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Mahnwache für die Opfer von Hanau – 150 Bürger nehmen in Arnsberg teil

Arns­berg. Unter dem Mot­to „Arns­berg wehrt sich – zusam­men gegen rech­te Gewalt!“ fand am Frei­tag­abend eine Mahn­wa­che in Arns­berg statt. Rund 150 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger aus der gan­zen Stadt sowie Teil­neh­mer aus Sun­dern betei­lig­ten sich an dem Pro­test, der an den Ruhr­wie­sen in Arns­berg statt fand. Zu den Teil­neh­mern und Red­nern am Abend gehör­te auch der Arns­ber­ger Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bittner.

Bürgermeister Ralf Paul Bittner und der Rednern

„Was gesche­hen ist, hat mich betrof­fen gemacht“, sag­te der Arns­ber­ger Bür­ger­meis­ter bei der Mahn­wa­che. Gegen die Taten von Hal­le und Hanau müs­se man des­halb jetzt umso ent­schlos­se­ner Gesicht zei­gen. Auch wenn Arns­berg schein­bar weit weg von den Taten sei, gebe es auch hier Zei­chen von Into­le­ranz und Hass. Jüngs­te Haken­kreuz-Schmie­re­rei­en sowie zer­stör­te Stra­ßen­schil­der mit Namen jüdi­scher Bür­ger aus Arns­berg zeug­ten davon. „Ich hof­fe aber auf eine brei­te gesell­schaft­li­che Ver­stän­di­gung“, so Bitt­ner. Die Initia­ti­ven in der Stadt wie das E‑Zentrum in Hüs­ten oder der seit Jah­ren gefei­er­te „Dies Inter­na­tio­na­lis“ zeug­ten davon.

„Wer in Arnsberg lebt, ist Arnsberger!“

Der Arns­ber­ger Bür­ger­meis­ter beton­te, dass es wich­tig sei, wie mit den Men­schen in der Stadt und Gesell­schaft umge­gan­gen wer­de. „Wer in Arns­berg lebt, ist ein Arns­ber­ger, unab­hän­gig von sei­ner Her­kunft“, so der Bür­ger­meis­ter. In die­sen Zei­ten brau­che es star­ke Zei­chen sowie Auf­klä­rung, Tole­ranz und Respekt. Die Men­schen soll­ten auf allen Ebe­nen Ten­den­zen dage­gen ent­schie­den ent­ge­gen tre­ten, for­der­te Ralf Paul Bitt­ner. Deut­lich sol­le zu sehen sein, dass die Men­schen hier kein Feind­bild haben. „Wir müs­sen gemein­sam die Fremd­heit über­win­den“, so Bittner.

Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner sprach zu den Bür­gern, die sich zur Mahn­wa­che an den Ruhr­ter­ras­sen ver­sam­melt hat­ten. Fotos: Frank Albrecht

„Das ist ein Angriff auf uns alle!“

Mit Jan Ovel­gön­ne (Grü­ne), Nico­le Jeru­sa­lem (CDU) und Clau­dia Bro­zio (Lei­te­rin Ruth-Cohn-Schu­le, Neheim) spra­chen auch ande­re Lokal­po­li­ti­ker zu den rund 150 Bür­gern. Dabei for­der­te Nico­le Jeru­sa­lem, sich vor allem an das 11. Gebot zu erin­nern – „schau hin!“ sei ein wich­ti­ger Anspruch und müs­se in der Gesell­schaft deut­lich prak­ti­ziert wer­den. „Das ist ein Angriff auf uns alle“, kon­sta­tier­te Jan Ovel­gön­ne von den Grü­nen. Die Tat von Hanau sei dabei kein Ein­zel­fall, son­dern rei­he sich mit der Tötung des Kas­se­ler Regie­rungs­prä­si­den­ten durch Rech­te in eine Serie ein. Die AfD habe es schon soweit gebracht, dass sie das Unsag­ba­re inzwi­schen doch sagen könne.

Kerzen wurden entzündet

Im Rah­men der Mahn­wa­che nah­men die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ihren Anteil an den Taten in Hanau. Die For­de­run­gen der Red­ner wur­den mit gro­ßem Applaus bedacht. Eini­ge Teil­neh­mer hat­ten Ker­zen mit­ge­bracht und ent­zün­de­ten die­se an den Ruhr­ter­ras­sen. Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner reg­te zudem auch an, dass sich die demo­kra­ti­schen Frak­tio­nen in der Stadt künf­tig häu­fi­ger zur einer Demons­tra­ti­on demo­kra­ti­schen Den­ken und Han­delns in Arns­berg zusam­men fin­den sollten.

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