Sundern. Zur Berichterstattung „Stemeler Ortsdurchfahrt ist ‚schlechteste Landesstraße’“ vom 28. April 2014 (siehe http://wp.me/p45RIN-2ba) erreichte die Blickpunkt-Redaktion der folgende Leserbrief:
Bei der Vorstellung der schlechtesten Landstraße im HSK durch den Bürgermeister Lins ging es wieder an den Interessen der betroffenen Bürger vor Ort vorbei
Die neu begonnene Diskussion um die Straße durch Stemel und Brandhagen ist eigentlich ein altes Thema. Bemängelt wurde der Zustand der Straße von den Anwohnern und Stemelern schon seit langem. Anwohner im Bereich der Straße müssen durch die defekte Teerdecke ein zusätzliches Maß an Lärm aushalten. Bereits vor zwei Jahren hat die BI Sauberes Röhrtal auf den nicht mehr zeitgemäßen Zustand dieser Straße beim Bürgermeister hingewiesen.
Bei der Vorstellung der „schlechtesten Straße im HSK“ durch den Bürgermeister stand aber ausschließlich die Durchleitung des Verkehrs im Vordergrund. Dieses ist sicherlich eine wichtige Funktion, da es der Stadt immer noch nicht gelungen ist, die seit Jahren versprochene Umgehungsstraße zu organisieren. Immerhin fahren hier in Spitzenzeiten bis zu 120 LKW in der Stunde durch.
Aber die Straße ist auch eine Straße durch einen Wohnort. Auf diese Tatsache haben Anwohner in Stemel schon seit längerem hingewiesen. Bisher ohne Erfolg. Bei der berechtigten Kritik am Zustand der Straßendecke, muss man die „Stemeler Straße“ im ganzen ansehen. Die Straße befindet sich noch auf dem Standard der „60er Jahre“. In weiten Teilen hat die Straße, die mitten durch den Ortsteil Stemel geht, Brandhagen am Rande streift, nicht einmal einen Gehweg. Möglichkeiten diese Straße für Personen mit eingeschränkter Mobilität in Richtung Brandhagen oder in Richtung Hachen zu nutzen ist quasi unmöglich.
Kinder und Schüler an den Bushaltestellen haben kaum ausreichenden Sicherheitsabstand zur Fahrbahn. Ein Risiko besteht für Fußgänger, Radfahrer und somit auch für die Autofahrer. Beinahe täglich kommt es zu kritischen Verkehrssituationen. Eine so wichtige Straße für Sundern und für die Ortschaften sollte zumindest im Bereich der geschlossenen Ortschaft den Standard heutiger Straßen aufweisen. Das bedeutet, dass bei einer angedachten Instandsetzung der Straße nicht nur an die Industrie und das Gewerbe gedacht werden darf. Die Bevölkerung in den betroffenen Orten darf nicht vergessen werden. Die L519, sprich die Stemeler Straße, benötigt nicht nur dringend eine neue Fahrbahndecke, sondern auch einen Standard des Jahres 2014, nämlich mit ausreichend breitem Fußgängerweg und mit einem Fahrradweg. Das alles muss auch in einem Standard geschehen, der körperlich beinträchtigten Personen das Nutzen dieser Straße ermöglicht.
Aber auch die einzige Straßenquerung in Stemel gehört in den Blick genommen. Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen an der einzigen Fußgängerampel, wenn es Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit nicht mehr schaffen an der Ampel bei Rot zu halten. Hier ist dringend Besserung geboten. Die in weiten Teilen von Stemel überbreite Straße lädt derzeit zu einem Fahren über 50km/h pro Stunde (geschlossene Ortschaft) ein. Hier muss mindestens noch eine weitere Straßenquerung z.B. in Form eines Fußgängerüberweges geschaffen werden. Anbieten würde sich dieses in Höhe der Frankfurter Straße. Angedacht werden sollten auch Fußgängerinseln ähnlich wie in Hachen um eine angemessen Geschwindigkeit des Verkehrs sicher zu stellen. Bei baulichen Maßnahmen an der L519 kann eine Verkehrsführung wie in Hachen Vorbild sein, da hier eine ähnliche Menge an Verkehr durch eine geschlossene Ortschaft fließt.
All diese Zustände prangerte die „BI Sauberes Röhrtal“ bereits vor 2 Jahren an, jedoch wurde von Seiten der Stadt nichts unternommen. Die Interessen der Bürger kamen nicht in den Fokus der Stadt und des Bürgermeisters. Doch nun, wo die Industrie ihre Transportwege gefährdet sieht, wird die Stadt aktiv. Dieses zeigt deutlich den Schwerpunkt, den die Stadt Sundern derzeit setzt – und der liegt nicht beim Bürgerinteresse. Bürgerinteressen und Anliegen der Industrie müssen unter einen Hut gebracht werden. Das kann nur durch einen kompletten Umbau der L519 geschehen – ein bisschen Asphalt wird da nicht reichen.
Werden diese oben angesprochenen Maßnahmen bei einer Sanierung der Straße nicht mit durchgeführt, wird der bestehende Standard der Straße auf Jahre „asphaltiert“.
Die für Stemel seit langem versprochene Umgehungsstraße ist derzeit äußerst unwahrscheinlich. Daher muss die einzige verbleibende Straße – die L519 – so verändert werden, dass sie der Straße im Zentrum einer Ortschaft gerecht wird. Wenn es möglich ist, in Amecke einen Straßenverlauf um ein paar Meter zu verlegen, dann sollte es doch bestimmt möglich sein, eine wichtige Straße für Sundern und Stemel auf die Höhe der Zeit zu bringen.
„WIR SIND SUNDERN“ fordert den Bürgermeister und den Rat der Stadt auf, sofort alle Hebel in Bewegung zu setzen für einen zeit- und bürgerfreundlichen Umbau der L519.
Für „WIR SIND SUNDERN“ (WISU)
Andreas Bahde