Oeventrop. Der Saisonstart der Oeventroper Segelflieger ist bereits sehr erfolgreich verlaufen und das durchwachsene Wetter wurde optimal genutzt. Den beiden Oeventroper Piloten René Hanses und Tim Sirok gelang dabei eine für Mitteleuropa ganz außergewöhnliche fliegerische Leistung, zwei Streckensegelflüge von 1000 Kilometern an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.
Ideale Wetterlage über ganz Deutschland
Ende April zeichnete sich eine besondere Wetterlage ab, die das Herz eines jeden Segelfliegers höher schlagen lässt. Die Vorhersagen für den 26. und 27. 4. kündigten polare Kaltluft unter Hochdruckeinfluss an. Dies bedeutet beste Steigwerte und die Vorhersagen versprachen dies großräumig für große Bereiche über Deutschland. Kurz entschlossen nutzten René Hanses und Tim Sirok mit ihrem Doppelsitzer ArcusM dieses hervorragende Flugwetter. Sie entschieden sich für einen Wandersegelflug mit einer Übernachtung. Bereits am Vorabend wurde der Doppelsitzer vorbereitet und einmal Probe gepackt. Viel Gepäck kann in einem Segelflugzeug jedoch nicht transportiert werden und so bestand die Ladung aus einem Satz frischer Kleidung, Zahnbürste, Ladegeräte und Verpflegung. Auf Schlafsäcke oder anderen Luxus wurde aufgrund des fehlenden Platzes und des Gewichts verzichtet.
Übernachtung am Flugplatz Waren
Nach dem Start in Oeventrop stellten beide Piloten schnell fest, dass die Meteorologen Recht behalten sollten und sich sehr gutes Flugwetter mit bester Thermik einstellte. Die Route führte zunächst in Richtung Süden bis südlich von Koblenz und dann ging es mit Rückenwind in Richtung Nord-Ost wieder vorbei am Sauerland und weiter über Paderborn, Braunschweig und zur Altmark. Das Wetter hielt weiter und der Flugweg führte nach Mecklenburg-Vorpommern mit herrlichen Ausblicken auf die dortigen Seenlandschaften. Jetzt packte das Team im Arcus der Ehrgeiz und sie wollten einen Gleitflug von 1000 Kilometern ohne Zwischenstopp oder Motorhilfe absolvieren. Die 1000-Kilometer-Marke ist schon eine besondere für Segelflieger und für einen solchen Flug muss viel zusammenpassen. Eine nächste Wende wurde bei Prenzlau nördlich von Berlin gelegt mit einem kurzen Schwenk nach Westen, um dann wieder nach Osten im weiterhin guten Wetter in Richtung Schwerin zu fliegen. Und es sollte klappen, kurz hinter dem Flugplatz von Pasewalk zeigte das GPS-Gerät eine Flugstrecke von 1000 Kilometern an. Nach einer Übernachtung am Flugplatz Waren war damit aber damit nicht genug, denn beim Rückflug am nächsten Tag sollte den beiden das gleiche Kunststück noch einmal gelingen.
Jens Frische neu im Fluglehrerteam
Die Flugsaison selbst begann mit dem Osterlehrgang. Hierbei heißt es für die erfahrenen Piloten, sich wieder einzufliegen und für die Schüler die praktische Ausbildung im Ein- oder Doppelsitzer unter Anleitung der Fluglehrer voranzubringen. Neu im Fluglehrerteam ist Jens Frische, der derzeit den praktischen Teil seiner Fluglehrerausbildung in Oeventrop absolviert. Einen ersten Ausbildungserfolg konnte er bereits verbuchen, denn er führte den Flugschüler Björn Hoffmann sicher durch die B‑Prüfung. Weiter wurden die ersten Flugtage für Typenumschulungen, aber auch für die Windenfahrerausbildung genutzt. Weitere Streckenflüge und Prüfungserfolge runden die erfolgreichen ersten Wochen beim Luftsportclub Oeventrop ab. Nun hoffen alle weiter auf gute Thermik und schöne Flüge.
Einladung zum Vatertagsfest
Für den 25. Mai lädt der Luftsportclub Oeventrop zum Vatertagsfest auf dem Flugplatz ein. Hierbei besteht auch die Möglichkeit, selbst einmal in ein Segelflugzeug oder Motorsegler einzusteigen.
Frank Pietz
- Infos: www.lsc-oeventrop.de