Sundern. Bei perfekten Wetterbedingungen von sonnigen 27 Grad eröffnete die vom Kulturring Sundern präsentierte und vom LEADER-Programm der EU mitfinanzierte „Matinee im Grünen“ 2017 am Sonntag die diesjährige Saison. Zum ersten Mal fand ein Gartenkonzert nicht in Langscheid statt, nachdem man zwei Jahre lang ausschließlich dort Matineen veranstaltet hat. „Dieses Konzert hier ist die „Feuertaufe“ für unsere Reihe.“ so Benedikt ter Braak, künstlerischer Leiter der „Matinee im Grünen“. „Nachdem wir nun zwei Jahre lang in Langscheid dieses Format testen konnten und unsere Erfahrungen gesammelt haben, sind wir nun soweit, das gesamte Stadtgebiet Sundern und mittelfristig die LEADER-Bürgerregion am Sorpesee zu erschließen und mit dieses Angebot erreichen zu können.“ Möglich macht dies die Aufnahme in das „Leader“-Programm der EU, welche gemeinsam mit dem Land NRW die Reihe nun für drei Jahre finanziell fördern wird.
140 Zuschauer hörten kunstvolle Volksmusik
Die „Feuertaufe“ glückte: Gleich das allererste Konzert lockte etwa 140 Zuschauer in den Garten von Familie Tombergs in Sundern. Der Garten war bis auf den letzten Platz gefüllt, als „das Kollektiv-Duo“ Juan Carlos Diaz (Flöte) und Raphael Brunner (Akkordeon) aufspielten. Der aus Kolumbien stammende Juan Carlos Diaz und der Österreicher Raphael Brunner, beide Masterstudenten in Feldkirch/Österreich, präsentierten ein Programm mit Jazz aus Amerika, Tango aus Argentinien, Tänzen aus Kolumbien, Rumänien und dem Kosovo – Volksmusik, teilweise kunstvoll auskomponiert von bekannten Komponisten wie Bela Bartok und Astor Piazzolla, teilweise von unbekannten Komponisten wie Sidney Bechet oder Gorka Hermosa. Die Musiker hatten die Stücke größtenteils für ihre ungewöhnliche Besetzung selbst arrangiert und bearbeitet.
Wie ein perfekt sitzender Anzug
Jedes Lied offenbarte eine tiefe Verbundenheit der Künstler mit dem jeweiligen Werk. Die persönliche Nähe zur Folklore, die Liebe zur komplexen Kunstmusik, die technische Perfektion am Instrument, die kammermusikalische Einheit der beiden sich blind verstehenden Musiker und das Know-how, ein Stück perfekt auf die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten hin zu arrangieren – die beiden Musiker wussten ihre Stärken auszuspielen, Jedes Stück war wie ein maßgeschneiderter, perfekt sitzender Anzug. „Wir danken Benedikt ter Braak für die Einladung und die tolle Atmosphäre hier, wir kommen sehr gerne wieder“, ließ Juan Carlos Diaz die begeisterten Zuschauer nach einem außergewöhnlichen Konzert und einer kleinen improvisierten Zugabe wissen. Viele Zuhörer bleiben nach dem Konzert noch für eine Weile, um mit den Musikern zu sprechen und der Familie Tombergs für ihren Mut und ihre Gastfreundschaft zu danken. Ein rundum gelungener Auftakt für das neue LEADER-Projekt.
Erstmals auch Matinee auf dem Schulhof
Am nächsten Sonntag, 25. Juni geht es in Langscheid bei Familie Lürbke, Auf der Platte 23, weiter. Dort wird das „Gatsby-Trio“ ein Jazzprogramm aus den goldenen 20-er Jahren präsentieren, mit Klassikern von Duke Ellington, Cole Porter und George Gershwin. Es spielen Benedikt ter Braak (Klavier), Caris Hermes (Bass) und Christina Schamei (Gesang). Beginn wird 11.30 Uhr sein. Der Kulturring Sundern wird bei der Finanzierung von der Sparkasse und der Bürgerstiftung Sundern unterstützt. Letztere machte durch ihre Zuschüsse auch möglich, dass es dieses Jahr ein Novum geben wird: Das Kinderkonzert „Matinee auf dem Schulhof“, veranstaltet an der Grundschule Langscheid am 30. Juni. Die weiteren Matineetermine sind der 2. und der 9. Juli jeweils um 11.30 Uhr. Alles Wissenswerte über die Konzerte – Adressen, Programm, Musiker – kann unter www.matineeimgruenen.de nachgelesen werden.