Arnsberg/Ense. Das Landgericht Arnsberg hat am Donnerstag einen 63-jährigen Mann aus Ense-Parsit wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der Angeklagte hatte am Gründonnerstag diesen Jahres seine gleichaltrige Ehefrau im Schlaf mit einem Hammer erschlagen. Der Fall hatte auch in Arnsberg für großes Aufsehen gesorgt, da das Opfer die Leiterin des Jugendbüros im Arnsberger Rathaus war.
Schulden von 60.000 Euro als Motiv
Das Motiv des Mannes waren Steuerschulden in Höhe von rund 60.000 Euro, deren Pfändung bevorstand und von denen seine Ehefrau nichts wusste. Vielmehr schmiedete diese Pläne für Urlaubsreisen im bevorstehenden Ruhestand. Er habe Angst gehabt, dass sie sich das Leben nehme, sagte der Angeklagte vor Gericht. Nachdem er seine Frau im Schlaf erschlagen hatte, wobei nach Feststellungen des Gerichts bereits der erste von mehreren Schlägen mit einem Vorschlaghammer tödlich war, hatte der Ehemann vergeblich versucht, sich mit Tabletten das Leben zu nehmen. Nach drei Tagen stellte er sich der Polizei, wobei er äußerst gefasst wirkte.
Schwurgericht folgt Antrag des Staatsanwalts
„Sie fehlt mir!“, sagte der 63-Jährige zum Abschluss des dreitägigen Prozesses, an dessen Ende die zuvor auch vom Staatsanwalt beantragte lebenslange Haftstrafe stand. Ein Gutachter hatte dem Erzieher am Mittwoch volle Schuldfähigkeit attestiert. Die Frau habe keine Chance gehabt, sich gegen den Angriff zu wahren. Der Angeklagte habe über das Ende des Lebens des Opfers bestimmt, begründete der Vorsitzende Richter Willi Erdmann die Verurteilung wegen Mordes. Für den langjährigen Vorsitzenden des Arnsberger Schwurgerichts war dies der letzte Fall. Er geht zum Monatsende mit Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand.