Arnsberg. Der 19. Arnsberger Kunstsommer läuft. Die offizielle Eröffnung am Freitagabend mit der stellv. Bürgermeisterin Rosi Goldner war verbunden mit der Freigabe der Installation „Betörend“, einer fünf Meter hohen Konstruktion aus Metallträgern und weißen Stoffbahnen, die die gesamte Osthälfte des Neumarkts einnimmt und nach Einbruch der Dunkelheit wirkungsvoll angestrahlt wird. Und mit einer besonderen Ehrung für Ilana Schapira-Marinesu. Die Professorin der Musikhochschule Köln feiert Jubiläum und ist in diesem Sommer zum 25. Mal mit ihrem Klavierkurs in Arnsberg.
Klavier-Professorin den 25. Sommer in Arnsberg
Sich animieren zu lassen, neue Wege zu gehen, das sei schon seit vielen Jahren das Erfolgsrezept des Arnsberger Kunstsommers, sagte Rosi Goldner und forderte die etwa 200 Eröffnungsgäste, aber auch alle anderen Arnsberger und Besucher der Stadt auf, sich in den kommenden zehn Tagen ansprechen zu lassen, sich verzaubern und betören zu lassen und zum Nachdenken anregen zu lassen. Sie habe ihr ganz persönliches Kunstsommer-Erlebnis in diesem Jahr schon vor der Eröffnung gehabt, verriet Goldner ihren Zuhörern. Das sei ein beeindruckendes Gespräch mit einer charismatischen Frau gewesen. Diese Frau rief die Bürgermeisterin dann auch auf die Bühne, um sie zu ehren. Auch wenn der Kunstsommer in diesem Jahr erst zum 19. Mal stattfindet, ist Ilana Schapira-Marinesu bereits zum 25. Mal mit ihrem Sommerkurs Klavier in Arnsberg. Sie war eine Frau der ersten Stunde, als Dr. Jürgen Richter 1991 mit den musikalischen Sommerateliers begann, aus denen 1997 der Kunstsommer entstand. Rosi Goldner würdigte die persönliche Zuwendung, Herzenswärme und das große musikalische Können der geehrten. Auf einzigartige Weise habe sie hunderte junger Musikschüler durch ihre Klavierklassen geleitet. In ihren Dankesworten sagte die aus Rumänien stammende Professorin, sie fühle sich inzwischen auch als Arnsbergerin.
Kunstsommer nimmt sich neue Räume
Kirsten Minkel, die neue Leiterin des Kulturbüros, dankte insbesondere den Kollegen, die große Herausforderungen gestemmt hätten, aber auch den Sponsoren wie der Sparkasse, die für alle Veränderungen offen gewesen seien. Da Arnsberg sich derzeit ständig verändere, habe der Kunstsommer in diesem Jahr auf einige lieb gewonnenen Veranstaltungsorte verzichten müssen, das sei aber auch eine Chance, sich neue Räume zu nehmen. Mit den Worten „Jetzt wollen wir den Kunstsommer tanzen!“ lenkte sie den Blick auf Manuel Quero, der – musikalisch unterstützt von den Eiflers – eine rhythmische Performance. Noch außerhalb des mit Flatterband abgesperrten Installationsobjekts zeigten Quero und die Eiflers auch erste Ausschnitte aus „Junge Wilde“, dem neuen Projekt des Teatron Theaters, das im September Premiere haben wird.
Zwei Studentinnen haben Installation geschaffen
Danach dann wurde das Flatterband gelöst und die Eröffnungsgäste konnten die Installation „Betörend“ begehen und von allen Seiten begutachten. Kathrin Ueberholz vom Kulturbüro führte ein Gespräch mit den beiden jungen Szenografinnen Carina Räbber und Larissa Vogdt. Die Oeventroperin und ihre Studienkollegin berichteten, wie es dazu gekommen ist, dass sie dieses Kunstsommerprojekt mit der Abschlussarbeit ihres Studiums verknüpfen konnten. Sie berichteten auch vom einwöchigen Aufbau, bei dem außerplanmäßig auch noch über 300 Pflastersteine zum Einsatz gekommen waren, weil die fünf Meter langen transparenten weißen Stoffbahnen doch windanfälliger waren als gedacht. Nach Einbruch der Dunkelheit sorgte dann eine eindrucksvolle Licht- und Tonchoreografie für ein besonderes Kunstsommer-Erlebnis.