Stockum. Zum umstrittenen Planungsverfahren für einen neuen Netto-Markt in Stockum erreichte uns folgender Leserbrief:
„Der Unmut der Anwohner zum laufenden Verfahren des Discounters Netto in Stockum ist verständlich: Schon seit mindestens 5 Jahren wurde dieser Standort in internen Stockum Klüngelkreisen beschlossen. Im März 2011 teilte mir der Ortsvorsteher auf Nachfrage mit, dass in der Sache wahrscheinlich nichts mehr beschlossen werden müsse. Vorsorglich entfernte seine Firma damals schon die Obstbäume auf der Wiese.
Aber es ist ja auch verständlich, dass der Ortsvorsteher schon 2011 den Bau so gut wie gesichert sah, denn *das dient ja einer guten Sache*.
Die offenen Fragen liegen auf der Hand:
- Warum wurde mit dem Bau schon begonnen, obwohl das Planverfahren noch gar nicht beendet wurde? Was sind denn mögliche Einwendungen jetzt überhaupt noch wert?
- Man darf gespannt sein, wie die Erschließung gesichert wird: Die Abbiegespuren zum Supermarkt und die direkt dahinterliegende Einmündung Karweg/Esperantostraße dürfte sicherlich nicht ganz einfach zu lösen sein.
- Warum geht ein Investor überhaupt in eine solch eingeengte Lage. Es gibt keinerlei Entwicklungs- und Veränderungsmöglichkeiten für den Bau.
- Der Unmut der Anwohner über die absolut unpassende Bebauung in dem Bereich ist mehr als verständlich. Die Häuser die unmittelbar an das Bauwerk angrenzen bekommen überhaupt keine Sonne mehr. Aber warum auch: Es ist ja alles für eine gute Sache.
- Es kann sein, dass ein Nettomarkt in dieser Gestaltung in eine Vorstadt problemlos rein passt. Warum aber im *Erholungsort* Stockum keinerlei Mühe angewandt wird, um das Bauwerk vernünftig einzubinden, ist mehr als schleierhaft.
- Laut Gutachten des *Fachbüros* Klute-Hoberg (Ehefrau des Ortsvorstehers, der auch gleichzeitig mit seiner Firma den überwiegenden Teil der bisherigen Arbeiten gemacht hat) wurden Alternativen geprüft. Da seit mindestens 2011 dem Ortsvorsteher schon klar war, dass der Bau an diese unmögliche Stelle kommt, kann man sicherlich berechtigter Weise die Frage stellen, wie ernsthaft das geprüft wurden.
Es gibt sicherlich noch mehr Aspekte, die man anführen kann. Seit mindestens 10 Jahren wäre es notwendig gewesen, dass die Stadt Sundern ein Gesamtkonzept für den weitergehenden Ortsrandbereich aufstellt, in der nicht nur die Frage eines Nahversorgers, sondern auch die Frage der baulichen weiteren Entwicklung Stockums untersucht wird.
Doch in Stockum passiert in dieser Frage anderes: Durch den Ortsvorsteher werden Partikular- und Eigeninteressen vertreten. Nach Gutdünken und Gefälligkeiten glaubt man in kleinkarierten Klüngelzirkeln zu entscheiden. Wer nicht ins Schema passt, wird gemobbt und mundtot gemacht. Neid und Mißgunst werden geschürt. Die Instrumentalisierungen hierzu beherrscht der Ortsvorsteher nach meinem Eindruck fast perfekt.
Durch diese Methoden hat es Ortsvorsteher Klute scheinbar auch geschafft, den politischen Raum gleichzuschalten. Wenn die Anwohner jetzt hoffen, von der Stadt Unterstützung zu erhalten: Die Stadt hat seit Jahren gezeigt, dass sie sich in diesem Stockumer Klüngel nicht die Finger verbrennen möchte.
Aber was soll’s: Wie immer gilt: Alles für eine gute Sache.“Matthias Schulte- Huermann
Zum Hafen 1, 59846 Sundern- Stockum