Langscheider Grundschüler gestalten Einladungen: CDU stellt kritische Fragen

Sun­dern. Mit zwei Anfra­gen an Sun­derns Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins hat die CDU-Frak­ti­on im Rat der Stadt Sun­dern die Dis­kus­si­on um die mög­li­che Errich­tung einer pri­va­ten Ersatz­schu­le in Lang­scheid ange­heizt. Die CDU zeigt sich irri­tiert, dass die Schü­ler der städ­ti­schen Anto­ni­us-Grund­schu­le offen­bar 1200 Ein­la­dun­gen für eine Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung des För­der­ver­eins der Pri­vat­schu­le beschrif­tet und ver­teilt haben und fragt nach, ob dies in der Unter­richts­zeit gesche­hen ist und wenn ja,ob das recht­lich zuläs­sig sei. In der zwei­ten Anfra­ge geht es um den pri­va­ten Trä­ger Sozi­al­werk Sau­er­land GmbH, den der För­der­ver­ein als Trä­ger der neu­en pri­va­ten Ersatz­schu­le vor­ge­se­hen hat. Die CDU sieht offen­bar Kon­flikt­po­ten­zi­al, da die­ser pri­va­te Trä­ger auch bei der offe­nen Ganz­tags­be­treu­ung bei ande­ren städ­ti­schen Schu­len im Sun­derner Stadt­ge­biet tätig ist.

Wann wurden Umschläge von den Kindern beschriftet?

Hier die CDU-Anfra­ge zum The­ma Antoniusschule/Informationsveranstaltung im Wortlaut:

Sehr geehr­ter Herr Bürgermeister,

der För­der­ver­ein der St. Anto­ni­us Grund­schu­le Lang­scheid beab­sich­tigt, die Errich­tung einer pri­va­ten Ersatz­schu­le zu bean­tra­gen. Hier­zu soll die Stadt Sun­dern das bestehen­de Schul­ge­bäu­de sowie die angren­zen­de Turn­hal­le dem För­der­ver­ein – nach aktu­el­lem Bera­tungs­stand für einen sym­bo­li­schen Betrag von einem Euro – über­tra­gen. Der För­der­ver­ein ver­mie­tet die Gebäu­de schließ­lich an den künf­ti­gen Trä­ger der pri­va­ten Ersatz­schu­le, dem Sozi­al­werk Sau­er­land zur wei­te­ren Nut­zung. Hier­über hat der Rat der Stadt Sun­dern noch zu bera­ten und zu entscheiden.

In der West­fa­len­post Arns­berg-Sun­dern vom 6. Sep­tem­ber 2014 war jetzt zu lesen, dass der För­der­ver­ein für den 11. Sep­tem­ber zu einer Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung ein­lädt. Die West­fa­len­post berich­te­te wei­ter: „Die Kin­der der Lang­schei­der Grund­schu­le haben in die­ser Woche 1200 Brief­um­schlä­ge hand­schrift­lich mit dem Wort ‚Ein­la­dung’ in hüb­scher Kin­der­schrift ver­se­hen und Blüm­chen dazu gemalt. Anschlie­ßend wur­den die Schrei­ben von den Grund­schü­lern per­sön­lich an alle Haus­hal­te im Luft­kur­ort verteilt“.

Vor dem Hin­ter­grund die­ser Aus­sa­gen bit­te ich um die Beant­wor­tung fol­gen­der Fragen:

  1. Wur­den die Brief­um­schlä­ge wäh­rend der Unter­richts­zeit oder nach Unter­richts­schluss beschriftet?
  2. Erfolg­te die Beschrif­tung in den Räum­lich­kei­ten der Grund­schu­le? Wenn ja: Wer zeich­ne­te für die Betreu­ung / Auf­sicht der Schü­le­rin­nen und Schü­ler verantwortlich?
  3. Wann erfolg­te die Ver­tei­lung der Ein­la­dun­gen in Lang­scheid? Wäh­rend oder nach der Unter­richts­zeit und durch wen wur­de die Ver­teil­ak­ti­on betreut / beaufsichtigt?
  4. Sofern Beschrif­tung und / oder Ver­tei­lung wäh­rend der Unter­richts­zeit erfolg­ten: Ist dies recht­lich zulässig?
  5. Wie bewer­tet der Schul­trä­ger die enge Ein­bin­dung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler durch den För­der­ver­ein in ein for­mel­les Antrags­ver­fah­ren zur Grün­dung einer pri­va­ten Ersatzschule.

