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„Laurenz lautstark…“ – letzte Deutschstunde vor den Ferien mal anders

Poet­rys­lam­mer auf der Büh­ne der Kul­tur­Schmie­de. (Foto: Laurentianum)

Arns­berg. In der letz­ten Schul­wo­che vor den gro­ßen Feri­en ver­an­stal­te­ten die Deutsch­kur­se der Jahr­gangs­stu­fe EF des Gym­na­si­um Lau­ren­ti­a­num unter dem Mot­to „Lau­renz laut­stark“ in der Kul­tur­schmie­de Arns­berg einen Poet­ry Slam gegen Dis­kri­mi­nie­rung, der als krö­nen­der Abschluss des Schul­jah­res gel­ten kann und eine beson­de­re Berei­che­rung der Lau­ren­ti­a­ner Kul­tur­wo­che darstellt.

Poetry Slam als Teil der Laurentianer Kulturwochen

Als Poet­ry Slam wird ein Dich­ter­wett­streit bezeich­net, bei dem selbst geschrie­be­ne Tex­te in einem fest­ge­leg­ten Zeit­rah­men einem Publi­kum prä­sen­tiert wer­den, das als Jury fun­giert und am Ende den Sie­ger kürt. Bewer­tet wer­den sowohl die Ori­gi­na­li­tät des Tex­tes als auch die per­for­ma­ti­ve Insze­nie­rung durch den Slam-Poeten.
Die Vor­be­rei­tun­gen des Poet­ry Slams fan­den zwar größ­ten­teils im Unter­richt statt, jedoch soll­te auch eine Exkur­si­on nach Dort­mund für Inspi­ra­ti­on und Moti­va­ti­on sor­gen. Gemein­sam mit ihrem Deutsch­leh­rer Andre­as Kap­pen sowie ihren Deutsch­leh­re­rin­nen Anke Hell­mann, Anne Stol­pe und Yvonne Rott­ler besuch­ten die Deutsch­kur­se daher am 3. Mai einen Poet­ry Slam im FZW Dort­mund, um die Abläu­fe, die Orga­ni­sa­ti­on und die ein­ma­li­ge Atmo­sphä­re vor Ort live zu erleben.

Slamtexte gegen Diskriminierung

Nach­dem die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Deutsch­un­ter­richt über meh­re­re Stun­den Slamt­ex­te gegen Dis­kri­mi­nie­rung ver­fasst, über­ar­bei­tet und die­se in Klein­grup­pen prä­sen­tiert hat­ten, wähl­te jeder Kurs drei Gewin­ner­tex­te aus, die bei dem Poet­ry Slam in der Kul­tur­schmie­de vor­ge­tra­gen wer­den soll­ten. Die Wahl fiel auf­grund der Viel­zahl tol­ler Tex­te nicht leicht, doch schließ­lich stan­den die Gewin­ner fest.

Span­nung bei der Abstim­mung. (Foto: Laurentianum)

Dann war es end­lich soweit: in einer voll besetz­ten Kul­tur­schmie­de begrüß­ten die Mode­ra­to­ren Mal­te Sit­tig und Sebas­ti­an Lin­genau­ber das Publi­kum zu dem Poet­ry Slam gegen Dis­kri­mi­nie­rung. Tech­nisch unter­stützt wur­den die bei­den von Fre­de­rik Schul­te. Das Mot­to wur­de hier­bei von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern auf unter­schied­li­che Wei­se inter­pre­tiert. Direkt zu Beginn stimm­te Kon­rad Wahl­ers das Publi­kum nach­denk­lich, als er mit sei­nem Text auf die Nich­tig­keit „unse­rer Pro­ble­me“ auf­merk­sam mach­te. Etwas poli­ti­scher wur­de es beim Auf­tritt von Till Krä­ling, der „Donald Trump und sei­ne Welt“ ein­mal mit einem zwin­kern­den Auge genau­er betrach­te­te. Han­nah Schu­ma­cher hin­ter­frag­te auf amü­san­te Wei­se die Dis­kri­mi­nie­rung der deut­schen Spra­che mit ihrem Text „Die Kraft des Wortes“.
Dass Dis­kri­mi­nie­rung und Vor­ur­tei­le auch vor dem Obst- und Gemü­se­re­gal kei­nen Halt machen, the­ma­ti­sier­ten Ida Stutz­in­ger und Char­lot­te Dros­te mit ihrem Slamt­ext „Norm­mal“. Die bei­den Schü­le­rin­nen frag­ten sich, ob Bana­nen dis­kri­mi­niert wer­den, wenn sie nicht der Norm ent­spre­chen. Auch Carl-Leo Towa­ra sorg­te sich um das „Schick­sal der Kar­tof­fel“, die sich nichts sehn­li­cher wünsch­te, als trotz ihres Aus­se­hens geern­tet zu wer­den. Obwohl bei­de Per­for­man­ces vor­der­grün­dig unter­halt­sam waren, beweg­ten sie doch das Publi­kum dazu, eige­ne Vor­ur­tei­le kri­tisch zu reflektieren.

