Herdringen. Es war für alle ein ergreifender und emotionsbehafteter Moment bei der Generalversammlung der Freilichtbühne Herdringen, als der langjährige Kapitän Matthias Münstermann seinen Bericht beendete mit den Worten: „Jetzt bin ich nicht nur am Ende meines Jahresberichts angekommen, sondern auch am Ende meiner doch mehrjährigen Tätigkeit hier im Vorstand, aus dem ich gleich bei den Wahlen ausscheiden werde. Abschiedsreden brauchen wir keine zu halten. Ich bleibe ja hier, nur in etwas veränderter Tätigkeit. Vielen Dank für alle Unterstützung, die ich erfahren habe. Es war mir eine große Ehre. – Danke!“. Alle Mitglieder klatschten Beifall und gaben ihm Standing Ovations.
Michael Hinse neuer 1. Vorsitzender
Als Nachfolger von Matthias Münstermann wurde Michael Hinse, bisher Kassierer, zum 1. Vorsitzenden gewählt. Als neuer Kassierer rückte Christian Kaufhold neu in den Vorstand. Wiedergewählt wurden die zweite Spielleiterin Saskia Senft, der erste Bühnenbaumeister Dirk Winkler, der erste Werbewart Christian Albrecht, der erste Bühnentechniker Markus Strotmeyer, der erste Requisitenwart Benedikt Schmidt, die erste Kostümwartin Lucia Flückiger, der erste Liegenschaftswart Bernd Franke, die Spielervertreterin Elisabeth Lehmenkühler, die Kinderwartin, Susanne Franke sowie als Verantwortliche für den Verkaufsstand Brigitte Albrecht, für die Maske Vera Guntermann, für die Reinigung Resi Neuhaus, für das Wintertheater Ulrike Molin-Frankeund für den Ordnungsdienst Bernd Münstermann.
Bemerkenswert ist, dass bereits vor den Premieren ca. 60.000 Euro Kosten anfallen. Dieses Geld wird benötigt, um alle Vorbereitungen zu treffen, damit die Spielsaison gut anlaufen kann. Hierzu gehören Ausgaben für Stoffe, Kostüme, Regie, Bühnenbau und Werbung. Gerade in dieser Zeit, in der es nur geringe Einnahmen über die Eintrittsgelder gibt, ist Sparen und Besonnenheit bei den Ausgaben besonders nötig.
Rückgang bei Zuschauern und Einnahmen
Einige markante Ereignisse haben der Vereinskasse heftig zugesetzt:
- Weil die Requisiten einen neuen und vor allem mehr Platz brauchten,wurde ein Raum angebaut. Dies erfolgte in enger und unbürokratischer Zusammenarbeit mit der Stadt Arnsberg und dem Architekten. Dieser Bau hat der Freilichtbühne ca. 36.000 Euro gekostet.
- In die Jugendarbeit wurde ca. 1800 Euro investiert. Hier ist jeder Euro gut angelegt, denn so eine tolle Jugendarbeit dürfte verbandsweit seinesgleichen suchen.
- Für die Spieler wurden in etwa die gleichen Gelder wie im Vorjahr ausgegeben.
- Im Bereich der Kostüme mussten ca. 2600 Euro in die Hand genommen werden, um alle Spielerinnen und Spieler vernünftig auszustatten. Hier wurden gegenüber dem Vorjahr ca. 6000 Euro weniger ausgegeben.
- Für Choreographie, Gesang und Regie mussten ca. 20.000 Euro ausgegeben werden. Da nur in einem Stück gesungen wurde, sind das immerhin ca. 7500 Euro weniger als im Jahr zuvor. Der Erfolg in den beiden Stücken rechtfertigt aber diese Ausgaben, denn ohne professionelle Unterstützung hätten wir diese Leistung nicht erbringen können.
- Die Tantiemen machen ca. 12,5 Prozent der Einnahmen aus und schlagen somit mit einer enormen Summe zu Buche.
- In der Maske wurden rund 3000 Euro mehr als im Vorjahr ausgegeben. Für die Inszenierungen wurden in größerem Umfang Perücken angeschafft. Hierfür hat die Freilichtbühne aber von der Bezirksregierung auch Geld bekommen.
- Die Eintrittsgelder lagen im Sommertheater ca. 24.000 Euro unter dem Vorjahr. Das hängt allerdings auch von den Besucherzahlen ab und die waren deutlich unter denen des Vorjahres.
- Das sehr gute Ergebnis des Vorjahres im Wintertheater konnte in 2014 beibehalten werden.
- Einen guten Überschuss konnte der Verkaufskiosk erzielen, allerdings sind auch hier die Einnahmen auf Grund fehlender Besucher zurückgegangen.
Die Besucherzahlen lagen in 2014 um 3812 hinter denen des Vorjahres. Das entspricht minus 16,7 Prozent bezogen auf 2014. Ein Zuschuss vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Bezirksregierung Arnsberg von insgesamt 19.390 Euro konnte den Einnahmeverlust etwas ausgleichen
Kleiner Überschuss bleibt
Werden nun alle Einnahmen den Ausgaben gegenübergestellt, so konnte der Verein einen kleinen Überschuss von ca. 19.600,- Euro erwirtschaften. Die Freilichtbühne ist mit dem Ergebnis aus 2014 zufrieden und geht nun vollen Mutes und guter Erwartungen in die neue Saison. Im kommenden Jahr werden die beiden Stücke „Alice im Wunderland“ und „Kiss me, Kate!“ das Publikum begeistern. Die Vorbereitung laufen auf Hochtouren und am 18. Januar starteten die Aktiven mit den ersten Proben. Karten können seit dem 8. Januar über die Kartenhotline 02932 39140 oder über das Internet www.flbh.de reserviert werden.
Matthias Münstermann jetzt Ehrenvorsitzender
Im Rahmen der Generalversammlung wurden auch langjährige Mitglieder des Vereins geehrt. Die silberne Ehrennadel und die entsprechende Urkunde des BDAT (Bund Deutscher Amateurtheater) für 25 Jahre aktive Arbeit im Verein bekamen Martin Guntermann, Volker Lehmenkühler, Gabi Münstermann, Bernd Münstermann, Anke Schulte-Borghoff und Matthias Eickel. Die goldene Ehrennadel und die entsprechende Urkunde des BDAT für 40 Jahre aktive Arbeit im Verein bekamen Franz Flügge, Agnes Hosfeld, Erika Riemer, Elisabeth Lehmenkühler, Beatrix Münstermann und Ursula Westhoff. Die goldene Ehrennadel und die entsprechende Urkunde der Freilichtbühne Herdringen für 50 Jahre Mitglied im Verein bekamen Hetti Schlinkmann und Heribert Tetampel. Eine ganz besondere Auszeichnung bekam der zurückgetretene 1. Vorsitzende Matthias Münstermann. Auf Beschluss der Generalversammlung wurde Matthias Münstermann zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Diese Ehre wurde mit begeistertem Applaus gebührend unterstützt.