Arnsberg. Seit Jahren schon ist es still geworden auf dem Kreuzberg in Arnsberg. Zumindest wenn es sich um die Glocke in der gleichnamigen Kapelle dreht. Das Läutwerk ist defekt und kann die Glocke nicht mehr in Bewegung setzten. Sehr schade, finde der Arnsberger Dr. Michael Weber. Von zuhause aus hat er einen Blick in die Richtung und könnte auch die Glocke hören, mindestens dann, wenn der Wind günstig steht. Eine private Initiative, die auch auf weitere Unterstützung hoffe, will das jetzt ändern und die Glocke wieder zum Läuten bringen. Ein Bild kann ersteigert und im Januar für den guten Zweck gefeiert werden. Ziel ist, der Glocke zum Osterfest 2020 wieder eine Stimme zu verleihen.
Ideenreiche Spendenaktion
„Ich habe im Sommer durch Zufall erfahren, dass das Läutwerk in der Kreuzkapelle kaputt ist“, sagt Dr. Weber. Und das schon länger: Seit 2017 gibt es aus der Kirche kein Läuten, und das wird nicht nur zu Ostern von einigen Bürgern der Stadt vermisst. Längst schon hat sich eine Fachfirma den Schaden angesehen und eine Schätzung abgegeben: Rund 2900 Euro soll demnach die Instandsetzung des Läutwerkes kosten. Und so hoch ist auch mindestens die Summe, die Dr. Michael Weber zusammen bringen will. Erste Zusagen bezüglich einer Unterstützung hat er auch schon. Ein Erfolg der Aktion könnte auch den regelmäßigen Freitagsprozessionen von Mai bis Anfang September zugute kommen.
Kirchenvorstand und Förderverein geben
Der Kirchenvorstand St. Laurentius Propstei, zu der die Kreuzkapelle auf dem Kreuzberg gehört, hatte am 13. November getagt und 1000 Euro Unterstützung aus den Mitteln der Gemeinde versprochen. Weitere 1000 Euro soll es auch vom Förderverein Historische Sakralbauten geben, der dem Projekt helfen will. „Die restliche Summe gilt es jetzt durch verschiedene Aktionen zu erwirtschaften“, gibt sich Dr. Weber zuversichtlich. Denn nur mit der Reparatur des Läutwerkes möchte sich der Initiator der Aktion nicht ganz zufrieden geben. Eine Fernbedienung für den Motor würde noch einmal 600 Euro mehr kosten. Damit können die Glocke auch vom Dienstzimmer des Propstes aus gesteuert werden.
Ölbild wird versteigert
Ja, und da ist dann zum Beispiel dieses Bild von der Kreuzkapelle: Dr. Michael Weber, von Hause aus Ingenieur, hat es im Jahre 1982 selber in Öl gemalt und ist bereit, sich jetzt davon zu trennen. „Ich möchte das Bild ab einem Mindestgebot von 350 Euro für den Zweck der Reparatur versteigern“, sagt der Künstler. Ausgestellt ist das Gemälde derzeit in den Räumen des „Gasthauses zur Börse“. Wer es haben möchte und damit seinen Beitrag zum wieder entstehenden Glockenklang leisten möchte, kann sich an der Versteigerung beteiligen. Nach der Akzeptanz für das Mindestgebot kann in der 10-Euro-Schritten mitgesteigert werden. Informationen zum Verfahren gibt es im Netz unter www.weber-ecc.de.
„Jause“ im „Café Shalom“
Da das aber immer noch nicht ganz reicht, findet am Freitag, 10. Januar, eine „Jause“ im „Café Shalom“ in der Nähe der Probsteikirche statt. Wer mitfeiern möchte, kann Karten zum Preis von 30 Euro erwerben. Dabei gibt es im Café der Shalom-Gemeinschaft leckeres Essen und Trinken. Die Fleischerei Mevenkamp hat bereits ihre Unterstützung zugesagt, die Brauerei Veltins will für Getränke sorgen. „Idee ist, mit Unterstützung von Gastronomen möglichst viel vom Eintrittsgeld für die Aktion nutzen zu können“, beschreibt Dr. Weber. Die Mitglieder der Shalom-Gemeinschaft freuen sich bereits auf die Unterstützung, die sie geben können und wollen eine brasilianische Vorspeise beisteuern.
Hintergrund
- Für die „Jause“, die am 10. Januar um 19 Uhr beginnen soll, können sich Interessierte unter Tel. 02931 3403 im Pfarrbüro St. Laurentius Propstei anmelden
- Geldspenden für die Initiative sind direkt auf das Konto der Propsteigemeinde möglich: Kennwort „Läutewerk Kreuzkapelle“ auf DE81 4665 0005 0001 0143 49
- Die Versteigerung des Gemäldes der Kreuzkirche soll bereits am Sonntag, 15. Dezember, enden, so lange hängt das Bild noch.