Leserbrief: „Sekundarschule eine Perle des Sauerlands“

Arns­berg. Zur Schul­si­tua­ti­on in Arns­berg erreich­te uns fol­gen­der Leser­brief der Schul­pfleg­schaft der Sekun­dar­schu­le Arns­berg, den wir unge­kürzt veröffentlichen.

 

„Dr. Fun­ke meint in sei­nem Leser­brief (in der WP am 9. 3.), dass in Arns­berg seit 40 Jah­ren alles den Bach her­un­ter geht. Selbst wenn dem so sein soll­te, dann ord­net er die Ent­ste­hung der neu­en Sekun­dar­schu­le in unse­rem Stadt­teil völ­lig falsch ein.

Allein im Grün­dungs­jahr haben sich 125 Eltern für die­se neue Schul­form ent­schie­den, obwohl es sie noch gar nicht gab. Seit­dem ist die Nach­fra­ge über den Bedarf die­ses Stadt­teils hin­aus der­art in die Höhe geschos­sen, dass jetzt der Poli­tik vor­ge­wor­fen wird, sie hät­te nicht rich­tig geplant. Fakt ist, dass sogar vie­le Kin­der aus den Städ­ten Sun­dern und Mesche­de auf die­se Schu­le geschickt wer­den, weil es attrak­ti­ver ist, als das was sie vor Ort haben. Man könn­te sagen, eine Per­le des Sau­er­lan­des! Die­se Schu­le ersetzt nicht nur Haupt- und Real­schu­le son­dern sie bie­tet dar­über hin­aus noch För­der- und Gym­na­si­al­schü­lern schu­li­sche Hei­mat. Das Ange­bot hat sich also für die Alt-Arns­ber­ger Kin­der erwei­tert und befin­det sich gleich­zei­tig auf dem aktu­ells­ten Stand der Wis­sen­schaft in Sachen Päd­ago­gik. Mehr als 140 Kin­der wur­den für das kom­men­de Schul­jahr ange­mel­det, obwohl noch nicht bekannt ist, wie die nächs­te Über­gangs­pha­se – als Unter­mie­ter in der Haupt­schu­le oder in einer Groß­bau­stel­le – aus­se­hen wird. Das hört sich nicht nach abge­hängt an, son­dern als moder­nes, attrak­ti­ves Ange­bot mit Strahlkraft.

Alle 11 Klas­sen der Sekun­dar­schu­le sind bis auf den letz­ten Platz gefüllt. Mitt­ler­wei­le gibt es sogar War­te­lis­ten für Arns­ber­ger Schü­lern, die sich ger­ne im Jahr­gang 6  anmel­den  wollen.

Es gibt dar­über hin­aus noch über 500 Unter­schrif­ten „pro Sekun­dar­schu­le“, die nur im Rah­men schu­li­scher Ver­an­stal­tun­gen vor Ort gesam­melt wur­den, nicht an Tank­stel­len und Bröt­chen­the­ken und auch nicht jen­seits der Stadtgrenzen.

Sowohl die Schul­lei­tung, die Leh­rer­schaft wie auch die Eltern haben sich in den letz­ten Wochen mit öffent­li­chen Stel­lung­nah­men bewusst zurück gehal­ten, um der unsach­li­chen und wenig ziel­füh­ren­den Dis­kus­si­on nicht noch Vor­schub zu leis­ten. Die­se unsach­li­che Dis­kus­si­on hat offen­sicht­lich zu einer ver­zerr­ten Wahr­neh­mung der Öffent­lich­keit geführt, näm­lich dass ALLE gegen die Fort­ent­wick­lung hin zu einer moder­nen Schul­land­schaft, auch im Stadt­teil Alt-Arns­berg sei­en. Das Gegen­teil ist der Fall. Es gibt Eltern, die Kin­der auf bei­den Schu­len haben und froh über die Vor­la­ge der Ver­wal­tung sind, weil auch den Kin­dern an den aus­lau­fen­den Schu­len eine bes­se­re Unter­richts­qua­li­tät, durch die Zusam­men­le­gung, gebo­ten wer­den kann. Eine wei­te­re Ver­schlep­pung der Ent­schei­dung wür­de die Auf­nah­me der Arns­ber­ger Schü­ler wei­ter gefähr­den, da jetzt die zwin­gend not­wen­di­gen Ent­schei­dun­gen (Stand­ort, Zügig­keit) getrof­fen wer­den müssen.

