Arnsberg. Die heimischen Metallarbeitgeber kritisieren die IG Metall, weil sie zu massiven Warnstreiks aufgerufen habe, obwohl die Arbeitgeberseite mit ihrem alternativen Angebot „ein ernstzunehmendes Signal für eine friedliche Lösung“ der Tarifrunde 2016 vorgelegt habe. Der Unternehmensverband sieht durch die Warnstreiks die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe gefährdet.
„Warnstreiks gefährden Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe“
Egbert Neuhaus, Vorsitzender des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte und Mitglied der Verhandlungskommission: „Unsere heimischen Betriebe der Metall- und Elektro-Industrie produzieren für Kunden in aller Welt. Für Produktionsausfälle durch Warnstreiks hat im Ausland niemand Verständnis. Die IG Metall sollte erkennen, dass sie mit massiven Warnstreikaktionen die internationalen Kundenbeziehungen empfindlich stört und die weltweit anerkannte Lieferverlässlichkeit deutscher Unternehmen gefährdet. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen gerät so immer weiter unter Druck. Eine kürzlich von uns durchgeführte Umfrage unter den Betrieben der Metall- und Elektro-Industrie hat ergeben, dass die Betriebe inzwischen auf die immer schlechter werdenden Rahmenbedingungen reagieren: Viele haben bereits Teile ihrer Produktion aus unserer Region abgezogen, investieren verstärkt im Ausland und erzielen dort auch immer mehr Gewinn. Diese Entwicklung muss unbedingt aufgehalten werden. Darum fordern wir die Gewerkschaft auf, zu einer realitätsnahen Tarifpolitik zurückzukehren. Die IG Metall muss erkennen, dass angesichts zunehmender weltwirtschaftlicher Risiken und sinkendem Vertrauen in die durch Sonderfaktoren gestützte Konjunktur in Deutschland die Perspektiven für die M+E‑Industrie nicht besser werden. Wir, die Tarifpartner, müssen jetzt unserer Verantwortung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Arbeitsplätze der Mitarbeiter gerecht werden – und das geht nicht mit tarifpolitischen Höhenflügen.“