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Lebendige Geschichte als „Comic“ und auf dem Smartphone

Propst Huber­tus Bött­cher, Szen­o­graf Thi­mo Kort­mann (halb ver­deckt) und Fach­be­reichs­lei­ter Peter Klei­ne in der Graf Gott­fried-Aus­stel­lung im Klos­ter Weding­hau­sen. (Foto: oe)

Arns­berg. Das Gra­fen­be­gäng­nis hat jedes Jahr im Okto­ber einen fes­ten Platz im Arns­ber­ger Ter­min­ka­len­der. In die­sem Jahr jährt sich aller­dings zum 650. Mal das bedeut­sa­me Datum, als der kin­der­lo­se Graf Gott­fried die Graf­schaft Arns­berg als Erbe an das gro­ße Erz­bis­tum Köln gab, und des­halb darf es etwas beson­de­res sein. Die­ses für die Stadt­ge­schich­te so bedeu­ten­de Datum wird des­halb am bevor­ste­hen­den Sonn­tag mit einer Aus­stel­lungs­er­öff­nung im Klos­ter Weding­hau­sen und der Frei­schal­tung einer neu­en App gefei­ert. So soll allen Gene­ra­tio­nen mit moder­nen und expe­ri­men­tel­len Mit­teln Stadt­ge­schich­te näher gebracht werden.

Arnsberg wäre womöglich ein Dörflein geblieben

Das Grab des Arns­ber­ger Gra­fen Gott­fried IV. im Köl­ner Dom. (Foto: Schüt­zen­bru­der­schaft St. Johan­nes Bap­tist Neheim 1607 e.V.)

„Ohne die­ses Ereig­nis im Jahr 1368 wäre Arns­berg nie­mals Regie­rungs­stadt gewor­den und womög­lich ein unbe­deu­ten­des Dörf­lein geblie­ben. Und auch das Sau­er­land hät­te nicht sei­ne kur­köl­nisch-katho­li­sche Prä­gung bekom­men“, sagt Fach­be­reichs­lei­ter Peter Klei­ne von der Stadt Arns­berg. „Und auch der Köl­ner Dom sähe anders aus, denn Graf Gott­fried ist bis heu­te der ein­zi­ge Laie, der dort bestat­tet ist“, fügt Propst Huber­tus Bött­cher hin­zu, des­sen Props­tei­ge­mein­de gemein­sam mit dem städ­ti­schen Kul­tur­bü­ro auf neu­en Wegen an Graf Gott­fried und sei­ne Zeit erin­nern will. Die Arns­ber­ger sol­len eben­so ange­spro­chen wer­den wie Tou­ris­ten und ein beson­de­rer Augen­merk liegt auf den rund 2500 Schü­lern im nahen Umfeld. „Die Besu­cher sol­len fri­sche Erfah­run­gen machen, kei­ne Kon­ser­ve vor­ge­setzt bekom­men“, so Böttcher.

Geschichte auf 60 Metern Plakatwand

Das Pro­blem bei der Zusam­men­stel­lung der Aus­stel­lung war, dass abge­se­hen vom Gra­fen­grab im Köl­ner Dom so gut wie nichts aus jener Zeit erhal­ten ist. Eine Urkun­de gibt es noch, mehr ist beim Ein­sturz des Köl­ner Stadt­ar­chivs 2009 im Schlamm ver­sun­ken. Stadt­ar­chi­var Micha­el Gos­mann woll­te aber mehr lie­fern als „nur eine sprö­de Urkun­de“.  Um die Geschich­te zu erzäh­len, hat er mit dem Dort­mun­der Szen­o­gra­fen Thi­mo Kort­mann und für die Tech­nik mit dem Nehei­mer Unter­neh­men Fre.j.man zusam­men­ge­ar­bei­tet. Thi­mo Kort­mann ist in Arns­berg kein Unbe­kann­ter, er war im letz­ten Jahr Kura­tor des DARK-Fes­ti­vals in der Arns­ber­ger Alt­stadt. Er hat die Graf Gott­fried-Aus­stel­lung als media­len Weg ins Mit­tel­al­ter gestal­tet. Ent­stan­den ist eine bun­te Bil­der­welt, pla­ka­tiv und ein­präg­sam. Die Stutt­gar­ter Zeich­ne­rin Lisa Bartels hat eine moder­ne Gra­phic Novel geschaf­fen, also eine Art Comic, der auf über 80 Bil­dern den Lebens­weg von Graf Gott­fried dar­stellt. Für den Druck auf rund 60 Meter Pla­kat­wand hat ein Müsche­der Unter­neh­mer gesorgt.

Erlebnis virtueller Realitäten

Graf Gott­frieds Leben als Gra­phic Novel. (Foto: oe)

Das 14. Jahr­hun­dert wird auch als Zeit des tech­ni­schen Fort­schritts gezeigt, der auch in der Gegen­wart genutzt wird. Aus­ge­wähl­te Facet­ten aus der Zeit Graf Gott­frieds wer­den mit moder­nen Tech­ni­ken der Vir­tu­al Rea­li­ty und Aug­men­ted Rea­li­ty dar­ge­stellt. Die Besu­cher kön­nen sich das Erleb­nis auf ihr Smart­phone oder bes­ser noch Tablet holen und so durch den Wald des 14. Jahr­hun­derts wan­dern oder sich die Ent­wick­lung der Graf­schaft vor Augen füh­ren. Gezeigt wer­den auch ande­re bedeu­ten­de Orte der dama­li­gen Zeit wie Ever­s­berg oder Hirsch­berg und auch ein vir­tu­el­ler Rund­gang durch das Gra­fen­grab im Köl­ner Dom.

App und Buch

Mit der App, die am Sonn­tag frei­ge­schal­tet wird, kön­nen künf­tig alle mit dem Smart­phone durch die Regi­on tou­ren und an ins­ge­samt 20 Orten Geschich­te direkt vor Ort erle­ben. Eine Nut­zung der App von zuhau­se auf dem Sofa ist aber auch möglich.
Das Aus­stel­lungs­pro­jekt wird von einer Publi­ka­ti­on beglei­tet, für die neben der Stadt auch die Hei­mat­bün­de aus Arns­berg und Neheim-Hüs­ten ver­ant­wort­lich zeich­nen. Ent­hal­ten sind viel­fäl­ti­ge Bei­trä­ge zum The­ma, neue Edi­tio­nen der Urkun­den und – wenn man das Buch umdreht – auch die kom­plet­te Gra­phic Novel. Die­se wird in schwarz-weiß auch als Mal­buch für Kin­der herausgegeben.

Bis 18 freier Eintritt

Die Aus­stel­lung „Graf Gott­frieds Ver­mächt­nis“ wird am Sonn­tag, 28. Okto­ber nach einem Got­tes­dienst um 9.30 Uhr in der Props­tei­kir­che um 10.30 Uhr im Gebäu­de des Stadt­ar­chivs, Klos­ter­stra­ße 11 eröff­net. Anschlie­ßend lädt die Gara­ge comsha­lom an der Nor­ber­tus­stra­ße um tra­di­tio­nel­len Früh­stück des Gra­fen­be­gäng­nis­ses. Ab 30. Okto­ber ist die Aus­stel­lung bis zum 31. Janu­ar 2019 jeweils diens­tags bis don­ners­tags sowie sams­tags und sonn­tags von 14 bis 17 Uhr geöff­net. Für Besu­cher bis 18 jah­re ist der Ein­tritt frei, ande­re zah­len 3 Euro. Grup­pen kön­nen sich mit Ter­min­wün­schen unter i.münstermann@arnsberg.de anmelden.
 
 

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