Arnsberg. Lange genügten Grimms Märchen als Grundlage für das Wissen über den Wolf. Die Inhalte der Geschichten waren zwar frei erfunden oder metaphorischer Natur. Für Menschen in Deutschland war es aber nicht mehr notwendig, über den Wolf Bescheid zu wissen. Seit Jahrhunderten war er aus der heimischen Natur verschwunden. Doch seit der Wolf sich in den vergangenen 15 Jahren von Sachsen aus stetig nach Westen ausbreitet, hat sich das grundlegend geändert. Der Wolf hat die Märchen verlassen und kehrt als großer grauer Unbekannter zurück – möglicherweise auch nach NRW. Daher haben die Forstleute von Wald und Holz NRW jetzt ein erstes Informationsangebot zusammengestellt.
Faltblatt und Infoposter von Wald und Holz NRW zur potenziellen Rückkehr des Wolfes
Ob und wann der Wolf auch in das dichtbesiedelte NRW zurückkehrt, kann nicht vorhergesagt werden. Die Wahrscheinlichkeit nimmt aber besonders durch die Entwicklung des Bestandes in Niedersachsen mit mittlerweile drei Rudeln und mehreren Einzeltieren stetig zu. Die Geschichte von Isegrims Rückkehr ist also kein Märchen mehr. Nicht nur Informationen für Jäger und Schafhalter sind daher zukünftig notwendig, damit das neue Zusammenleben mit dem mittlerweile unter Naturschutz stehenden Wolf funktionieren kann. Auch die Bevölkerung muss den Wolf kennen lernen. Nicht unbedingt bei einem Aufeinandertreffen beim nächsten Waldspaziergang, sondern z.B. mit Hilfe des neuen Informationsangebotes von Wald und Holz NRW.
Kurz und bündig informieren Faltblatt und das im Rahmen der beliebten Artenschutzreihe erschienene Poster über die Biologie des Wolfes und die Facetten seiner potenziellen Rückkehr. Beide Materialien stehen auch auf der Internetseite unter www.wald.nrw.de/wolf zum Download bereit und können unter www.wald.nrw.de/publikationen als Printversion kostenlos bestellt werden. Faltblatt und Poster stellen nur eine erste Grundlageninformation über den Wolf dar. Das Internetangebot soll ausgeweitet werden, eine Wanderausstellung auf Reise durch NRW gehen. In nächster Zeit wird zusätzlich ein Poster zum Schwarzstorch veröffentlicht werden. Denn auch diese seltene Art, ist wieder öfters in den Wäldern NRWs zu finden. Im Publikationsbereich www.wald.nrw.de/publikationen gibt es jetzt schon weitere interessante Informationen, unter anderem Poster zum Rothirsch, zum Rauhfußkauz und zur Wildkatze in NRW. Alle stehen als Materialien zur Umweltbildung kostenlos zur Verfügung.