Sundern. Die SPD Sundern stellt sich dem Kommunalwahlkampf in Sundern mit einem klaren Bekenntnis für die Röhrtalbahn. „Wir wollen sagen, wofür wir stehen“, erklärte jetzt der Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Sundern, Michael Stechele, der zusammen mit dem neuen Stadtverbandsvorsitzenden Lars Dünnebacke, Klaus Plümper und André Klimmt die Eckpunkte des Papiers vorstellte. Mit einem Paket, das soziale, ökologische und moderne Aspekte berücksichtigt, will sich die Partei für die Kommunalwahl am 13. September positionieren.
Neun Handlungsfelder
In insgesamt neun Handlungsfeldern sieht die SPD Sundern demnach ihr Potential, mit dem die Stadt Sundern lebenswerter gestaltet werden soll und sich somit den Herausforderungen für die Zukunft stellen kann. Für den Stadtverbandsvorsitzenden Lars Dünnebacke gehört der Bereich Bildung, Jugend und Familie unbedingt dazu. „Wir wollen die Digitalisierung der Kita-Anmeldungen“, so Dünnebacke – auch wenn angesichts des Haushaltes der Stadt der Wunsch nach kostenloser Kita-Betreuung nur schwer umsetzbar sei. Trotz der angespannten Haushaltssituation soll die Jugendarbeit in Sundern weiter gefördert und das Jugendparlament als wichtiges Gremium gestärkt werden.
Eltern sollen nach Auffassung der SPD Sundern ein starkes Mitspracherecht bei der Entscheidung über die Schullaufbahn ihrer Kinder bekommen. Der Besuch anderer Schulformen als der bekannten soll dabei nicht ausgeschlossen werden. Damit bringt die SPD auch die Sekundar- sowie die Gesamtschule als Angebot in Sundern zur Sprache. Ganz im Sinne der Familien solle auch die Familienkarte Sundern mit ihren Vorzügen besser dargestellt und der Erwerb beworben werden, so Dünnebacke. Im Handlungsfeld „Demografie“ ist für die SPD klar, dass die Menschen in Sundern so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung leben wollen. Dazu gelte es in der Gesellschaft die Vorbereitungen zu treffen.
Leben in der gewohnten Umgebung
„Das Konzept MeDiKus ist ein wichtiger Baustein und sollte endlich an den Start gebracht werden“, so Dünnebacke. Ferner sei es wichtig, die Aspekte der Teilhabe nach den Vorgaben des Erweiterten Teilhabegesetzes umzusetzen. Nicht zu vergessen die Integration: Nach den Flüchtlingsbewegungen von 2015 sei die Integration der Menschen in die Gesellschaft weiter wichtig. Der Integration müsse ein neuer Stellenwert eingeräumt werden. Im Feld „Arbeit, Wirtschaft und Tourismus“ möchte die Partei den mit der Corona-Krise eingeleiteten Weg der Digitalisierung der Arbeitswelt weiter gehen. Beim Ferienpark Amecke gibt es eine klare Linie. „Wir wollen hier keine 350 Ferienhäuser haben“, so Fraktionsvorsitzender Stechele. Man hoffe auf Spielraum bei den ausstehenden Einigungen. Es fehle der Stadt schlicht an einer Tourismusstrategie, mit der jüngst konstituierten Arbeitsgruppe Tourismus befinde man sich aber auf dem richtigen Weg.
