Meschede. Äpfel, Birnen, Pflaumen: Die Früchte sind reif. Wer sich leckeres Obst an einem der 230 Obstbäume pflücken möchte, ist dazu ausdrücklich eingeladen. „Bürgerobst“ heißt das Konzept, das für ökologische Vielfalt sorgt und damit einen Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz sorgt. In der Kreis- und Hochschulstadt ist das darüber hinaus auch noch gesund und schmackhaft: Seit einiger Zeit bepflanzt das Team des Integrierten Baubetriebshofes (IBB) geeignete Grünflächen mit Obstbäumen. „Pflücken ist erwünscht“, betont Marc Böhm, Leiter des IBB.
Nur zum persönlichen Verzehr
Alle Bürgerinnen und Bürger können das Obst dieser Bäume auf städtischen Flächen nutzen – allerdings nur zum persönlichen Verzehr. Ob selbst gepflückt oder als Fallobst vom Boden aufgelesen – die Früchte sind lecker und vielfältig verwertbar. Mancher Apfel- oder Pflaumenkuchen etwa wird künftig vermutlich mit Bürgerobst gebacken.
Streuobstwiesen und Obstbaumreihen
Bereits seit einigen Jahren verfolgt die Stadtverwaltung das Ziel, bestimmte Flächen mit Obstbäumen zu bepflanzen. Zwei Mitarbeiterinnen des IBB sind sogar speziell geschult worden, um diese Bäume zu pflanzen und zu pflegen. Streuobstwiesen, Obstbaumreihen an Straßen oder Einzelbäume stellen einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von Lebewesen dar. Bienen, Wespen, Hummeln und verschiedenen Vogelarten profitieren ebenso von Obstbäumen wie etwa Käfer, Spinnen und andere Insektenarten. Mit dem Alter der Bäume nimmt auch die Bedeutung als Lebensraum zu. Auch überreifes Fallobst wird so zu einem Nahrungsbestandteil für unterschiedliche Insekten und andere Tiere.
Zwölf Flächen
Auf insgesamt zwölf Grünflächen im gesamten Stadtgebiet befinden sich Obstäume im Besitz der Stadt Meschede: in Remblinghausen in Richtung Vellinghausen, in Remblinghausen in Richtung Einhaus, in Schederberge in Richtung Klause, an der B 55 am Abzweig Eversberg, im Kohlwedertal in der Nähe des Wanderparkplatzes, an der Alten Landstraße in Eversberg, unter der Bue in Eversberg, von Eversberg in Richtung Wehrstapel, in der Lindenstraße in Meschede, im Hohlweg in Meschede, am Hainberg in Meschede sowie in der Liegnitzer Straße in Meschede
Interessant für Kinder
Meist handelt es sich noch um junge Bäume, da ist der Ertrag noch übersichtlich. „Doch das wird sich innerhalb weniger Jahre ändern“, hofft Marc Böhm. Es sei jedoch auch Teil des Bürgerobst-Konzepts, dass Interessierte die Entwicklung der Bäume begleiten und sich dabei selbst erschließen, um welche Obstsorte es sich handelt. Dieses Erlebnis kann insbesondere für Kinder sehr interessant sein. Wer erntet, sollte dabei sorgsam mit den Bäumen umgehen: Das Abbrechen von Ästen oder die Verletzung der Baumrinde könne nachhaltige Schäden hinterlassen. Die Pflege der Obstbäume war speziell in den letzten beiden trockenen Jahren sehr aufwändig: „Es musste viel gewässert werden“, berichtet IBB-Leiter Marc Böhm. Das Projekt wird dennoch fortgesetzt: Nach und nach werden weitere Bürgerobstbäume an weiteren Standorten gepflanzt.