Arnsberg/Sundern. Zum Thema Röhrtalbahn erreichte uns folgender Leserbrief von Dieter Latzer, Mitglied der Fraktion WiSu im Rat der Stadt Sundern:
Warum aber die Politik ohne Herz und Verstand das Thema Röhrtalbahn erörtert, und nur die Sunderaner Sozialdemokraten, die AG 60 plus und die Juso Ag den klaren Überblick haben, ist schon eine tolle Bereicherung und daher bemerkenswert. Sundern hat sicherlich ernstzunehmendere Problemzonen abzuarbeiten.
Zum Beispiel Hochwasser: Wir wissen schon seit Jahrzehnten, dass das Nadelöhr, wo Röhr und Linnepe zusammenfließen, die einzige Gefahrenstelle der Überflutung u. Rückstaubildung ist. Röhrtalbahn hin oder her, diese Risikostelle wird weder von der Verwaltung noch von der Politik wissentlich entschärft.
Verkehrsaufkommen: Es wurde schon ein oder mehrmals versucht, einen Kreisverkehr an der Kreuzung Sunderland/Polizei bauamtlich einzuleiten. Bisher ohne Erfolg. Wenn der Kreisverkehr gebaut würde, Platz genug ist da, Kritiker sollten sich mal den Kreisverkehr in Balve ansehen, wesentlich kleine Fläche, aber nach Fertigstellung ein absoluter Erfolg und eine Bereicherung für flüssigen Verkehr.
Das würde bei uns zu Rushhourzeiten den Verkehrsfluss von Hachen nach Sundern wesentlich positiv beeinflussen. Wenn diese Punkte abgearbeitet sind, könnte man eventuell mal wieder über die Röhrtalbahn nachdenken. Die Wisu – ‚Wir sind Sundern‘, eine Partei, die sachlich und bürgernah arbeitet hat bezüglich Kreisverkehr in Sundern einen entsprechenden Antrag gestellt.
Auch über eine Verbreiterung des Flussverlaufs wo Röhr und Linnepe zusammenfließen hat die ‚Wisu – Wir sind Sundern‘ einen einfachen und kostengünstigen Lösungsvorschlag. Scheinbar sind diese Verkehrs- und Hochwasserproblemstellen den AG 60 plus sowie der Juso AG der Sozialdemokraten aus Sundern nicht spektakulär genug.
Mit der Röhrtalbahn kann mann nicht punkten, das ist ein wenig theatralisches und verträumtes Wunschdenken. Populismus hin oder her. Das musste mal mit aller Deutlichkeit klargestellt werden.
Dieter Latzer
9 Antworten
Äpfel mit Birnen verglichen Herr Latzer. Was hat eine mögliche Reaktivierung der Röhrtalbahn mit der Hochwassersituation in der Innenstadt (zu der übrigens die SPD bereits einen Vorschlag im Zuge der Innenstadtentwicklung vorgelegt hat) zu tun? Warum sollte ein Zweckverband 500.00€ in seinem Haushalt für ein Gutachten einstellen, wenn es nur ein „theatralisches und verträumtes Wunschdenken“ wäre? Denken Sie doch bitte auch noch an die Menschen, die in 20 – 30 Jahren noch in unserer Stadt wohnen möchten!
Wie soll denn bitte das Bett der Röhr verbreitert werden, wenn auf der einen Seite die bestehende Bebauung nicht angefasst wird und auf der anderen Seite die so heissgeliebten Stellplätze eine Aufweitung verhindern? Manchmal kann man sich echt über diese bizarre Argumentation (wer hat nochmal das Bergerbegehren initiert und damit ganz viel Entwicklungspotenzial blockiert?) bloß noch wundern.
Schon im Wort „Machbarkeitsstudie“ ist impliziert, dass der Auftraggeber das Vorhaben gerne realisieren möchte. Schon von daher ist eine solche Begutachtung komplett in Frage zu stellen. Neutral ist was anderes.
Was nötig wäre, wäre eine „gesamtwirtschaftliche Betrachtung“, in der nicht nur die Machbarkeit sondern auch die negativen Auswirkungen insgesamt begutachtet werden. Das heißt, dass z.B. die Behinderung des Individualverkehrs durch die Zickzack-Bahn in konkreten Kosten ausgedrückt wird.
Und schon ist man beim Kernproblem: Wie bewertet man die Wartezeit eines LKWs, eines PKWs in konkreten Zahlen? Und das ist die Crux vieler Gutachten, dass sie nämlich auf geschönten, falschen Annahmen fußen und darauf das ganze Gutachtengebäude errichten.