Die Indienststellung der Röhrtalbahn, ein Konzept und der daraus folgenden Ausbau der Radwege sowie ein allgemeines Verkehrskonzept sollen die Mobilität in Sundern auf neue Wege bringen. Langfristig gehöre für die SPD Sundern auch ein kostenfreier Öffentlicher Personennahverkehr dazu. Alle Maßnahmen könnten sich auch günstig für die Umwelt in Sundern auswirken. Umweltschutz werden als Querschnittsaufgabe in Sundern gesehen, die Beschäftigung eines Klimaschutzmanagers hierbei wichtige Impulse setzten. Als weiteren Schritt für das Klima sieht die SPD die Bestückung von öffentlichen Gebäuden mit Photovoltaik-Anlagen und auch für die Errichtung von Bürger-Windparks sollten die Stimmen aus der Bevölkerung eingeholt werden. Weniger Müll, der Schutz von Wasser und Natur sind der SPD wichtig. Der Wald der Stadt Sundern, so will es das Programm, soll zukunftsfähig gemacht werden.
Zukunftsfähiger Stadtwald
„Wir wollen die Dörfer stärken“, sagt die SPD Sundern weiter. Die Stadt „lebe von ihren lebendigen Ortsteilen“, heißt es im Programm. Ein attraktives Zentrum sollte aber nicht vergessen werden. Die Ideen aus dem Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzept (IKEK) dürften nach Auffassung der SPD nicht nur Theorie bleiben. Um das Wohnen auf dem Dorf weiter beliebt zu halten, dürfe eine notwendige Infrastruktur nicht fehlen. Auch eine Wohn-Tausch-Börse könnte entsprechende Anreize dafür schaffen. Speziell für die Stadtentwicklung schlägt die SPD in ihrem Programm ein kommunales Gebäude- und Grundstücksmanagement vor.
„Kulturpolitik ist in Sundern stets kontrovers diskutiert worden“, räumt der Fraktionsvorsitzende Michael Stechele ein. Aktuell müsse der Ersatz für die Stadtgalerie in Sundern ganz nach vorne gestellt werden. „Kultur braucht Menschen, Raum und Vernetzung“, so der Lokalpolitiker. Deshalb dürften die finanziellen Mittel für Kultur nicht weiter zusammen gestrichen werden. Wichtig sei, auch weiterhin Konzepte für die Kultur in Sundern möglich zu machen.
Konzepte für Kultur
Einen der umstrittensten und stark diskutierten Punkt hat sich die SPD zuletzt an exponierter Stelle aufgehoben: den Bereich Verwaltung, Wirtschaftsförderung und Gesellschaften. „Wir müssen hier die Zielkonflikte lösen und die Prozesse optimieren“, so Fraktionsvorsitzender Stechele. Dazu sei es wichtig, die städtischen Gesellschaften neu zu organisieren, die Arbeiten eines Gutachters dazu sollten unterstützt werden. Ziel müsse sein, die Gesellschaften für ein Wirtschaften in Zukunft aufzustellen. Um die Interessen von Sundern zu wahren, möchte die SPD auch die interkommunale Zusammenarbeit stärken. Viele Aufgaben, so das Programm der Partei zur Kommunalwahl, könnten gemeinsam kostengünstiger organisiert werden.
Die Wirtschaftsförderung in Sundern soll ferner neu ausgerichtet werden. Dazu will die SPD einen Beirat „Arbeit, Wirtschaft, Energie“ einrichten, der mit Vertretern heimischer Unternehmen auch Gewerkschaften und Verwaltungen zusammen bringt. Die Stadtmarketing Sundern eG solle ferner in eine hundertprozentige Tochtergesellschaft überführt und die Wirtschaftsförderung integriert werden. Die Stadtmarketing eG in aktuellem Zustand soll, so die SPD, künftig rein privatwirtschaftlich und finanziell selbstverantwortlich weiter bestehen bleiben und geführt werden. Die Sorpesee GmbH plant die SPD für die Erfüllung der touristischen Aufgaben deutlich zu stärken.
Sorpesee GmbH stärken
Mit dem Programm stellt die SPD ihr Ziele für die Zukunft vor, betonten die Mitglieder der Arbeitsgruppe. Mit Blick auf die finanziellen Möglichkeiten soll es einen Prioritätenkatalog geben.
(Text und Foto: Frank Albrecht)