Arnsberg. Der Arnsberger Glockenturm, ein Wahrzeichen der Stadt, wird derzeit mit einem neuen Lichtkonzept in Szene gesetzt. Hierzu gab es viele positive Rückmeldungen, aber auch einige kritische Stimmen Arnsberger Bürgerinnen und Bürger.
Positive Rückmeldungen und kritische Stimmen
Bereits in den Bürgerwerkstätten 2012 bis 2014 spielte das Thema Licht und die Umsetzung des Lichtkonzeptes eine wichtige Rolle. Im Rahmen der Städtebauförderung wurden dann in 2013 Fördermittel für die Umsetzung von Lichtprojekten für die Altstadt Arnsberg akquiriert. Verwaltungsintern wurde überlegt, welches städtische Gebäude mit den vorhandenen Mitteln inszeniert werden sollte. In 2017 wurden dann im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung verschiedene Lichtplaner angefragt, einen Vorschlag für die Beleuchtung des Glockenturms zu erarbeiten.
Fachjury entschied über bestes Konzept
Eine Fachjury befand über das beste Konzept, welches nun zur Ausführung kommt. Das Büro „Cybulska + Partner Lighting Solutions“ erhielt den Zuschlag. Zentral war hier die Idee, den Charakter des Glockenturmes durch eine geschickte digitale Lichtinszenierung hervorzuheben und diesen so lebendig erscheinen zu lassen. Der Clou: Der damals noch im nächtlichen Schatten verschwindende Turmhelm wird durch einen exakt abgestimmten dynamischen Hell-Dunkel-Wechsel in eine vermeintliche Drehbewegung versetzt und so durch diese optische Täuschung ganz besonders hervorgehoben (zu sehen sein wird dies erst nach Abschluss der Arbeiten). Auch der Treppenaufgang zur Stadtkapelle und der dortige Brunnen werden sehr dezent in Szene gesetzt. Die Stadtkapelle wird von innen ausgeleuchtet, so dass sie wie eine Laterne erscheint.
Stadtkapelle wie eine Laterne
Das Beleuchtungskonzept wurde unter anderem am 3. Juli 2019 im Beirat für Stadtgestaltung, zu dessen Sitzungen stets auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind, präsentiert: „Der Glockenturm ist ein wichtiges Element der Bebauung, der prägende Turm der Stadt, der den Übergang von der belebten Zone Steinweg/Alter Markt in den ruhigen Wohnbereich der Altstadt markiert,“ erklärte der heutige Planungs- und Baudezernent Thomas Vielhaber, damals Fachbereichsleiter „Stadtentwicklung“, bei der Präsentation der Pläne im Beirat für Stadtgestaltung 2017. Diese Bedeutung solle nun auch in der Dunkelheit herausgestrichen werden. Denn bislang sei der Turm nur im unteren Bereich beleuchtet, „oben aber ist alles im Schatten“.
Mehr Qualität in Sachen Beleuchtung
Doch mit der heute zur Verfügung stehenden Technik lasse sich in Sachen Beleuchtung deutlich mehr Qualität erzeugen. Dabei sollten natürlich insbesondere auch ökologische und energetische Aspekte berücksichtigt werden. Im Zeitraum von Juli 2017 bis März 2018 fanden Beleuchtungsproben am Turm und der Kapelle statt, um die Ideen des Konzeptes zu überprüfen. Im Folgenden wurde den Bürgerinnen und Bürgern das Konzept im Rahmen verschiedener Gremien und Anlässe präsentiert. Dazu zählt unter anderem der Kunstsommer 2019. Hier präsentierte Herr Cybulska von Cybulska + Partners Lighting Solutions an der Brunnenkammer hinter dem Glockenturm allen Interessierten Informationen zum „Beleuchtungskonzept Glockenturm“ und den ersten umgesetzten „Lichtbaustein“.
Erster Lichtbaustein umgesetzt
Die Installation der Beleuchtung am Glockenturm fand in den Monaten Oktober und Dezember 2019 statt. Jetzt müssen noch die Feinarbeiten erfolgen. Ganz konkret wurden bislang nur die unteren Leuchten präzise ausgerichtet. Die oberen Leuchten werden noch nachjustiert. Dadurch kann sich etwa der Anstrahlwinkel verändern. Des Weiteren sind die Helligkeiten noch nicht eingestellt. Das Konzept sieht sehr weiche, also sehr langsame Überblendungen vor, die noch programmiert werden müssen. Es werden somit noch Helligkeiten abgestimmt und dadurch Kontraste gemildert. Letztlich wird auch die Dynamik der Installation erst nach Abschluss der Arbeiten zu sehen sein.
Fertigstellung im März 2020 geplant
Die Fertigstellung ist für März 2020 geplant. Im Rahmen der Programmierung wird Herr Cybulska, wie im Kunstsommer 2019, bei einer öffentlichen Veranstaltung das Ergebnis präsentieren. Die Veranstaltungsdaten werden rechtzeitig bekannt gegeben.