Sundern. Mehrere kritischen Fragen zur Versorgung und Notfallversorgung in Sundern hatte der Vorstand der AG 60plus der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen Lippe (KVWL) bereits im Frühjahr gestellt. Gemeinsam mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Michael Stechele nahmen jetzt die Vorstandsmitglieder der AG 60plus die Gelegenheit wahr, sich intensiv und kritisch mit der Kassenärztlichen Vereinigung auszutauschen.
Positive Entwicklung seit 2018
Ansgar von der Osten, Geschäftsbereichsleiter GB Sicherstellungspolitik und ‑beratung der KVWL, stand den Mitgliedern der AG umfassend im Rahmen einer Video-Konferenz Rede und Antwort. Eingangs seiner Ausführungen erläuterte er, dass sich die hausärztliche Versorgung in Sundern seit 2018 positiv verändert habe.
Lag der Versorgungsgrad für Hausärzte 2018 in Sundern noch bei rund 95%, so von der Osten, stieg er bis Ende Juli 2021 auf etwa 101%, da die Zahl der Hausärzte in Sundern um zwei Ärztinnen oder Ärzte zugenommen habe. Die Altersstruktur der Ärzteschaft in Sundern, aber auch im gesamten Kammerbezirk, zeigt aber auf, dass etwa 40% der Ärztinnen und Ärzte älter als 60 Jahre ist und damit der Blick auf mögliche Nachfolgeregelungen geschärft werden muss.
Zukünftige Versorgung muss gesichert werden
Einig war man sich in der Diskussion darüber, dass die Politik, gerade auch mit Blick auf die ländlichen Regionen, Lösungsstrategien entwickeln muss, um dort eine auskömmliche ärztliche Versorgung zu sichern. So sollte die Politik z.B. die Anzahl der Studienplätze ausweiten, den Einstieg in die ambulante Versorgung erleichtern und fördern und durch Maßnahmen gegen den Pflegemangel und eine bessere Prävention Arztpraxen entlasten. Medizinische Fachangestellte mit Spezialqualifikation könnten darüber hinaus durch „Entlastende Versorgungsassistenz“ (EVA) Aufgaben in der hausärztlichen Versorgung übernehmen. Durch die Digitalisierung wie z. B. die Videosprechstunde – die vielfach schon genutzt wird – können in bestimmten Fällen Vorteile für Patient und Arzt entstehen.
Zu den Fragen der notärztlichen Versorgung wollen sich die AG 60plus-Mitglieder nochmals intensiv, auch mit ihren Kolleginnen und Kollegen auf der Ebene des Hochsauerlandkreises, auseinandersetzen.
(Quelle: AG 60plus)