Frauen, Flüchtlinge und Humor

Die Dis­kri­mi­nie­rung von Frau­en wur­de gleich in zwei Tex­ten fokus­siert. So kri­ti­sier­te nicht nur The­re­sa Hum­pert den Umgang mit den „Rech­ten“ der Frau­en, son­dern auch Jana Wie­demann nahm sich die­sem The­ma mit ihrem sprach­lich und inhalt­lich sehr ein­drucks­vol­len Text „War­um kön­nen Frau­en nicht boxen?“ an. Fran­zis­ka Lan­ge nahm das Mot­to der Ver­an­stal­tung zum Anlass, um mit ihrem Text „Berge/Meer“ dem Publi­kum die Augen zu öff­nen und auf Vor­ur­tei­le auf­merk­sam zu machen. Einen eben­falls sehr nach­denk­li­chen Text prä­sen­tier­te Mina Nadar­a­sa. Wäh­rend der pro­fes­sio­nel­len Per­for­mance ihrer poe­ti­schen „Gedan­ken“ herrsch­te begeis­ter­te Stil­le im Saal. Auch Alan Kocan und Richard Lust (der spon­tan Ardit Term­kol­lis Platz ein­nahm) beein­druck­ten das Publi­kum mit ihrem erns­ten und wort­ge­wal­ti­gen Text „Die­ses Leben…“, der einen Ein­blick in das Leben eines Flücht­lings und sei­ne Pro­ble­me in Deutsch­land gab.
Doch auch selbst­iro­ni­sche und sar­kas­ti­sche Töne fan­den Platz und run­de­ten das Pro­gramm ab. So sorg­ten Nic Ach­ter­mann mit sei­nem Text „Die Schan­de der Mensch­heit“ sowie Emi­lio Piel­sti­cker mit der „Dis­kri­mi­nie­rung von Arten des Humors“ für gro­ßes Geläch­ter und gute Stim­mung. Auch die „Mei­nungs­dif­fe­ren­zen“ von Anna Schott und Michel­le Loh­käm­per, die in ihrem sehr amü­san­ten und dia­log­ar­tig vor­ge­tra­ge­nen Text die Ober­fläch­lich­keit und Ein­tö­nig­keit der Gesell­schaft kri­ti­sier­ten, fand beim Publi­kum gro­ßen Anklang.

Entscheidung per Applausometer

Sie­ger Emi­lio Piel­sti­cker. (Foto: Laurentianum)

Die Ent­schei­dung über den Poet­ry Slam Gewin­ner fiel das Publi­kum per Applau­so­me­ter sowie einer zusätz­li­chen Abstim­mung via Smart­phone. Gewon­nen hat schließ­lich der unter­halt­sa­me und nicht ganz ernst gemein­te Text von Emi­lio Piel­sti­cker. Sein bei­ßen­der Humor sowie sei­ne Art der Per­for­mance tra­fen den Geschmack des Publi­kums, sodass er die meis­ten Punk­te bekam. Doch auch die Zweit­plat­zier­te Jana Wie­demann sowie Alan Kocan und Richard Lust, die sich Platz drei teil­ten, spra­chen mit ihren gesell­schafts­kri­ti­schen Tex­ten sicher­lich vie­len Zuschau­ern aus dem Herzen.
Ins­ge­samt war der Poet­ry Slam gegen Dis­kri­mi­nie­rung ein vol­ler Erfolg und der ein oder ande­re konn­te sei­nen Gedan­ken vor gro­ßem Publi­kum Luft machen. Ein ver­dien­tes Lob also an alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler der EF für die erfolg­rei­che Orga­ni­sa­ti­on und Durch­füh­rung des Poet­ry Slams. Und die ein­stim­mi­ge Mei­nung lau­te­te: So müss­ten mehr letz­te Stun­den vor den Feri­en aussehen!

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