Arnsberg. Manche Schwachstellen ihrer Eigenheime können Eigentümer im Winter mit bloßem Auge erkennen. Am Dach zum Beispiel: Schmilzt Schnee darauf sofort oder trocknen manche Abschnitte nach einem Regen besonders schnell, fehlt eine gute Dämmung. Andere Problemstellen aber, an denen ebenfalls Heizungswärme verloren geht, müssen erst sichtbar gemacht werden. Hilfe bei der Suche nach diesen Schwachpunkten und sinnvollen Gegenmaßnahmen bietet das Winterpaket der Verbraucherzentrale NRW. Es besteht aus sogenannten Thermografien, also Wärmebildern, und einer Energieberatung.
Wärmebilder helfen bei der Diagnose
„Wärmebilder haben für uns eine ähnliche Funktion wie Röntgenbilder in der Medizin“, erklärt Energieberater Carsten Peters. „Sie zeigen uns etwas, das dem bloßen Auge verborgen bleibt, nämlich die Temperaturen von Oberflächen.“ Eine weitere Gemeinsamkeit: Ohne das passende Know-how sind weder Röntgen- noch Wärmebilder zuverlässig zu deuten. Fachleute hingegen stellen mit ihrer Hilfe wichtige Diagnosen zu Knochenbrüchen oder Wärmebrücken. Auf Basis des Befunds entsteht schließlich ein individueller Therapieplan. „Für das Eigenheim stellen wir einen Sanierungsfahrplan auf, der die Wünsche und finanziellen Möglichkeiten des Haushalts einbezieht“, sagt Carsten Peters.
Aufnahme in einer kalten Nacht
Damit die Bilder als Beratungsgrundlage pünktlich vorliegen, macht zunächst ein Thermograf in einer kalten Nacht Außenaufnahmen des Gebäudes. Die Bewohner bekommen davon in der Regel gar nichts mit. Sind die Bilder fertig, folgt ein ausführlicher 90-minütiger Vor-Ort-Termin zur Energieberatung. „Ich schaue mir die Wärmebilder vorher in Ruhe an und kann erste Schwachstellen so schon erkennen“, erklärt Peters. Zusammen mit seinen Eindrücken vor Ort bilden die Thermografien eine solide Grundlage für individuelle Modernisierungstipps. Gleichzeitig machen die Bilder die Probleme anschaulich. „Es hilft vielen, wenn sie mit eigenen Augen sehen, wie zum Beispiel ihr ungedämmter Rollladenkasten auf dem Wärmebild knallrot leuchtet“, berichtet der Experte. „Das Thema Energieverluste wirkt dann weniger abstrakt.“ Die Thermografie-Aktion findet im Rahmen des Projekts Energiewende der Verbraucherzentrale NRW statt und wird von der Europäischen Union, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Arnsberg gefördert. Der Gesamtpreis liegt bei 190 Euro.
Drei Energiespa®ziergänge folgen
Wie Wärmebilder beim Aufspüren von Energieverlusten helfen, zeigen die Stadt Arnsberg und Verbraucherzentrale NRW zusätzlich bei drei „Energiespa®ziergängen“ im Januar und Februar 2017. Energieberater Carsten Peters macht abends von der Straße aus einfache Thermografien von bis zu fünf Eigenheimen in den Quartieren „Mühlenberg“, „Wolfsschlucht“ und „Rusch“. Er zeigt direkt, wie die Bilder auf energetische Schwachpunkte hinweisen. Über die genauen Zeitpunkte, Straßenzüge und zugehörige Anmeldung werden beide in Kürze informieren.
- Info und Anmeldung unter www.verbraucherzentrale.nrw/thermoaktion, unter 0211 33996555 und in der Beratungsstelle Arnsberg, Burgstr. 5, 59755 Arnsberg, Tel. 02932 51097–05, Email arnsberg.energie@verbraucherzentrale.nrw
- Nähere Infos zu Thermografieaktionen in Arnsberg und zu den Energiespa®ziergängen unter www.arnsberg.de/thermografie/
2 Antworten
Interessant, dass man auch bei der Thermografie einen vorab-Termin benötigt. 90 Minuten kommen mit hierfür ziemlich lange vor. Aber schlussendlich will man jedoch auch, dass alles fachgerecht aufgezeichnet wird. Deswegen geht das ok.
Ich würde sagen es lohnt sich, ein Wärmebild vom eigene Haus zu machen. Besonders passend ist das, wenn man über eine Wärmedämmung nachdenkt. So eine Aufnahme hilft dabei festzustellen ob Fenster undicht sind oder auch wie gut die Fußbodenheizung funktioniert.
https://www.roy-gruppe.de/thermografie/