Arnsberg. Die neuen „Kulturstrolche“ der Sauerschule, die Klassen 2, besuchten nun zum ersten Mal ein Museum. „Artig“ warteten sie in 2er-Reihen vor der großen Museumstür, bis diese sich öffnete. „Sie waren schon gestern alle ganz aufgeregt!“, erzählt Klassenlehrerin Regina Gillert. Mit großen Augen betraten die Kinder den Empfangsbereich. Das war auch gleich ihre erste Station. Ute Stuhldreher, Mitarbeiterin des Sauerland-Museums, erklärte ihren Arbeitsplatz, den der Besucher als Erstes ansteuert. Die Kinder durften in kleinen Gruppen auch hinter die Rezeption.
Im ersten Raum wartete „Tante Emma“ – eine Puppe mit gestärkter Schürze – hinter der Ladentheke. Auf die Frage der Projektbetreuerin Susanne Thoss, „Wer will denn mal Tante Emma sein?“, rissen die Kinder ihre Arme hoch. Justin, 10 Jahre alt, hatte Glück. Er bekam die Rolle, streifte die Schürze über und verschwand hinter der Theke. Sein erster Griff ging ans Telefon mit Wählscheibe, für Erwachsene ein Erinnerungsstück aus alten Tagen, aber für die Kinder neu. Dann wurden weitere Rollen und entsprechende Requisiten verteilt: Einkaufende Frauen mit Hut und Tasche. Auch da wollten die Jungs nicht zurückstehen. So gab es Hüte mit Brosche für einkaufende Männer. Für die damalige Zeit zwar untypisch, aber bei den Kulturstrolchen machbar.
Nach dem Rollenspiel ging es durch die Ausstellung und anschließend in den Pädagogikraum. Dort durften die Kinder in die kleine Museumshöhle. Leise rein, kreischend raus. Erneut in 2er-Reihen konnten alle nach und nach mittelalterliche Helme und ein schweres Kettenhemd aus Metallringen tragen. „Och, ist doch gar nicht schwer!“, prahlten ein paar Jungs. „Oh, sind die schwer“, meinten andere und gingen in die Knie. Die Requisitenschränke wurden geöffnet: Die Mädchen durften sich als Prinzessinnen verkleiden. Stolz präsentieren sie ihre Kleider.
Das Fazit von Kindern und Erwachsenen war rundum positiv: Die Kinder haben viel Neues entdeckt und hatten ihren Spaß, ebenso wie ihre älteren Begleiter.