Meiner Meinung nach ist ein solches Gutachten rausgeworfenes Geld. Nachher wird man so schlau sein wie vorher.
Die „Machbarkeitsstudie“ des Zweckverbandes zur Röhrtalbahn leistet u.a. genau das, was eingefordert wird.
Nämlich die genaue Untersuchung des Verkehrsflusses, der Schließzeiten usw.
Es können sich dabei durchaus neue Probleme ergeben, die das Röhrtalbahn-Projekt stoppen.
Aber man muss das nun erstmal machen und hat dann aktuelle Daten als Entscheidungsgrundlage.
Unmöglich finde ich die Unterstellung, das sei nicht „neutral“, es sei „rausgeworfenes Geld“, es würde auf „geschönten Annahmen
fußen“. Ich gehe davon aus, dass die Fachleute im Verkehrsministerium in Düsseldorf und beim Zweckverband sehr sachlich
und möglichst objektiv arbeiten.
Es wundert mich immer wieder, dass so viel über die Kosten der Bahn gesprochen wird, nicht jedoch über die Kosten des Radweges. Antworten habe ich bisher nur in der Niederschrift des Rates der Stadt Sundern gefunden. Politiker selber halten sich mehr oder weniger vornehm zurück.
Herr Latzer, wie sehen Sie unsere Jugend?
Die Jugend wollte den Park, leider ist daraus nichts geworden. Sie wissen warum – das war initiiert von der WISU in Zusammenarbeit mit der CDU.
Im selben Gespräch, das mit der Jugend geführt wurde, wurde auch die Reaktivierung der Bahn von den Beteiligten für gut befunden – aber die Jugend scheint in Sundern keine Stimme zu haben. Da wird nachgefragt, sie setzt sich zusammen und die Beschlüsse können gleich die Röhr runtergespült werden. Wenn Sie „Wir sind Sundern“ sind ist, was ist für Sie die Jugend?
Herr Later, auch Sie sind gegen die Bahn und wollen Steuergelder sparen. Sie müssten aber als Mitglied des Rates wissen, was der Radweg den Steuerzahlern und die RLG kostet. Warum spielen Sie nicht mit offenen Karten?
Sie müssten wissen, dass die Trasse der RLG gehört und die somit bestimmen kann, was damit passiert.
Wie wollen Sie denn die RLG überzeugen, 1,x Mio. Euro in einen Radweg zu investieren? Oder anders gefragt: Wie will die WISU den Radweg finanzieren? Oder kenne auch Sie Niederschrift des Rates nicht, in der sich die RLG über die anfallenden Kosten geäußert hat?
Entschuldigung Herr Latzer, ich habe leider nicht geachtet und darum ist aus Ihrem Namen Leser geworden. Tut mir wirklich leid.
Herr Blome, Sie gehen auf mein Argument nicht richtig ein. Sehr viele Gutachten müssen sich bei ihrer Datenerhebung auf Annahmen und Schätzungen stützen, weil es keine bekannten Daten gibt. Und da spielt es dann eine Rolle, wer der Auftraggeber einer Gutachtens ist. Wollen Sie das etwa abstreiten?
Z.B. kann man zukünftige Fahrgastzahlen einer reaktivierten Bahn auch nur abschätzen. Oder haben Sie als Einziger exakte Zahlen? Und dann kommt z.B. dabei heraus, dass die Bahn täglich im Jahresdurchschnitt von 3.500 Fahrgästen genutzt würde. Glauben Sie selbst ernsthaft an solch eine Zahl? Oder finden Sie nicht, dass da äußerst wohlwollend geschätzt wurde, im Sinne des Auftraggebers?
Wenn ein Gutachten nicht von einer anerkannt neutralen Institution angefertigt wird, ist es sein Geld nicht wert. Das Verkehrministerium würde ich als neutral anerkennen.
Es soll ja auch Jugendliche aus Sundern geben, die keine Tuff Tuff wollen. Vielleicht sogar die Mehrheit. Behauptungen aufstellen kann jeder.
Die Jugendlichen nun als Faustpfand für die Hirngespinste Sunderner Politik heranzuziehen zeigt schon die Verzweiflung mit der hier vornehmlich die SPD agieren, ja agitieren muß, um in der öffentlichen Wahrnehmung zu punkten. Ein ziemliches Schmierentheater was hier abgezogen wird, meiner Meinung nach.
Herr Hoffmann – ein Tuff Tuff will niemand in Sundern. Wie soll man Sie überhaupt ernst nehmen?