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Metalldieben hat Kripo den Zahn gezogen

Auch Kupfer ist bei Metalldieben beliebt. (Foto: H.D.Volz  / pixelio.de)
Auch Kup­fer ist bei Metall­die­ben beliebt. (Foto: H.D.Volz / pixelio.de)

Arnsberg/Sundern. Ein­bruchs­dieb­stäh­le spe­zi­ell im Arns­ber­ger Stadt­ge­biet, aber auch in Sun­dern, sind in der Bericht­erstat­tung des „Blick­punkt“ an der Tages­ord­nung. „Im Gegen­satz zum Lan­des­trend und auch im Gegen­satz zu dem Ein­druck, den man manch­mal aus den Medi­en gewin­nen kön­ne“ ist, so beton­te Kri­mi­nal­ober­rat Hans-Jür­gen Braun jüngst bei der Vor­stel­lung der HSK-Kri­mi­nal­sta­tis­tik, die Zahl der Woh­nungs­ein­brü­che im Jahr 2013 im HSK leicht gesun­ken – um acht Fäl­le auf 311. „Im Ver­gleich zu die­sen 311 Woh­nungs­ein­brü­chen im HSK hat es in Dort­mund 3150 Fäl­le gege­ben, in Köln 6050, lan­des­weit ins­ge­samt über 54.000,“ zähl­te Braun auf.

Einbrecher lieben die Nähe zur Autobahn

Präsentierten die Kriminalitätsstatistik: v.l. Polizeidirektor Georg Petering, Landrat Dr. Karl Schneider, Kriminaloberrat Hans-Jürgen Baum. (Foto: oe)
Prä­sen­tier­ten die Kri­mi­na­li­täts­sta­tis­tik: v.l. Poli­zei­di­rek­tor Georg Pete­ring, Land­rat Dr. Karl Schnei­der, Kri­mi­nal­ober­rat Hans-Jür­gen Baum. (Foto: oe)

Von den kreis­weit 311 Woh­nungs­ein­brü­chen haben sich aller­dings 151, also fast die Hälf­te, auf Arns­ber­ger Stadt­ge­biet ereig­net. Das führt Braun ein­deu­tig auf die Nähe der Auto­bahn zurück, die es orga­ni­sier­ten Ban­de ermög­li­che, schnell wie­der vom Tat­ort zu ver­schwin­den. Erfreu­lich fin­det es Braun, dass der Anteil der Woh­nungs­ein­brü­che, bei denen es beim Ver­such blieb, kreis­weit von 120 auf 141 gestie­gen ist. Dass die Ein­bre­cher häu­fi­ger ohne Beu­te abzie­hen muss­ten, weil sie an Siche­rungs­maß­nah­men schei­ter­ten, führt der Kri­mi­na­list auf sen­si­bi­li­sier­te Bür­ger zurück. Die Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gne „Rie­gel vor – sicher ist siche­rer“ und ins­be­son­de­re die 207 erfolg­ten Bera­tun­gen durch das Kri­mi­nal­kom­mis­sa­ri­at Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on hät­ten hier eini­ges bewegt, so Braun. Die kos­ten­lo­se Bera­tung sei so gefragt, dass der­zeit schon alle Ter­mi­ne bis Ende Juni ver­ge­ben seien.

Auch HSK-Polizisten bei Dortmunder Einsatzgruppe

Zum Ein­bruchs­dieb­stahl gehö­ren aber nicht nur die 311 Woh­nungs­ein­brü­che. Die Kri­mi­nal­sta­tis­tik 2013 für den HSK weist auch 59 Gast­stät­ten­ein­brü­che (-28 gegen­über 2012), 50 Ein­brü­che in Dienst­räu­me (+21), 184 Geschäfts­ein­brü­che (+/-0), 192 Fir­men- und Lager­ein­brü­che (+47), 140 Büro­ein­brü­che (-12) und 61 Kel­ler­ein­brü­che (+12) aus. All die­se Strat­ta­ten wer­den, so Braun, nur in sehr begrenz­tem Umfang von Tätern aus der eige­nen Regi­on began­gen, „die wir irgend­wann auch krie­gen“. Gegen orga­ni­sier­te Ban­den sei man „als Ein­zel­kämp­fer aber macht­los“. Des­halb habe die Kri­po  im HSK seit gut einem hal­ben Jahr auch zwei Mit­ar­bei­ter auf Dau­er zu einer in Dort­mund gebil­de­ten Ein­satz­grup­pe abge­ord­net. Von die­ser „EK Schloss“ wer­den orga­ni­sier­te Täter­grup­pen iden­ti­fi­ziert, über­wacht und fest­ge­nom­men. Auch in Arns­berg und Sun­dern habe es bereits ers­te erfol­ge gegeben.

Schon zwei Firmeninsolvenzen in Folge von Metalldiebstählen

Als ein beson­ders spek­ta­ku­lä­res Delikt, das auch zum Ein­satz­be­reich der EK Schloss gehört, nann­te Braun den Metall­dieb­stahl. Und damit mein­te er weni­ger das Abschrau­ben von ein paar Dach­rin­nen oder das Ein­sam­meln von Grab­schmuck aus Mes­sing, so ärger­lich das für die Betrof­fe­nen auch sei, son­dern Metall­dieb­stahl im gro­ßen Stil bei Fir­men. So hät­ten mehr­fa­che Scha­dens­sum­men im Bereich von 40.000 bis 50.000 Euro in Sun­dern und Mars­berg bereits zwei betrof­fe­ne Fir­men in die Insol­venz getrieben.

Organisierte Gruppen von 15 bis 20 Tätern

(Foto: Uwe Schlick/pixelio.de)
(Foto: Uwe Schlick/pixelio.de)

An solch ton­nen­wei­sen Metall­dieb­stäh­len sei­en oft 15 bis 20 Täter betei­ligt. Zunächst extra ein­ge­flo­ge­ne Spä­her, die das Objekt mar­kie­ren, dann Arbeits­grup­pen von zwei bis sechs Leu­ten für den eigent­li­chen Bruch, ande­re, die den Tat­ort absi­chern und wie­der ande­re, die die Beu­te umla­den und fort­schaf­fen. „Eine sehr orga­ni­sier­te Geschich­te, bei der sich die ein­zel­nen Tat­be­tei­lig­ten nicht ein­mal ken­nen,“ so Braun. Häu­fig sei­en es rumä­ni­sche Kohor­ten, gegen die gezielt Druck auf­ge­baut wer­de durch inten­si­ve und per­ma­nen­te Kon­trol­le von Fahr­zeu­gen und Per­so­nen in der gesam­ten Regi­on und durch die Kon­trol­le des Schrott­han­dels. In Sun­dern, so Braun, sei dadurch die kom­plet­te Auf­klä­rung eines gro­ßen Fal­les gelun­gen. In der Sta­tis­tik schlägt sich das Bemü­hen der Poli­zei mit einem Rück­gang der Metall­dieb­stäh­le um stol­ze 52 Pro­zent nie­der, von 549 Fäl­len in 2012 auf 265 Fäl­le in 2013. Mit 102 Fäl­len in Arns­berg und 54 in Sun­dern lie­gen rund 58 Pro­zent der Tat­or­te im Wes­ten des HSK. Im neu­en Jahr sin­ken die Tat­zah­len wei­ter deut­lich ab. Im Janu­ar 2014 gab es nur noch vier Fäl­le, im Febru­ar drei. Im März 2013 waren es noch 33.

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