruch!
    Wenn Ka68 Biker ist, dann fällt ihm die Akzep­tanz von Motor­rad­lärm viel­leicht beson­ders leicht. Die Anwoh­ner von Lang­scheid woh­nen dort teil­wei­se seit vie­len Jahr­zehn­ten. Jeden­falls brau­chen sie nicht den Lärm einer Renn­stre­cke zu dul­den, der ohne­hin größ­ten­teils ille­gal ist.
    Ka68 ist ein typi­scher Reprä­sen­tant der „Gene­ra­ti­on ICH“. Nur „ICH “ zähle.
    Das Sau­er­land regt sich auch nicht erst seit die­sem Jahr über den Lärm auf. Den Hote­liers ist es schon pein­lich, wenn man sie auf das The­ma anspricht. Sie möch­ten ihren Umsatz lie­ber kon­flikt­frei erwirt­schaf­ten. Sie ver­zich­ten ins­ge­samt ger­ne auf lär­men­de Biker und räu­men ihre Schil­der „Biker wel­co­me“ längst schon wie­der ab.

  5. Sehr geehr­ter Herr Klein. Spe­zi­ell auf Punkt sechs eingehend.
    Es wer­den immer wie­der Äpfel mit Bir­nen ver­wech­selt. Sie wer­den heu­te kaum ein Neu­fahr­zeug fin­den, das ein Fahr­ge­räusch über 80 db/A in den Papie­ren ste­hen hat. Das Stand­ge­räusch (Nah­feld­mes­sung) darf aber wesent­lich höher sein. Zulas­sungs­richt­li­ni­en. Das Pro­blem ist die Art der Mes­sung. Die Fahr­ge­räusch­an­ga­be im Fahr­zeug­schein bezieht sich auf eine Mes­sung bei 50 km/h im zwei­ten bzw. drit­ten Gang. Für ande­re Geschwin­dig­kei­ten gibt es kei­ne Referenzwerte.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de