Für eine kurz­fris­ti­ge schrift­li­che Beant­wor­tung der Fra­gen bin ich Ihnen im Vor­aus sehr dank­bar. Eine Kopie die­ses Schrei­bens erhält die Schul­auf­sicht des Hochsauerlandkreises.

Mit freund­li­chen Grüßen
Ste­fan Lan­ge, Fraktionsvorsitzender

Frage nach Laufzeit und Kündigung von Verträgen

Zum The­ma Offe­ne Ganz­tags­be­treu­ung im Stadt­ge­biet und Ver­trag­li­che Bin­dun­gen an pri­va­te Trä­ger hat die CDU fol­gen­de Anfra­ge gestellt:

Sehr geehr­ter Herr Bürgermeister,

an ins­ge­samt fünf städ­ti­schen Grund­schu­len wird der­zeit durch pri­va­te Trä­ger eine offe­ne Ganz­tags­schu­le (OGS) ange­bo­ten, die eine täg­li­che Betreu­ung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Zeit­raum von 7.45 Uhr bis 16.00 Uhr gewähr­leis­tet. Einer die­ser pri­va­ten OGS-Trä­ger bzw. Anbie­ter im Stadt­ge­biet Sun­dern ist nach unse­rem Kennt­nis­stand unter ande­rem die Sozi­al­werk Sau­er­land GmbH.

In die­sem Zusam­men­hang und mit Blick auf die poli­ti­sche Dis­kus­si­on um und die Plä­ne zur Errich­tung einer pri­va­ten Ersatz­schu­le in Lang­scheid bit­ten wir Sie bzw. den Fach­be­reich um die schrift­li­che Beant­wor­tung der fol­gen­den Fragen:

  1. Wie vie­le und wel­che pri­va­ten Trä­ger zeich­nen der­zeit für das OGS-Ange­bot in den Sun­derner Schu­len verantwortlich?
  2. Wie bewer­tet der Schul­trä­ger ein Enga­ge­ment im Bereich der OGS-Betreu­ung an städ­ti­schen Grund­schu­len und den gleich­zei­ti­gen Betrieb einer pri­va­ten Ersatz­schu­le durch den­sel­ben Träger?
  3. Wel­che ver­trag­li­chen Bin­dun­gen mit wel­chen Lauf­zei­ten gibt es der­zeit zwi­schen der Stadt Sun­dern und pri­va­ten OGS-Trä­gern? Besteht grund­sätz­lich die Mög­lich­keit einer vor­zei­ti­gen Kün­di­gung bestehen­der Verträge?
  4. Inwie­weit hat der Rat der Stadt Sun­dern Ein­fluss auf Aus­schrei­bun­gen im Bereich der OGS-Betreu­ung und die ver­trag­li­chen Bin­dun­gen mit pri­va­ten Trägern?

Wir bit­ten ergän­zend im Rah­men der Beant­wor­tung unse­rer Fra­gen um eine Auf­lis­tung aller regio­na­len Betrei­ber von OGS-Angeboten.

Mit freund­li­chen Grüßen
Ste­fan Lan­ge, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der;  Sebas­ti­an Boo­ke,  stellv. Fraktionsvorsitzender

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Eine Antwort

  1. Scha­de, dass Herr Lan­ge den zitier­ten Arti­kel in der West­fa­len­post nicht rich­tig gele­sen hat. Denn dann hät­te er gele­sen, dass nicht der För­der­ver­ein der Anto­ni­us­schu­le zu der Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung am 11. Sep­tem­ber ein­ge­la­den hat, son­dern ich als Orts­vor­ste­her von Lang­scheid. Gedruckt wur­de die Ein­la­dung auf dem Brief­bo­gen des Orts­vor­ste­hers und nicht auf dem des För­der­ver­eins. Unter­schrie­ben wur­de die Ein­la­dung nur von mir und nicht vom För­der­ver­ein. Scha­de auch, dass der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der CDU Rats­frak­ti­on die Mög­lich­keit aus­ge­las­sen hat, Kon­takt mit mir als CDU Frak­ti­ons­mit­glied auf­zu­neh­men. Denn dann hät­ten sich alle sei­ne Fra­gen erübrigt.
    Micha­el Pell­mann, CDU Rats­mit­glied und Orts­vor­ste­her von Langscheid

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