Ja, die Vor­la­ge der Ver­wal­tung beinhal­tet für die betrof­fe­nen Schü­le­rin­nen und Schü­ler auch Nach­tei­le. Es wird kei­ne Lösung geben, bei der alle Bei­fall klatschen.

Aber: das vor­ge­schla­ge­ne Vor­ge­hen ist auch nicht das Ende der Welt. Der Rat hat damals die „best­mög­li­chen Bil­dungs­chan­cen“ für alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler der aus­lau­fen­den Schu­len zuge­sagt. Jedem, der sich sach­lich und ratio­nal mit dem The­ma aus­ein­an­der setzt muss klar sein, dass die­se Zusa­ge am bes­ten zu erfül­len ist, wenn das von der Ver­wal­tung aus­ge­ar­bei­te­te Sze­na­rio umge­setzt wird.

Die Eltern­ver­tre­ter der Sekun­dar­schu­le möch­ten noch­mal ganz klar zum Aus­druck brin­gen, dass hier kein „Kampf der Sys­te­me“ bzw. ein­zel­ner Funk­ti­ons­trä­ger statt­fin­den darf. Fakt ist dass das vor 3 Jah­ren beschlos­se­nen Schul­kon­zept eine Reak­ti­on auf die unwei­ger­lich statt­fin­den­de demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung ist. Wenn jetzt kei­ne Ent­schei­dung getrof­fen wird, besteht die Gefahr, dass über 40 Kin­der im kom­men­den Schul­jahr nicht auf­ge­nom­men wer­den können.

Zum guten Schluss sei noch­mal auf den Anfang die­ses Leser­brie­fes ver­wie­sen. Man kann, darf und soll über Pros und Con­tras der Schu­len und ihrer Umset­zung dis­ku­tie­ren, auch gern kon­tro­vers. Aber ein Min­dest­maß an Objek­ti­vi­tät und Sach­lich­keit darf eben­so erwar­tet wer­den. Das Ver­glei­chen der Situa­ti­on der Schu­len in Arns­berg mit baye­ri­schem Lokal­ko­lo­rit und das Ver­knüp­fen der aktu­el­len Schul­dis­kus­si­on mit 40 Jah­ren alten Ent­schei­dun­gen zur kom­mu­na­len Ord­nung ent­spricht die­sem Anspruch sicher­lich nicht.“

 

Brit­ta Wes­ter­mann, Dr. Wolf­gang Ernst

Schul­pfleg­schaft Sekun­dar­schu­le Alt-Arnsberg

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2 Antworten

  1. Wo sich in dem ange­spro­che­nen Leser­brief die Sach­lich­keit befin­den soll, erschließt sich nur weni­gen Men­schen. Zuge­ge­be­ner­ma­ßen ist die Wort­wahl eher ruhig und gelas­sen. Kann sie ja auch sein, wenn man die schwarze/grüne Ein­heits­frak­ti­on hin­ter sich weiß. Doch die Arns­ber­ger Schul­po­li­tik beinhal­tet mehr als das ein­deu­ti­ge Bevor­tei­len der Sekun­dar­schu­len. Die Kehr­sei­te der Medail­le sieht so aus, dass mit Aus­nah­me der Gym­na­si­en alle ande­re Schu­len kaputt gespart wer­den. Dort wo es noch eine schu­li­sche Viel­falt gibt, sieht man, dass die Eltern sehr wohl auch Haupt- und Real­schu­len schät­zen. Schwarz/Grün führt aber in Arns­berg einen Sys­tem- und Ver­dän­gungs­wett­kampf. Das sieht man nur nicht, wenn man wie die Schrei­ber des ange­spro­che­nen Leser­brie­fes die Augen und Ohren schließt, weil man nichts sehen oder hören will.

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