Arnsberg. Der Kunstverein Arnsberg lädt am Sonntag um 11 Uhr im Rahmen seiner Gesprächsreihe „Salon“ zu einer Diskussion mit Lutz Henke ein. Das Thema ist „Kunst & Öffentlichkeit: Zwischen Aktivismus, Selbstvermarktung und Gentrifizierung“. Zugleich findet am Sonntag auch die Finissage der Jahresgabenausstellung statt. „Also letzte Chance, tolle Werke von jungen und etablierten Künstlern zu einem günstigen Preis zu erwerben“, so Kurator Vlado Velkov. Der Kunstverein am Neumarkt ist am Sonntag von 11 bis 15 Uhr geöffnet.
Subversive Kunst
Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und eigener kuratorischer Projekte spricht Lutz Henke über künstlerische Strategien und subversives Handeln im öffentlichen Raum. Er zeigt Projekte aus seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Künstlern wie Blu, Santiago Sierra oder Wermke/Leinkauf und präsentiert einen Ansatz, der durch seine Konfrontation mit der städtischen Realität, durch Einmischung und Auseinandersetzung mit der jungen Underground-Szene die Grenzen der klassischen Kuratorenrolle sprengt. Jenseits der Erwartungen und Konventionen der Kunstszene entwickelt er freie Projekte im Spannungsfeld einer soziokulturellen Stadtforschung.
In Berlin und weltweit aktiv
Lutz Henke, geboren 1981, ist Kulturwissenschaftler (M.A.) und Kurator. Er studierte mit den Schwerpunkten Stadtforschung, Kunst und Subkultur sowie Zeitgeschichte in Frankfurt (Oder), Buenos Aires und Berkeley. Er war Stipendiat am Institut für Raumexperimente von Olafur Eliasson an der Universität der Künste Berlin und lehrte im Master-Studiengang Raumstrategien an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. 2011/12 arbeitete Lutz Henke als Programmmanager des BMW Guggenheim Lab für das Solomon R. Guggenheim Museum New York. Als Gründer und Vorsitzender des Kreuzberger Kunstvereins Artitude e.V. leitete er bis zu dessen Abriss 2014 den Ausstellungsraum (im einstigen) Senatsreservenspeicher Berlin. Seit 2001 realisierte er zahlreiche Ausstellungsprojekte zu urbaner Kunst und Kommunikation, etwa „Planet Prozess – Zwischen Raum und Kunst“ (2007), „Write the Wall – Temporäres Denkmal Berliner Mauer“ (2009) oder „Die Revolution im Dienste der Poesie“ (2011). In enger Zusammenarbeit mit den Künstlern verwirklicht er in Berlin und weltweit öffentliche Kunstwerke und Interventionen, wie z.B. mit Santiago Sierra das „Größte Graffiti der Welt“ in der Wüste Algeriens (2012) oder „Black Flag“ (2015) am Nord- und Südpol.