Arnsberg. Zum 19. Mal gibt es 2015 den Arnsberger Kunstsommer. Wie immer läuft die Veranstaltung mit dem besonderen Flair in den letzten zehn Tagen der Schulferien. Vom 31. Juli bis zum 9. August lautet das Motto diesmal „Platz nehmen – Raum greifen“. Und es wird tatsächlich ein Platz „genommen“. Der Neumarkt steht in diesem Jahr im Mittelpunkt des Kunstsommers.
Zentraler Aktionsort mit fünf Meter hoher Installation
Peter Kleine, Leiter des städtischen Kulturbüros, stellte die Pläne für den Kunstsommer jetzt im Kulturausschuss vor. Diesmal, so Kleine, werde der Kunstsommer seinen zentralen Aktionsort haben, der bisher immer etwas vermisst worden sei. Der Kunstsommer werde auf dem Neumarkt den Platz nehmen, ihn gestalten und ihn verändern, und so einen Raum für Kommunikation mit Hülle und Kern schaffen. Auf der östlichen Hälfte des Platzes werden an einem filigranen Metallgestell fünf Meter hohe Banner aufgehängt, die den normalerweise leeren Platz auf schöne, aber auch massive Weise verändern. Die Banner, die man auch als Fahnen bezeichnen könnte, sind beweglich und leicht transparent, sollen verdecken und freigeben und werden bei Dunkelheit mit einer Lichtchoreografie angestrahlt. „Denn Arnsberg sei nach wie vor die Stadt des Lichts,“ so Kleine. Die Installation „betörend“ ist von zwei Studentinnen des Studiengangs Szenografie der Fachhochschule Dortmund, von denen eine aus Arnsberg stammt, im Rahmen ihrer Masterarbeit entworfen worden. „Bauaufsicht und Statik haben bereits ja gesagt,“ so Kleine. Im Inneren der Hülle wird es Bühnenelemente und eine Art Irrgarten geben.
Tägliches Kultur-Sandwich und Abendprogramm
Der Neumarkt habe zwar eine schöne Randbebauung, sei aber ein schrecklicher Platz für Veranstalter, da er, wenn nicht mindestens 800 bis 1000 Besucher kommen, leer wirke, sagte Kleine. Mit der sehr spielerischen Installation soll der Platz nun einen ganz anderen Charakter bekommen. Während des Kunstsommers soll es dort täglich mittags um 12.30 Uhr ein kurzes „Kultur-Sandwich“ und jeden Abend ab 19 Uhr – bei hoffentlich immer warmem Wetter – ein großes Programm geben, wobei Darstellende Kunst, Tanz und Musik im Mittelpunkt stehen. Zum Beispiel, so Kleine im Kulturausschuss, bemühe man sich um Manuel Quero und seine Tanztruppe, die im letzten Jahr im Klosterhof begeistern konnten.
Bildende Kunst tritt etwas kürzer
Auch insgesamt, so Kleine, werde die Darstellende Kunst im Programm des diesjährigen Kunstsommers dominieren. Das liege auch daran, dass drei bewährte Präsentationsorte für Bildende Kunst in diesem Jahr wegen Bauarbeiten nicht zur Verfügung stünden. Das Sauerlandtheater falle in den Ferien wegen der Erneuerung der Haustechnik aus, der Klosterhof wegen Umbauarbeiten im Ostflügel des Klosters Wedinghausen und der Museumshof wegen der anstehenden Erweiterung des Museums. So wird an dem diesmal sicherlich abgespeckten Ausstellungsprogramm noch gearbeitet. Auf jeden Fall soll es aber eine Wiederholung der „Refugees of Wonderland“, der Ausstellung junger noch nicht etablierter heimischer Künstler, geben, die letzten Sommer immerhin 1300 Besucher hatte.
Vormerken: Altstadt-Dinner am 1. August
Zudem wird es am ersten Kunstsommer-Samstag, am 1. August, eine Wiederholung des im letzten Sommer so grandios gestarteten Altstadt-Dinners geben. „Eine hervorragende Veranstaltung und das oft vermisste gemeinschaftsstiftende Event,“ so Kleine. Auch der 3. Arnsberger Holztag auf dem Neumarkt als handfester Abschluss am Sonntag, 9. August steht fest im Terminkalender.
Workshop-Programm kommt im April
Das Programm der Kunstsommer-Workshops, bei denen wieder mit etwa 600 Teilnehmern gerechnet wird, soll Anfang April erscheinen. Mit dem finnischen Klarinettisten Prof. Harri Mäki wird es einen neuen prominenten Dozenten geben. Als Themen nannte Kleine Fotografie und Film, Sport und Bewegung, aber auch Filzen, das letztes Jahr so gut eingeschlagen sei und sich diesmal um Hüte und Mützen kümmern wolle. Am Programm des Festivals der Künste wird wie üblich noch bis in den Sommer hinein gearbeitet.